Im Schloss aus Glut und Leidenschaft
Gesellschaft so einer bezaubernden jungen Frau!“
„Das ist schwerer als du dir vermutlich vorstellen kannst“, versicherte Gabriel.
Bei seinem spöttischen Tonfall lachte sein Cousin Lord Lucien Knight, ein ehemaliger Spion. „In mehr als einer Beziehung, wie ich vermute.“
Gabriel ging nicht auf diese Bemerkung ein. Er war dankbar, dass sein Schwager den gesamten Clan eingeladen hatte. Sie gehörten zu den ersten Familien im Reich, sodass sie hier durchaus richtig am Platze waren.
Außerdem hatte Griff gewusst, wie viel es Georgiana bedeuten würde, dass Gabriel all seine Cousins und Freunde noch einmal sah, ehe er auf unbestimmte Zeit nach Griechenland abreiste.
Mit einer beiläufigen Geste deutete er auf den Spieltisch. „Die Doppelgänger spielen nicht zusammen?“
„Nein, bei Kartenspielen dürfen die Zwillinge keine Partner sein“, erklärte Rackford ihm sachlich. „Sie können nämlich die Gedanken des jeweils anderen lesen.“
„Das wäre wirklich nicht fair“, stimmte Damien zu, er war der Ältere der Zwillinge. Als hoch dekorierter Offizier, der in Spanien gekämpft hatte, stand er Gabriel besonders nahe.
Gabriel schlug ihm auf die Schulter. „Spielt um hohe Einsätze, Gentlemen. Ich habe gehört, das Volk von Kavros braucht Straßen und Brücken. “
„Wir werden so hoch setzen, wie unsere Frauen es zulassen“, meinte Lucien mit einem Blick auf seine Karten.
„Aber haltet nur Alec von hier fern“, sagte Strathmore. „Kein Spiel mehr für ihn.“
„Keine Sorge. Seit er damit aufgehört hat, gab es keinen Rückfall“, verteidigte Lucien seinen jüngsten Bruder, Lord Alec Knight.
„Weil er weiß, dass seine Lady ihn aus ihrem Boudoir verbannen würde, wenn er noch einmal die Würfel anrührt“, meinte Rackford lächelnd.
„Wo ist unser liebster Tunichtgut eigentlich?“
„Da ist er!“ Lucien wies auf die Tür.
„Wo?“ Rackford drehte sich um.
„Du hast ihn knapp verpasst.“ Lucien blickte auf seine Karten. „Ich fürchte, er hat den Wagen des Sonnengotts , gestohlen.“
„Das passt zu ihm.“
„Ich sage es nicht gern, aber unsere Frauen saßen darin.“ „Er hat einen so schlechten Einfluss auf sie!“, rief Damien und drehte sich um.
Strathmore runzelte die Stirn. „Lizzie war doch nicht dabei, oder?“
„Entspanne dich, alter Junge. Sie ist seit Jahren über ihn hinweg. “
Gabriel lachte. „Nun, Gentlemen, amüsiert euch gut. Ich muss mich wieder meinen Pflichten zuwenden.“
„Vielleicht kommen wir dich besuchen, wenn du nach Weihnachten noch immer in Griechenland bist“, sagte Strathmore. „Ich bin schon ewig nicht mehr gereist, obwohl das früher eine meiner Leidenschaften war. Außerdem hat mein geliebter Blaustrumpf gesagt, sie würde alles dafür geben, einen Monat lang die Ruinen studieren zu dürfen.“
„Wartet besser, bis sich die Lage etwas beruhigt hat“, meinte Gabriel. „Im Moment geht es dort recht wild her, hat man mir gesagt. Nächstes Jahr könnte es sicherer sein.“
„Wirst du uns schreiben?“
„Ich werde mein Möglichstes tun“, erwiderte er, obwohl er bezweifelte, dass er es noch erleben würde, wie Kavros sicher genug wurde für die vornehmen Touristen, die nach Rom, Athen und Herculaneum reisten.
„Da wird Lizzie aber enttäuscht sein“, sagte Strathmore lächelnd. „Aber ich nehme an, da all diese Tempel die Jahrhunderte überdauert haben, werden sie es noch ein Jahr länger aushalten.“
„Davon gehe ich aus.“ Mit einem Nicken verabschiedete Gabriel sich und wandte sich wieder seinen Aufgaben zu. Aber kaum hatte er das Spielzimmer verlassen, hörte er vom anderen Ende des breiten, belebten Ganges ein lautes Lachen.
Er blickte dorthin und sah seinen Cousin Lord Alec Knight, der gerade aus einem Sonnenwagen sprang, mit dem in gemächlichem Tempo Gäste durch die Gänge des Palastes gefahren wurden.
Das weiße Pferd, das das Gefährt zog, trug eine goldene Feder auf dem Kopf und Scheuklappen, damit die vielen Menschen, die überall waren, es nicht erschreckten.
Lachend gab Alec den Wagen dem rechtmäßigen Besitzer zurück, aber der Schauspieler, der den Apollo darstellte, sah ihn unter dem Kopfputz mit den Sonnenstrahlen finster an.
Er schien ehrlich empört darüber, dass ein gewöhnlicher Sterblicher sein Fahrzeug gelenkt hatte.
Der goldhaarige Alec, der ganz ohne Verkleidung schon wie ein Sonnengott
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