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Im Sog der Angst

Im Sog der Angst

Titel: Im Sog der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Verbindung?«
    »Seine Eltern waren unsere Nachbarn, als wir in Culver City lebten. Roy und Flora sind zusammen aufgewachsen, wie Bruder und Schwester. Roys Eltern hatten ein großes Aquarium. Roy mag keine Tiere, ist das nicht lustig? Ihn hab ich eine Zeit lang nicht gesehen; mit seiner Familie rede ich dann und wann. Seine Mutter hat mir von der Scheidung erzählt. Ich glaube, sie wollte in Wirklichkeit sagen, dass Roy besser mit Flora zusammengeblieben wäre.«
    »Wie heißt Roy mit Nachnamen?«
    »Nichols. Roy Nichols, junior. Ich habe ihn schon den anderen Detectives genannt, es sollte alles in den Unterlagen stehen.«
    »Mochte Flora Tiere?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie und Roy waren in dem Punkt einer Meinung. Sie waren beide sehr ordentlich. Alles musste picobello sein. Da sollte man doch annehmen, dass sich Roy einen weniger schmutzigen Beruf ausgesucht hätte.«
    »Was macht er denn beruflich?«
    »Er ist Zimmermann, errichtet die Rahmen für Häuser. Ich nehme an, Installateure machen sich die Hände dreckiger.«
    »Im Baugewerbe«, sagte ich.
    »Allerdings.«
    Ich verbrachte noch eine Viertelstunde in dem Raum mit den Kiefernpaneelen, erfuhr nichts Neues, bedankte mich bei ihr und ging.
    Ich erreichte Milo an seinem Schreibtisch und erzählte ihm von Roy Nichols.
    »Übellaunig, mag keine Tiere, arbeitet am Bau«, sagte er. »Noch etwas, das Lorraine und Al nicht in die Akte aufgenommen haben.«
    »Evelyn Newsome sagte, sie hätten mit ihm geredet, und er käme als Täter nicht in Frage.«
    »Ja, ja … Ich lasse ihn trotzdem mal durch die Datenbank des County laufen, für alle Fälle … Ich hab hier einen Roy Dean Nichols mit einem Geburtsdatum, das genau passen würde - und siehe da: zwei Vorstrafen. Eine wegen Alkohol am Steuer voriges Jahr, und einen 415er im Jahr davor. Zwei Monate nachdem Flora getötet worden war.«
    »Öffentliche Ruhestörung kann alles Mögliche bedeuten«, sagte ich. »Wenn man das Verkehrsdelikt in Betracht zieht, vermutlich alkoholbedingt.«
    »Ich sehe gerade mal nach seiner Adresse, während wir telefonieren … Hab ihn schon, auf der Harter Street. Das ist in Culver City, nicht weit von Floras Wohnung in Palms. Bist du auf dem Rückweg in die Stadt? Wir können uns am Revier treffen und diesem Clown einen Besuch abstatten.«
    »Das Büro der Bewährungshilfe im Valley ist nicht weit von Evelyn Newsomes Haus entfernt. Ich wollte vorbeifahren und vielleicht reingehen und es mir von innen ansehen.«
    »Das kannst du dir sparen. Flora hat dort nur drei Tage gearbeitet, bevor man sie zu einer provisorischen Zweigstelle an der Ecke Sepulveda und Venice versetzt hat. Eins dieser mit Bundesgeldern finanzierten Projekte. Kleine Ladenlokale, von denen man ein halbes Dutzend in der ganzen Innenstadt aufgemacht hat. Damit die Knackis kürzere Strecken zurückzulegen haben, der Himmel verhüte, dass wir die armen Herzchen überstrapazieren. Dahinter stand die Hoffnung, dass die Berufsverbrecher fügsamer gestimmt würden, sich in den vorgeschriebenen Abständen zu melden.«
    »Du redest im Präteritum«, sagte ich.
    »Das siehst du richtig. Keine größere Fügsamkeit, und ein paar Millionen zum Fenster rausgeschmissene Dollars, später wurden die Büros wieder geschlossen. Flora blieb dabei, bis die Bundesmittel ausliefen, also fand sie den Job nicht so schlimm, dass sie gekündigt hätte. Hat auch keinen großen Eindruck hinterlassen. Ihr Vorgesetzter erinnert sich an sie als ruhige Frau und meint, sie hätte hauptsächlich Akten abgelegt und Telefondienst geschoben. Er bezweifelt, dass sie was mit einem Knacki angefangen hat.«
    »Warum?«
    »Er sagt, dass sie nicht sehr gesellig gewesen wäre und dass nicht viele Knackis reingekommen sind.«
    »Es sind genug reingekommen, um sie zu beunruhigen«, erwiderte ich. »Und die Ecke Sepulveda und Venice liegt wirklich nahe bei ihrer Wohnung. Ich würde gern wissen, wie viele der Knastbrüder, die diesem Büro zugeteilt waren, verurteilte Sexualverbrecher sind.«
    »Viel Glück. Die Leute von der Bewährungshilfe sind die bürokratischsten von allen. Es ist eine staatliche Behörde, alles wird durch Sacramento gefiltert, und wo jetzt die Filialen wieder zugemacht worden sind, befinden sich die Unterlagen irgendwo in der Stratosphäre. Aber wenn es sich in diese Richtung entwickelt, fange ich an zu graben. In der Zwischenzeit liegt Roy Nichols’ Bude auch in der Nähe, und er hat eine Vorstrafe, die besagt, dass er Probleme damit

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