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Im Schloss des spanischen Grafen

Im Schloss des spanischen Grafen

Titel: Im Schloss des spanischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Sein Ton war scharf wie ein Messer.
    „Hast du mich nach der Hochzeit je ausgeführt?“ Ihre Geduld war zu Ende, sie wappnete sich für einen saftigen Streit.
    Bei ihrer schnippischen Bemerkung blitzten seine Augen auf. Er zog sie bei der Hand zu sich heran und küsste sie hart und fordernd. Sofort flammte das Verlangen zwischen ihnen auf. Jemima fasste ihn am Revers seiner Jacke und erwiderte stürmisch seinen Kuss. Mit einem atemlos gemurmelten Fluch schob er sie schließlich von sich und startete den Wagen.
    „Du solltest nichts anfangen, was du nicht auch zu Ende bringen kannst“, wisperte sie hilflos, während der Hunger wie tausend heiße Nadeln auf sie einstach.
    Alejandro lachte auf und warf ihr unter dichten Wimpern hervor einen vielsagenden Blick zu. „Ich habe durchaus vor, die Sache zu einem befriedigenden Ende zu bringen, tesora mía.“
    „Für den Rückweg brauchen wir allein eine Stunde“, brachte sie ihm in Erinnerung.
    Doch nur wenige Minuten später bog Alejandro von der Straße ab und hielt schließlich vor einem Landgasthof.
    Mit großen Augen sah Jemima ihn an. „Das meinst du nicht ernst … Wir haben nicht einmal Gepäck mit!“, protestierte sie hektisch, als er ausstieg, um die Motorhaube herumkam und sie vom Beifahrersitz zog. „Und dein Gesicht ist viel zu bekannt. Alle werden es erfahren …“
    Alejandro jedoch ging mit hoch erhobenem Kopf zur Rezeption, buchte ein Zimmer und ließ sich die Schlüssel geben. Ein sündhaft sinnliches Lächeln stand auf seinem Gesicht, als er die Tür des komfortablen Hotelzimmers hinter ihnen beiden schloss.
    „Nachdem ich beim Lunch dem Wein zugesprochen habe und fast am Steuer eingeschlafen wäre, war es das Vernünftigste, eine Pause einzulegen, anstatt einen Unfall zu riskieren“, spottete er genüsslich.
    „Die viel gerühmte spanische Siesta“, fiel sie in seinen Tonfall mit ein und ließ sich von ihm in die Arme ziehen. „Heutzutage wird sie viel zu selten praktiziert.“
    „Ich gebe dir mein Wort, dass du jeden Moment genießen wirst, querida“, versprach er heiser und küsste sie.
    Sofort wurden sie beide von machtvollem Verlangen gepackt. Zwischen gierigen, atemlosen Küssen zerrten sie einander die Kleider vom Leib und ließen sich auf die frischen weißen Laken fallen. Ein langes Vorspiel war nicht nötig, in fiebriger Hitze verschmolzen sie zu einer Einheit und erreichten gemeinsam den Höhepunkt.
    „Jetzt kannst du deinen Schwips ausschlafen“, erlaubte Jemima ihm großzügig und rekelte sich genüsslich.
    Lachend zog Alejandro sie an sich und drückte einen Kuss auf ihre Lippen. „Ich habe da eine viel bessere Idee.“
    Sie lächelte, liebte sie doch die entspannte Nähe zu ihm, vor allem, wenn dieses hinreißend sinnliche Lächeln auf seinen Lippen stand. Er schaute ihr in die Augen, und plötzlich durchzuckte die Erkenntnis sie wie ein Schock.
    Schatten zogen durch ihre Augen. Sie konnte sich nicht mehr vorstellen, in England zu leben und zu arbeiten. Und Alejandro ein weiteres Mal zu verlassen … sie würde es nicht ertragen. Und doch … hatten sie sich nicht auf die Dauer von drei Monaten geeinigt? Drei Monate, die schon sehr bald vorüber sein würden.
    Es hatte Alejandro erstaunlich wenig Zeit gekostet, um ihre Verteidigungsmauern einzureißen. Sie wartete auf ihn, wenn er nicht bei ihr war, und zählte die Stunden, bis er zu ihr zurückkommen würde. Zum zweiten Mal bin ich ihm vollkommen erlegen, dachte Jemima voller Sorge. Sie hatte sich erneut hoffnungslos in ihn verliebt, in den Mann, der sie nur verletzen konnte, solange er glaubte, sie hätte mit seinem jüngeren Bruder geschlafen.
    „Was ist?“ Alejandro hatte ihren plötzlichen Stimmungsumschwung bemerkt und betrachtete sie stirnrunzelnd.
    „Nichts“, behauptete sie, rutschte an ihn heran und bot ihm ihre Lippen, um ihn abzulenken. Und da Alejandro schon immer ein leidenschaftlicher Mann gewesen war, funktionierte ihre Taktik.
    Sie liebten sich, schliefen eine Weile, aßen dann im Hotel zu Abend. Erst spät kehrten sie zum Schloss zurück. Maria, die Haushälterin, richtete Jemima aus, dass ein Engländer zweimal angerufen und nach ihr gefragt, aber weder seinen Namen noch eine Nachricht hinterlassen habe.
    Jemima hatte keine Ahnung, wer das gewesen sein könnte, hatte sie in England doch nur Freund innen. „Und es war sicher ein Mann?“, fragte sie nach und zuckte auf Marias Nicken hin die Schultern. „Wenn es etwas Wichtiges ist, wird er sich

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