Im siebten Himmel mit dem Milliardär
Leben, das sie seit ihrer Scheidung aufgegeben hatte. Ein Leben, an das zu denken sie sich im vergangenen Jahr nicht gestattet hatte, denn sie hatte sich schon immer eine eigene Familie gewünscht. Durch die Situation, in die Seth sie gebracht hatte, wurden alte Begierden geweckt, die sie schon viel zu lange ignoriert hatte. Was war bloß los mit ihr? Sie nahm das alles doch nur für ihre Firma, ihre Angestellten und ihre eigene Zukunft auf sich. Dabei war ihr nicht bewusst gewesen, welche Schmerzen ihr diese Illusion von einer glücklichen Familie bereiten würde.
Es ging Seth ganz schön an die Substanz, heile Familie zu spielen.
Während Alexa ihren warmen Pfirsichbrotpudding mit Lavendelcreme in Angriff nahm, spießte er den letzten Happen seines chilenischen Seebarschs mit der Gabel auf. Sie hatten sich dafür entschieden, zunächst die Kinder zu füttern und anschließend ins Bett zu bringen, sodass sie hinterher ungestört auf dem Turmbalkon zu Abend essen konnten. Ihr Dinner war auf einem schmiedeeisernen Tisch angerichtet worden, dessen Mitte eine einzelne Rose in einer Vase zierte. Die antiken Wandleuchter im Inneren der Suite verbreiteten durch die geöffnete Balkontür ein angenehmes Licht. Klassische Musik erklang aus dem Wohnzimmer, die Olivia und Owen beim Einschlafen helfen sollte. Auch erwachsenen Ohren schmeichelten diese Klänge sehr. Darüber hinaus war Alexa, wie Seth fand, ein ziemlich sexy Exemplar von einer Erwachsenen.
Sie hatte eines seiner T-Shirts angezogen und trug darüber den Hotelbademantel. Das ließ sie wirken, als käme sie geradewegs aus seinem Bett. Ihr blondes Haar wehte leicht in der Brise, die vom Meer zu ihnen herüberwehte, und von der Straße unter ihnen hörte man die gedämpften Klänge nächtlichen Stadtlebens. An diesem Abend hatte Seth mehr denn je zuvor in seinem Leben das Gefühl, eine echte Familie zu haben.
Seit seiner Scheidung hatte er sich nicht häufig mit anderen Frauen getroffen und sie stets von seinen Kindern ferngehalten. Noch immer bedauerte er das klägliche Scheitern seiner Ehe. Zwar hatten er und Pippa gewusst, dass es ein schwieriger Weg für sie werden würde, aber um der Babys willen hatten sie es versuchen wollen. Zumindest hatte er das gedacht, bis er herausgefunden hatte, dass Pippa noch nicht einmal sicher war, ob Seth überhaupt der biologische Vater der Zwillinge war. Bei dem Gedanken stieg wieder kalte Wut in ihm auf.
Verdammt noch mal, Owen und Olivia waren seine Kinder. Immerhin stand sein Name auf ihrer Geburtsurkunde. Er würde nie zulassen, dass man sie ihm wegnahm. Pippa beteuerte zwar immer wieder, nichts an ihrer Einigung ändern zu wollen, hatte ihn jedoch schon früher belogen, weswegen es ihm schwerfiel, ihr zu glauben.
Er betrachtete die Frau, die ihm gegenübersaß, und wünschte, ihre Gedanken lesen zu können. Er wurde aus ihr einfach nicht schlau. Ihm war klar, dass nicht alle Frauen wie Pippa waren, aber er war vorsichtig geworden. Wer sich zwei Mal zum Narren halten ließ, hatte es nicht besser verdient.
Alexa Randall war lediglich aus einem einzigen Grund hier – sie wollte seine Hilfe, um ihr Unternehmen zum Laufen zu bringen, und nicht, um Vater, Mutter, Kind mit ihm zu spielen. Sie verrichtete ihre Arbeit. Jeder hatte seine Ziele, und solange Seth das nicht vergaß, hatte er nichts zu befürchten.
Er griff nach seinem Glas Wasser. „Sie können gut mit Kindern umgehen.“
„Danke“, erwiderte sie einsilbig und stocherte in ihrem Nachtisch herum.
„Im Ernst. Sie werden bestimmt mal eine gute Mutter.“
Kopfschüttelnd schob sie ihr halb verzehrtes Dessert beiseite. „Dafür hätte ich gerne einen Ehemann, aber mein letzter Versuch diesbezüglich ist nicht besonders glücklich ausgegangen“, entgegnete sie verbittert.
Über den Rand seines Glases hinweg sah er sie an. „Tut mir leid zu hören.“
Seufzend tauchte sie den Finger in ihr Wasserglas und strich damit über den Rand, bis das Kristall zu klingen begann. „Ich habe einen Typen geheiratet, der einfach perfekt zu sein schien. Es war ihm egal, dass ich aus einer reichen Familie komme. Er hat sogar einen vorehelichen Vertrag abgeschlossen, um das zu beweisen. Es hat mir einfach gutgetan, zu glauben, dass er mich und nicht mein Geld liebt.“
„So sollte es normalerweise ja auch sein.“
„Ja, sollte es. Aber dann … Ich schätze, Sie wissen, wie es ist, wenn man plötzlich beginnt, die Motive eines Menschen zu hinterfragen.“
„Das ist
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