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Im Sog der Sinnlichkeit

Im Sog der Sinnlichkeit

Titel: Im Sog der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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küssen.
    „Gegen züchtige Küsse ist nichts einzuwenden, wenn große Zuneigung zwischen einem Paar besteht“, erklärte sie ihrer Meinung nach hinlänglich überzeugend.
    „Und was verstehen Sie unter züchtigen Küssen?“ In seiner Stimme lag immer noch dieser amüsierte Unterton. Sie überlegte, ob sie sich aus seiner Umarmung befreien sollte, fürchtete indes, sie könne scheitern und noch enger an ihn gepresst werden.
    Sie weigerte sich, in Verlegenheit zu geraten. „Ein Kuss, der nicht länger dauert als fünf Sekunden, ist gewöhnlich ein Beweis von Zuneigung.“
    „Fünf Sekunden? Haben Sie mitgezählt? Ach, liebste Charity!“ Er verspottete sie, und sie machte Anstalten, ihm noch einmal auf die Zehen zu treten, aber wieder wich er ihr geschickt aus. „Haben Sie jemals einen Kuss bekommen, der länger dauerte als fünf Sekunden?“
    „Jedenfalls weiß ich, wovon Sie sprechen“, entgegnete sie. „Emma schilderte mir diese Art von Küssen, die ich, ehrlich gestanden, ausgesprochen ekelerregend finde. Wieso in aller Welt sollte man beim Küssen die Zunge benutzen?“
    „Gestatten Sie mir, es Ihnen zu zeigen.“ Und ehe sie wusste, wie ihr geschah, fand sein Mund ihre Lippen, unbeirrt trotz der Dunkelheit. Und Melisande erstarrte.
    Einen Arm eng um ihre Mitte geschlungen, hob er ihr Kinn. Ihre Arme waren frei, um ihn wegzustoßen, ihn zu schlagen, aber sie war zu keiner Bewegung fähig. Sein weicher Mund auf ihren Lippen fühlte sich köstlich an, und der Kuss dauerte eindeutig länger als fünf Sekunden.
    „Öffnen Sie den Mund für mich, Schätzchen“, raunte er, und sie spürte seinen heißen Atem an ihrem Mund. „Sie können Ihr Leben nicht in Unwissenheit verbringen.“
    „Wieso nicht? Ich denke …“ Auch das war ein Fehler. Sobald sie zu sprechen begann, nutzte er die Gelegenheit, ihre Lippen mit seinem Mund weiter zu öffnen, und sie spürte seine Zunge. Gütiger Himmel!
    Sie setzte sich zur Wehr, versuchte sich ihm zu entwinden, und er hob den Kopf. „Zieren Sie sich nicht, Teuerste. Es ist nur ein Kuss.“ Und er küsste sie wieder, tauchte seine Zunge in ihren Mund, berührte die ihre, und sie hörte sich stöhnen.
    Es war verwerflich und lasterhaft, es war abscheulich! Es war … befremdlich. Widersprüchliche Gefühle durchströmten sie in der Dunkelheit, die sie einhüllte wie ein Kokon. Und mit einem Mal fand sie Gefallen daran, von ihm tief und leidenschaftlich geküsst zu werden. Sie genoss es, geküsst zu werden, als sei sie eine begehrenswerte Frau, eine Frau, die geliebt wurde. Ihre Hände, die gegen seine Brust drückten, glitten höher zu seinen Schultern und zogen ihn näher zu sich heran. Und als seine Zunge sich um die ihre wand, erwiderte sie seinen Kuss, und ihre Zunge betastete zaghaft die seine.
    Er hauchte feuchte Küsse auf ihre Wange, und sie holte tief Luft, wurde sich erst jetzt bewusst, dass sie vor Schreck den Atem angehalten hatte. Ihre Anspannung löste sich, sie schmiegte sich an ihn, und er bewegte sich langsam und behutsam mit ihr, bis ihr Rücken eine Wand berührte. Sie legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
    „Sie sind unbeschreiblich sinnlich, meine süße Charity“, raunte er an ihrer Halsbeuge. Seine Lippen zupften zärtlich an ihrem Ohrläppchen knapp über dem Smaragdschmuck, und sie stöhnte wieder. Er presste seine Hüften an sie und ließ sie die Wölbung seiner Erregung spüren … und sie wunderte sich.
    Wieder eine völlig neue Erfahrung. Wilfreds körperliche Reaktion auf sie hatte sich nur langsam aufgebaut und war … klein im Vergleich zu dem, was sie jetzt spürte. Es erschien ihr unmöglich, dass Rohan diesen Teil seines Körpers benutzte wie Wilfred oder Thomas es getan hatten … Er war einfach zu groß.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und rieb sich zaghaft an ihm wie eine Katze. Sein unterdrücktes Stöhnen verschaffte ihr eine gewisse Genugtuung, dass sie in ihm eine ähnliche Reaktion auszulösen vermochte, wie es ihm bei ihr so mühelos gelang.
    „Zum Teufel, Charity“, raunte er an ihrem Mund und küsste sie wieder. Seine großen Hände strichen über ihre Röcke und schoben sie langsam hoch.
    Erst als sie seine Finger an ihrem Knie spürte, schreckte sie aus dem sinnlichen Nebel auf, in den er sie eingesponnen hatte, und stieß ihn heftig von sich. „Nein!“, protestierte sie scharf, und er ließ von ihr ab.
    Er war nur einen Schritt von ihr entfernt, und sie hörte seine Atemzüge. Ihr Herz klopfte

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