Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Schutz der Nacht

Titel: Im Schutz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
Aspirin?«
    »Ja, klar. Wie viele willst du?«
    »Vier für den Anfang.« Zwei läppische Pillen würden gegen diese Kopfschmerzen nichts ausrichten.
    »Aspirin verdünnt das Blut.«
    »Dieses Risiko muss ich eingehen. Ich brauche was gegen die Schmerzen.«
    Billy nahm eine Wasserflasche, öffnete sie, schüttelte dann vier Pillen in seine Handfläche und reichte sie Teague, der sie vorsichtig nacheinander schluckte und dabei den Kopf so still wie möglich hielt. Danach machte sich Billy mit den Wickeltüchern ans Werk und wischte das Blut aus Teagues Gesicht, um die Verletzungen zu inspizieren.
    Während er vorsichtig über Teagues Stirn wischte, murmelte er: »Das ist die dämlichste Aktion, die ich je gesehen habe. Sag mir noch mal, warum wir mitmachen.«
    »Geld.«
    »Schon, aber es ist nicht so viel, als dass es das Risiko lohnt, bis ans Lebensende in den Knast zu wandern. Eine Brücke hochzujagen und einen ganzen Ort als Geiseln zu nehmen, das kann uns so schnell um die Ohren fliegen, dass es nicht mehr komisch ist. Mir fallen ohne großes Nachdenken vier, fünf bessere Methoden ein, das zu bekommen, was diese Jungs haben wollen, und zwar mit deutlich geringerem Risiko.« Billy sprach so leise, dass seine Stimme nicht durch den Stoff des Zeltes drang.
    Sie wurden sehr gut bezahlt. Teague beabsichtigte, seinen Anteil etwas aufzustocken, doch das brauchten die anderen nicht zu wissen. Diebesehre war nur ein Mythos, und er würde nicht anfangen, ihn zum Leben zu erwecken. Den anderen hatte er erzählt, dass sie coole hunderttausend bekommen würden, was durch vier geteilt fünfundzwanzigtausend für ein paar Tage Arbeit bedeutete, da Toxtel alle Ausgaben für dieses Kasperltheater übernahm.
    »Unser Risiko ist minimal«, sagte er. »Wir lassen uns einfach nicht blicken, dann ahnt keiner von denen da drüben, dass wir was damit zu tun haben.«
    »Die beiden Knallköpfe aus Chicago wissen aber, dass wir was damit zu tun haben.«
    »Du gehst davon aus, dass sie es jemandem erzählen können.«
    Ein Grinsen blitzte auf Billys Gesicht auf, erlosch aber genauso schnell wieder. »Wenn sie nicht mehr leben, können sie uns nicht bezahlen.«
    »Das ist alles organisiert. Wir werden bezahlt, sobald die Frau da drüben alles vorbereitet hat, um ihnen das zu geben, was sie haben wollen. Toxtel wollte abwarten, bis er das, was er von ihr will, tatsächlich in Händen hält, aber dafür war ich nicht zu haben. Sobald er hat, was er will, jagt er uns allen ohne mit der Wimper zu zucken eine Kugel in den Kopf, nur damit er nicht zu bezahlen braucht. Also werden wir vorab bezahlt.«
    »Und er verlässt sich darauf, dass wir nicht abhauen, nachdem wir ausgezahlt worden sind?«
    »Das bezweifle ich. Aber er hat keine Wahl.«
    »Und wann willst du es tun?«
    Wann beabsichtigte er Toxtel und Goss aus dem Weg zu räumen? Teague sann darüber nach. »Sobald sie das haben, wonach sie suchen. Wenn sie so viel Geld dafür bezahlen, nur um diese Sache in die Hände zu bekommen, könnte sie auch für uns interessant sein. Verstehst du, die beiden müssen einen Zeitpunkt für die Übergabe vereinbaren, weil wir zuvor alles zusammenpacken und unsere Spuren verwischen müssen, damit wir uns vom Acker machen können, sobald alles erledigt ist. Diese Leute werden eine Weile brauchen, um durch den Fluss zu gelangen und Hilfe zu holen, und bis dahin machen wir uns aus dem Staub. Sobald Toxtel alles hat, werden sie sich ebenfalls zurückziehen, dann warten wir auf sie. Knallen sie ab und lassen die Leichen liegen. Niemand weiß, wer sonst noch mit von der Partie war. Uns kann nichts passieren.«
    »Und wer soll sie umgebracht haben, wenn sie die Einzigen sind?«
    »Die naheliegendste Annahme wäre, dass sie einen dritten Partner hatten, der sie aufs Kreuz gelegt hat. Das klappt. Glaub mir.«
    Billy verstummte und begann schweigend Teagues Wunde zu untersuchen. »Das muss genäht werden«, sagte er schließlich. »Dafür hat es aufgehört zu bluten. Willst du morgen früh kurz ins Krankenhaus in der Stadt fahren? Es ist keine Schusswunde, sie würde also nicht gemeldet.«
    »Vielleicht. Das entscheide ich morgen früh.« Ein paar Antibiotika konnten nicht schaden, außerdem konnte ihn der Arzt mit richtigen Schmerztabletten versorgen. In diesen Bergen stürzten die Menschen ständig; solche Schnittwunden waren nicht ungewöhnlich.
    Billy betupfte die Wunde mit Desinfektionssalbe und klebte ein Pflaster darüber. »Hoffentlich haben wir uns mit der

Weitere Kostenlose Bücher