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Im Sog der Sinnlichkeit

Im Sog der Sinnlichkeit

Titel: Im Sog der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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dass keine Kerze brannte. Sie fühlte sich verwirrt und bedrückt. Zu ihrer Bestürzung hatte sie seine Berührungen und seinen Kuss erwidert. Vielleicht hatte er es gar nicht bemerkt, allerdings war Benedick Rohan ein Mann, dem nichts entging. Und warum hatten ihr seine Zärtlichkeiten gefallen? Dinge, die sie einst als lästige Intimität ertragen hatte, erschienen ihr plötzlich verlockend.
    Sir Thomas hatte ihr Zuneigung entgegengebracht, und sie hatte ihn aufrichtig geliebt und war bereit gewesen, ihm die seltenen Male, wenn er das Bedürfnis danach verspürte, körperliche Erleichterung zu verschaffen.
    In Wilfred war sie verliebt gewesen, so peinlich ihr die Erinnerung daran heute sein mochte. Sie hatte sich auch gern von ihm küssen lassen. Doch nichts von alledem hatte sie innerlich so sehr aufgewühlt wie Rohans schockierende Liebkosungen.
    „Was wollten Sie mir berichten?“ Seine tiefe melodische Stimme löste ein süßes Prickeln in ihr aus wie eine zärtliche Berührung.
    Sie musste aufhören, an so etwas zu denken. „Lord Elsmere war im Begriff, uns zu einem Treffen nach Kent einzuladen, an einen Ort namens Kersley Hall, glaube ich. Ich nehme an, das ist einer seiner Landsitze? Lady Elsmere hinderte ihn daran, aber wenn Sie mit ihm reden, entlocken Sie ihm vielleicht eine Einladung. Dadurch könnten wir etwas über die Umtriebe des Satanischen Bundes erfahren.“
    „Kersley Hall?“, wiederholte er erstaunt. „Ein Besitz des Earl of Cranston. Aber das Herrenhaus ist im letzten Winter abgebrannt, soweit ich weiß. Wer in aller Welt könnte in den Ruinen eine Orgie veranstalten?“
    „Gibt es dort Nebengebäude, wo man sich aufhalten kann?“
    „Ich habe keine Ahnung“, antwortete er zerstreut, schien ihre Anwesenheit vergessen zu haben. „Aber das werde ich herausfinden.“
    Sie spürte, wie er sich näherte, und hörte seine Atemzüge. Und dann umfing seine große Hand die ihre. Wie er sie so zielsicher in der Dunkelheit fand, war ihr ein Rätsel. Er hielt sie mit sanftem Druck, streichelte ihre Finger, ihre Handfläche. Sie wollte sich ihm entziehen, aber aus einem unerfindlichen Grund brachte sie es nicht über sich und genoss das befremdliche Sehnen, das seine Liebkosung in ihr auslöste. „Kersley Hall liegt nur ein paar Stunden Ritt entfernt, und es dürfte nicht schwierig sein, mich an Ort und Stelle umzusehen. Wenn der Bund sich dort trifft, finde ich mit Sicherheit Anzeichen dafür. Die Mitglieder legen großen Wert auf Bequemlichkeit für ihre Orgien. Niemand käme auf die Idee, erotischen Ausschweifungen auf der blanken Erde nachzugehen.“
    „Und Sie sprechen aus Erfahrung“, bemerkte sie sarkastisch.
    „Und ich spreche aus Erfahrung“, wiederholte er heiter. „Morgen reite ich los und werde Ihnen anschließend Bericht erstatten.“
    „Nein.“
    Sein zerstreutes Streicheln hielt jäh inne. „Sie beenden Ihre Nachforschungen? Sehr klug.“
    „Nein, ich begleite Sie. Zwei Augenpaare sehen mehr als eines, und ich habe für morgen keine anderen Pläne.“ Sie mochte nicht darüber nachdenken, warum Sie sich erneut in seine Gesellschaft begeben wollte. Er war gefährlich, und sie sollte Abstand halten.
    Aber sie traute ihm nicht über den Weg. Und sie brauchte ihn, da er wesentlich bessere Verbindungen zur Gesellschaft hatte als sie, ohne ihn würde sie keinen einzigen Schritt weiterkommen. Also musste sie noch einen Tag mit ihm überstehen.
    Er streichelte ihre Hand wieder. Und dann spürte sie, wie das Polster unter ihr nachgab, als er sich bewegte, ihre Hand immer noch in der seinen. „Ich lasse einen Picknickkorb vorbereiten“, sagte er gedehnt. „Wonach steht Ihnen der Sinn, abgesehen von Süßigkeiten?“
    Im Schutz der Dunkelheit ließ sie ihrem Groll über seine spöttische Bemerkung freien Lauf und streckte ihm die Zunge heraus wie ein ungezogenes Kind, hörte sein leises Lachen und hatte das peinliche Gefühl, er habe es gesehen. Unmöglich!
    „Strecken Sie mir getrost die Zunge heraus, meine Süße“, sagte er amüsiert, „aber Sie müssen damit rechnen …“
    „Hören Sie auf damit!“, fiel sie ihm hitzig ins Wort. „Ich habe genug von Ihren Zweideutigkeiten.“
    „Aber Sie müssen damit rechnen, dass ich Sie entsprechend behandle, wenn Sie sich benehmen wie ein Kind“, fuhr er über ihren Protest hinweg fort. Sie hatte keine Ahnung, ob er das wirklich ursprünglich sagen wollte. Aber im Moment gab sie den Kampf auf. Er war ihr überlegen, hatte auf alles

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