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Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Titel: Im Schloss aus Glut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Haut im Kerzenlicht schimmerte, und einmal mehr fühlte er, wie seine Gedanken in eine gefährliche Richtung wanderten.
      Er senkte den Blick und schob die leere Schale weg. „So, und was ist mit Ihnen?“
      „Was mit mir ist?“, fragte sie wachsam.
      „Ich finde, jetzt sind Sie an der Reihe, mir ein paar Fragen zu beantworten“, erklärte er leise.
      Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu, als er die Ellenbogen auf den Tisch stützte, das Kinn auf die Handfläche, und sie dabei schmunzelnd betrachtete.
      „Welche zum Beispiel?“
      Gabriel bemerkte ihre Nervosität. Er wusste sehr wohl, dass sie ihm gegenüber bislang recht zurückhaltend gewesen war. Gleichzeitig spürte er jedoch, dass er sie von sich wegstoßen würde, wenn er sie zu Antworten drängte. Und das wollte er nicht.
      Nach all der Zeit, in der er allein war, genoss er die unerwartet offene Beziehung zwischen ihnen zu sehr, als dass er riskieren wollte, sie zu verlieren. Die Verbindung, die er zwischen ihnen spürte, war noch zu zerbrechlich, zu neu. Es war wirklich seltsam. Gewöhnlich verabscheute er Lügner, und er wusste, sie war ihm gegenüber nicht ehrlich gewesen, aber aus irgendeinem Grund war es bei ihr anders. Daher hatte er sich für ein behutsameres Vorgehen entschieden.
      „Wie ist es, eine Zigeunerin zu sein?“, fragte er zögernd.
      Sie lachte leise, und vermutlich wusste sie nicht einmal, dass der erleichterte Ausdruck, der in ihren Augen sichtbar wurde, sie verriet. „Nicht sehr schön, besonders dar nicht, wenn die Leute annehmen, man ist nur gekommen, um bestimmte Dinge einzustecken“, erwiderte sie seine Frage mit einem vielsagenden Lächeln. „Es ist sehr unerfreulich, dass so viele unwahre Gerüchte über uns kursieren.“
      „Nun, vielleicht können Sie und ich mit einigen dieser falschen Vermutungen aufräumen“, schlug er vor.
      „Fangen wir an.“ Mit einem entschiedenen Nicken stimmte sie zu.
      „Babys“, sagte er.
      „Was ist damit?“
      Stimmt es, dass Zigeuner kleine Kinder rauben?“
      „Oh ja“, meinte sie. „Wir brauchen sie, um sie als Sklaven zu halten. “
      „Pferde?“ Mit einer Kopfbewegung deutete er zum Fenster, von dem aus er zum ersten Mal die Stute gesehen hatte. „Stimmt es, dass Zigeuner Pferde stehlen?“
      „Ganze Herden davon.“
      „Seidene Taschentücher?“
      Sie trank noch einen Schluck Wein, was sie nur noch koketter werden ließ. „Kommen Sie, Major. Ich bin sicher, Ihnen gefällt es nicht, wenn die Londoner Sie für einen Wilden aus den Kolonien halten, nur weil Sie in Indien geboren sind.“
      „Oh, aber das bin ich.“
      Ein Wilder?“
      „Nichts anderes als das. Aber wissen Sie, dass Sie all meine Illusionen zerstören! Ein paar von diesen herrlichen Geschichten über die Zigeuner müssen doch wahr sein. Sagen Sie mir wenigstens, dass Sie noch immer über Land reisen, Talismane verkaufen und die Zukunft Vorhersagen.“
      „Oh ja, das stimmt“, erklärte sie.
      „Endlich! Sie können also in die Zukunft sehen, ja? Haben Sie eine Kristallkugel?“
      „Ich brauche keine Kugel, mein Freund. Ich kann Besseres.“
      Er beugte sich vor und senkte die Stimme. „Können Sie mir aus der Hand lesen?“
      Sophia hielt seinem Blick stand, streckte mit einer anmutigen Bewegung den Arm aus, nahm seine rechte Hand und legte sie, die Handfläche nach oben, auf den Tisch. »Sehen wir mal“, flüsterte sie geheimnisvoll. „Hmm ... ja, ich verstehe.“
      Gabriel schaute sie erstaunt an, auch ein wenig erregt. Als sie mit der Fingerspitze über eine Linie auf seiner Handfläche strich, erschauerte er, und Sophia sah ihn durch ihre Wimpern hindurch an.
      Vielleicht besitzt sie tatsächlich magische Fähigkeiten, dachte er mit wild klopfendem Herzen, denn noch nie hatte eine Frau solches Verlangen in ihm geweckt. Zu gern hätte er sie in einige der exotischeren Künste Indiens eingeweiht.
      Sie biss sich auf die Lippe und konzentrierte sich wieder auf seine schwielige Hand. Ihre Berührung war leicht, warm und bezaubernd. Er beugte sich vor. „Können Sie mir mein Schicksal enthüllen, Sophia?“, fragte er mit heiserer Stimme.
      „Ich werde es versuchen.“
      Es freute ihn zu hören, dass auch sie atemlos war. Zum Glück war er nicht der Einzige, der so betört war.
      „Was sehen Sie?“, flüsterte er.
      „Ein langes Leben ...“
      „Jetzt weiß ich, dass Sie eine Schwindlerin sind“, stichelte er.

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