IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
Schläfe, ihre Augenlider. Dann küsste er ihr Ohrläppchen und ihren Hals.
Ihr stockte der Atem. Mit beiden Händen griff sie in sein Haar. Wieder presste er die Lippen auf ihren Mund, und sie stöhnte lustvoll auf.
Plötzlich fühlte sie sich von ihren Kleidern eingeengt und hätte sie sich am liebsten vom Leib gerissen. Alec hob sie hoch und streifte mit seinen warmen Lippen ihr Ohr.
„Wir müssen aufhören“, flüsterte er, während sie seinen Hals küsste.
Sie wusste nicht, warum, und machte einfach weiter.
„Nicht hier“, stieß er angestrengt hervor.
Natürlich. Nicht hier.
Sie standen auf dem Balkon eines Hauses, das einem Fremden gehörte. Warum hatte sie nicht eher daran gedacht?
Sofort hörte sie auf ihn zu küssen und schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter. „Es tut mir leid“, sagte sie atemlos.
„Mir nicht.“
„Wir dürfen jetzt nicht weitermachen.“ Sie brauchte nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, wie es sonst endete. Sie würden sich heiß und stürmisch lieben, auch wenn weder Zeit noch Ort angemessen waren.
„Wir könnten schon weitermachen“, erwiderte er. „Aber früher oder später würde man uns erwischen.“
„Ja“, bestätigte sie. „Die Presse.“ Es machte sie glücklich, dass er so um ihren Ruf besorgt war.
„Eigentlich hatte ich mehr an deinen Bruder gedacht“, entgegnete Alec. Noch immer hielt er sie fest in seinen Armen. „Aber du hast recht, die Presse ist schon Grund genug aufzuhören.“
„Jack kann nicht überall sein – die Schnüffler von den Klatschblättern aber schon.“
„Also, was machen wir?“
„Als Erstes könntest du mich mal runterlassen.“
Er lockerte seinen Griff und ließ sie langsam an seinem Körper entlanggleiten, bis sie wieder auf dem Boden stand.
„Verflixt.“ Er keuchte.
Sie war ebenso erregt wie er – und ebenso verärgert darüber, dass sie nicht weitermachen konnten. Widerwillig trat sie einen Schritt zurück und versuchte sich auf die Umgebung zu konzentrieren, um sich von ihren Gefühlen abzulenken. „Du kannst mit Frauen umgehen, Alec.“
Einen Moment lang schwieg er, dann sagte er: „Nicht mit allen Frauen.“
Aber sicher mit den allermeisten, dachte sie. „Wir müssen zurückfahren.“
„Ja, es wird Zeit.“
Nachdem sie das Gebäude verlassen hatten, schloss er ab.
Auf der Rückfahrt lehnte Charlotte den Kopf zurück, schloss die Augen und genoss den Fahrtwind. Nun hieß es, ins normale Leben und den Alltag zurückzukehren.
Für Alec verlief das Leben derzeit alles andere als normal. Natürlich hatte er mit einigem Trubel im Schloss gerechnet, aber nun waren es an die hundert Leute, die auf seinen Nerven herumtrampelten: Crewmitglieder, Statisten. Ganz zu schweigen von einem überaus launischen zweiten Regisseur und zwei verwöhnten Stars.
Und das Schlimmste von allem war: Charlotte, die der Grund dafür war, dass er all dies überhaupt auf sich nahm, bekam er kaum noch zu Gesicht. Raine war nämlich der Ansicht, mit der Häusersuche hätte Alec Charlotte schon zu sehr mit Beschlag belegt, und wich ihr nun nicht mehr von der Seite. Nicht, dass er den beiden Frauen ihre Tennisstunden und Fitnessstudioaufenthalte missgönnt hätte – aber war es denn zu viel verlangt, wenn er Charlotte auch mal ein paar Minuten für sich haben wollte? Sicher, sie frühstückten zusammen und aßen zusammen zu Abend, aber ständig war Raine dabei. Und wenn er Pech hatte, gesellten sich sogar noch Kiefer, Jack und manchmal obendrein Lars dazu.
Plötzlich gab es im Vorhof einen lauten Knall, und dann ertönte die schimpfende Stimme von Lars. Entnervt stand Alec auf und schloss das Fenster seines Arbeitszimmers. So war es wenigstens etwas ruhiger. Er brauchte seine Konzentration, um die Marketingstrategie durchzuarbeiten, die Kana Hanako begleitend zur Tour de France vorschlug.
Bisher hatte keines der Klatschblätter Alec und Isabella eine Affäre angedichtet, obwohl sie schon vor zwei Tagen eingetroffen war. Sie und der männliche Hauptdarsteller Ridley Sinclair hatten sich für die moderne Villa entschieden, die Charlotte und er besichtigt hatten, und wohnten dort mit einigen anderen Mitgliedern der Filmcrew.
Laute Motorengeräusche ertönten. Es kam Alec vor, als erbebte das ganze Schloss.
Verärgert legte er den Kugelschreiber beiseite, stand auf und stapfte wütend durch den Flur und die Vorhalle zum Eingang. Dabei musste er ständig Kameras und Scheinwerfern ausweichen.
Draußen auf dem Vorplatz kam
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