Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Im Schloss aus Glut und Leidenschaft

Titel: Im Schloss aus Glut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
seinen Eigensinn zu überdenken.
      Wenn ein Tanz sie glücklich machen und die Harmonie zwischen ihnen wiederherstellen würde, was könnte es dann schaden?
      Ja, beschloss er. Ich werde sie um einen Tanz bitten.
      Während er zum Ballsaal zurückging, wappnete sich Gabriel gegen ihren Anblick, denn jedes Mal, wenn er sie sah, raubte sie ihm den Atem.
      Kronprinz Christian Frederick von Dänemark saß an ihrer Seite und fragte sie nicht sehr unauffällig aus - über ihre Kindheit, ihre Ausbildung, ihre Ansichten über Heim und Familie. Es schien eine Art Gespräch zu sein, wie es heil ratswillige Männer führten, und Sophia wusste, sie sollte nicht allzu gelangweilt dabei wirken.
      Der große, schlanke Mann aus dem Norden Europas war perfekt für ihre Zwecke: exzellent aussehend, braunhaarig, zweiunddreißig und auf der Suche nach einer königlichen Braut. Sein Land hatte sogar die Umsicht besessen, neutral zu bleiben, so gut es ging, als Krieg zwischen Napoleon und dem übrigen Europa herrschte. Griechenland und Dänemark, Feuer und Eis, das untere Ende Europas und das obere. Strategisch und in vielerlei anderer Beziehung ergab das sogar Sinn.
      Außerdem war der Prinz unleugbar attraktiv.
      Falls das Volk von Kavros eines Tages von ihr verlangte, eine vorteilhafte Ehe einzugehen, dann saß, dessen war sie ziemlich sicher, der richtige königliche Kandidat jetzt neben ihr.
      Unglücklicherweise konnte Sophia nicht aufhören, den Raum nach einer scharlachroten Uniform abzusuchen.
      Wo bist du? dachte sie verzweifelt und hielt Ausschau nach Gabriel. Sie wusste, er ging irgendwo in der Nähe seinen Aufgaben nach, kontrollierte all seine Sicherheitsmaßnahmen. Aber sie hatte ihn seit einer halben Stunde nicht mehr gesehen, und sie stellte fest, dass es sie nach ihm verlangte wie eine Pflanze, die dringend Wasser benötigte.
      Vielleicht brauchte sie ihn jetzt nicht gerade als Leibwächter, sondern als den Mann, der bereits Anspruch auf ihr Herz erhoben hatte, ob sie beide es nun so beabsichtigt hatten oder nicht. Sie fühlte sich hin und her gerissen. Sie konnte es sich nicht leisten, den dänischen Prinzen nicht zu bezaubern, aber gegen ihren Willen gefiel ihr die Vorstellung nicht, möglicherweise bei einem anderen zu landen. Sie wollte nur Gabriel - und was sollte sie da tun?
      Der Prinz bemerkte ihr gedankenverlorenes Lächeln, und mit einer eleganten Bewegung seiner juwelengeschmückten Hand winkte er einem Diener.
      Aber als er von dem Tablett des Herbeigerufenen ein Glas Champagner nahm und es Sophia anbot, lehnte sie mit einem bedauernden Kopfschütteln ab. „Es tut mir leid, Hoheit“, meinte sie. „Mein Sicherheitschef hat angeordnet, dass ich nur Gläser annehmen darf, die von jenem Mann dort gebracht werden, und von sonst niemandem.
      Sehen Sie?“ Sie deutete auf einen der britischen Soldaten aus der Garnison. Er war verantwortlich für die Flaschen, aus denen ihr von einem besonderen Vorrat serviert wurde, und für jedes Glas, das ihre Lippen berührte.
      Wenn es jemandem gelang, sie in dieser Nacht zu vergiften, dann würde dieser erfahrene und auserwählte Soldat hängen, weil er seine Pflichten vernachlässigt hatte.
      „Ah, die alte Bedrohung durch Gift“, sagte der zukünftige König mit einem matten Lächeln. „Glauben Sie mir, meine Liebe. Ich weiß, wie Sie sich fühlen. So zu leben kann solch eine Last sein. Ich werde für Sie vorkosten.“
      „Tun Sie das nicht!“, sagte sie warnend.
      Der Kronprinz tat es dennoch. Er nippte an dem Glas und reichte es ihr dann, zufrieden, sie mit seiner Höflichkeit beeindruckt zu haben.
      Sophia nahm es erst, als sie sah, dass er nicht tot zu Boden sank.
      Seine Hoheit beobachtete sie amüsiert, aber sie hielt das Glas nur in der Hand.
      Sie trank nicht davon. Das zu tun, wäre ihr wie Untreue gegenüber ihrem Leibwächter erschienen. Wenn, so sagte sie sich, Colonel Knight schon sein Leben für mich riskiert, so ist das Mindeste, was ich tun kann, mich an das verdammte Protokoll zu halten.
      Der Prinz betrachtete ihr antikes Kostüm. „Sollen wir tanzen, meine schöne Göttin?“
      So plötzlich abgelenkt von ihrer Suche nach Gabriel sah sie ihn überrascht an.
      Kronprinz Christian Frederick stand auf und bot ihr seinne Hand.
      Sie dachte an Kavros, an ihr Volk, an Gabriels stoische Weigerung vor ein paar Tagen, mit ihr den Walzer zu tanzen - eine so schlichte Bitte, doch er wollte sie nicht erfüllen.

Weitere Kostenlose Bücher