Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
beleidigt wurde.
Die Männer prosteten einander zu und ließen die Bierkrüge klingen, sodass der Schaum auf den Tisch spritzte.
Sie sah ihnen zu und war insgeheim erleichtert, als sie tranken und nichts darauf hindeutete, dass sie das Laudanum darin schmeckten.
Alexa hielt es nicht für angemessen, allzu lange zu bleiben. Sie wusste nicht, wann genau die Droge zu wirken begann. Aber sie wollte keinesfalls in der Nähe sein, wenn die Männer begannen, das Bewusstsein zu verlieren.
Sie stand an der Tür, die Hände in die Hüften gestemmt, und ließ die Leibwächter einen letzten Blick auf ihren herrlichen Busen erhaschen. „Nun, ich bin froh, dass ihr euch alle freut, weil Colonel Knight fort ist, aber ich fühle mich schrecklich. Ich wusste nicht, dass Ihre Hoheit sich das so sehr zu Herzen nehmen würde.“
»Lex, du weißt niemals etwas“, sagte jemand leise, wenn auch im liebevollen Scherz.
Sie tat so, als hörte sie nicht, wie die Männer, denen sie so Vergnügen geschenkt hatte, sich über sie lustig machten.
Nun, wir werden sehen, wer zuletzt lacht.
Ich werde nach Ihrer Hoheit sehen“, erklärte sie, aber niemand achtete darauf, als sie hinausging.
Zum Teufel mit ihnen. Bald würde sie fort sein.
Sophias Gemächer hatte sie schnell erreicht. Das Blut rauschte ihr in den Ohren, als sie klopfte.
Keine Antwort.
Langsam öffnete sie die Tür.
Das weitläufige Zimmer war dunkel, abgesehen von einer Kerze, die noch brannte. Alexa schloss die Tür hinter sich und ging auf Zehenspitzen weiter.
Lautlos durchquerte sie den Raum und stand dann neben dem Bett Ihrer Hoheit. Die Frau, die niemals Königin von Kavros sein würde, schlief tief und fest. Das Laudanum wirkte bereits.
Die Flasche mit Sophias griechischem Lieblingswein lag leer auf dem Nachttisch.
Ja, ja - die Liebe.
Sie musste ihren englischen Hengst wirklich geliebt haben, wenn sie so weit ging, ihren Kummer im Wein zu ertränken. War der Mann das wirklich wert?
„Hoheit?“, fragte Alexa leise, um ganz sicher zu gehen.
Keine Antwort.
Alexa beugte sich vor und strich ihr behutsam die wilden schwarzen Locken zurück. Darunter sah sie das tränenverschmierte Gesicht.
Die Prinzessin war im Traumland, wo auch ihre Leibwache bald sein würde.
Alexas hübsches Gesicht wurde finster. Perfekt. Jetzt musste sie nur noch die Prinzessin aus dem Palast schmuggeln.
Da Colonel Knight dankenswerterweise den geheimen Tunnel gezeigt hatte, der aus dem Weinkeller führte, wusste Alexa, welchen Weg sie nehmen musste. Sie hatte ihn vorher schon allein untersucht, um sicher zu sein, dass ihr Plan funktionieren würde.
Es würde nicht einfach sein, die Freundin allein durch den alten, düsteren Tunnel zu führen. Aber sobald sie den Stall erreichten, konnte sie Sophia mühelos hinten in ihrem Wagen verstecken. Die betäubte Prinzessin wäre nicht in der Verfassung, sich gegen sie zu wehren.
„Alles der Reihe nach“, sagte sie leise zu sich selbst.
war offensichtlich, dass Sophia nicht in ihrem Hausmantel ausgehen konnte.
Alexa rüttelte sie an der Schulter und weckte sie aus tiefem Schlummer. Sie wusste, sie würde ihrer Herrin beim Ankleiden für ihren Ausflug behilflich sein, so wie sie ihr schon so viele Male geholfen hatte. Nur würde diesmal mehr Unterstützung nötig sein, dank des Laudanums.
Falls jemand sie auf dem Weg zum Weinkeller sehen würde, wollte Alexa vorgeben, dass Ihre Hoheit betrunken war. Daran würde niemand zweifeln, in Anbetracht des heftigen Streites, den es zwischen Sophia und dem Colonel vorhin gegeben hatte. Die meisten Höflinge hatten dem hitzigen Wortgefecht des Paares zugehört, und an diesem Abend summte der Palast von Gerüchten. Alexa glaubte nicht, dass es irgendjemandem seltsam Vorkommen würde, dass die aufgeregte Prinzessin versuchen würde, den von ihr in die Verbannung geschickten Geliebten mit ein oder zwei Flaschen teuren Champagners zu vergessen.
Das jedenfalls würde Alexas Erklärung für jeden sein, der sie zum Weinkeller gehen sah, wobei sie die Rolle der pflichtbewussten Vertrauten übernehmen würde, die auf ihre hochwohlgeborene, aufgelöste Freundin in deren betrunkenen Zustand aufpassen würde.
Vom Küchenpersonal würden vielleicht einige noch arbeiten, wenn die Damen an ihnen auf ihrem Weg zum Weinkeller vorbeikamen, aber Alexa vertraute darauf, dass sie wie alle guten Dienstboten nichts sehen
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