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Im Sog der Sinnlichkeit

Im Sog der Sinnlichkeit

Titel: Im Sog der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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wenig umschmeichelte, könnten sie noch an diesem Abend eine Einladung zum nächsten Treffen ergattern, und die lüsterne Matrone bekäme eine Kostprobe seiner … Vitalität. Das würde ihm recht geschehen. Sollte er sich mit ihr vergnügen, während Melisande sich darum kümmern wollte, dem schändlichen Treiben Einhalt zu gebieten.
    „Später“, raunte er und wirbelte sie schwungvoll über das Parkett. „Endlich tanzen Sie leichtfüßig, und ich muss Sie nicht zu jedem Schritt zwingen.“
    „Jetzt!“ , zischte sie energisch. „Tanzen Sie mit mir in das Nebenzimmer.“ Eine halb offene Tür war mit Portieren verhängt, der Raum dahinter dunkel.
    Er warf einen flüchtigen Blick hinüber. „Sind Sie sicher?“, fragte er, und in seinen dunkelgrünen Augen tanzte ein seltsames Funkeln. „Das ist vielleicht keine gute Idee.“
    „Absolut sicher“, antwortete sie und begann, die Geduld mit ihm zu verlieren.
    „Wie Sie wünschen, Mylady.“ Und im nächsten Moment wirbelte er sie in den Raum, die Tür hinter ihnen fiel ins Schloss, völlige Dunkelheit hüllte sie ein.

12. KAPITEL
    D as war wohl keine gute Idee, schoss es Melisande durch den Sinn, als sie mit festem Griff an Rohans sehnigen Körper gezogen wurde. „Was fällt Ihnen ein?“ Sie bemühte sich, mit sicherer Stimme zu sprechen, was ihr kläglich misslang, und versuchte, ihn von sich zu stoßen, doch auch das schlug fehl.
    „Dies hier, meine Süße, ist ein Boudoir, in dem die Gäste der Elsmeres ihren intimen Vergnügungen nachgehen. Sobald ein Pärchen sich hierher zurückzieht, bleibt es mindestens eine Stunde ungestört.“
    „Aber was tun die Gäste denn eine ganze Stunde lang?“
    Die Stille machte sie nervös. Und dann sprach er wieder. „Sie sind Witwe, Lady Carstairs, und hatten wenigstens einen Liebhaber. Sie können sich doch denken, was man hier treibt.“
    Sie hatte vergessen, dass er von ihrer Affäre mit Wilfred Hunnicut wusste. Wie dumm es von ihr gewesen war, auf Wilfreds Schmeicheleien hereinzufallen; nun musste sie den Preis dafür bezahlen. „Aber eine ganze Stunde?“, beharrte sie. „Nach zehn Minuten ist doch alles vorüber?“
    Glucksendes Lachen in der Dunkelheit, das beinahe ansteckend war. Es gab keinen Grund, sich zu ängstigen, er würde sie nicht belästigen, nicht gewalttätig werden. Er hielt sie lediglich umfangen, und in der pechschwarzen Finsternis konnte sie ihn nicht einmal sehen. Er könnte irgendein Mann sein, mit dem sie gerne zusammen wäre, ein Mann, der ihr gefallen, sie erregen könnte. Falls so ein Mann überhaupt existierte.
    „Bitte, mein Engel“, sagte er leise, „erzählen Sie mir nicht, dass Ihre intimen Begegnungen mit einem Mann nur zehn Minuten dauerten.“
    Es war ausgesprochen unschicklich, über dieses heikle Thema zu reden. Aber in der Dunkelheit schien es nicht verboten zu sein. „Zählt man die Zeit dazu, die es dauert, seine Kleider wieder zu ordnen?“
    „Nein. Es dauert länger als zehn Minuten, eine Frau zu entkleiden, wobei ich es auch in kürzerer Zeit schaffen würde.“
    „Völlig entkleiden?“, fragte sie entsetzt. „Nackt?“
    „Teuerste, reden Sie denn gar nicht mit Ihren Gänschen?“
    Nur gut, dass er sie nicht sehen konnte. Ihre Wangen glühten, und sie wusste, dass ihr Gesicht schamrot war. „Gelegentlich schon … Wenn ich etwas nicht verstehe. Es ist ja beileibe nicht so, dass ich keine Erfahrung in diesen Dingen hätte.“
    „Wie mir scheint, verstehen Sie eine ganze Menge nicht. Jemand muss Ihnen Aufklärungsunterricht geben.“ Er hatte die Hände um ihre Arme gelegt und presste sie an sich.
    „Dazu besteht keine Veranlassung.“ Ihre Stimme klang belegt, und sie räusperte sich. „Ich habe nicht die Absicht, mich wieder zu verheiraten oder mir einen Liebhaber zu nehmen. Wenn man es schon ertragen muss, begrapscht zu werden, sollte man heiraten, und ich komme sehr gut ohne Ehemann zurecht.“
    „Werden Sie nicht gern zärtlich berührt?“ Seine raunende Stimme löste ein Prickeln in ihr aus.
    „Nicht sonderlich. Übrigens können Sie mich loslassen.“
    „Ich könnte. Aber ich will nicht“, antwortete er weich. „Was ist mit Küssen? Finden Sie Küsse auch abscheulich?“
    Die Situation spitzte sich zu, und sie hatte plötzlich die Befürchtung, diesem Zimmer nicht entfliehen zu können, ohne geküsst zu werden. Andererseits schien ihr der Gedanke völlig abwegig, ein Frauenheld wie Benedick Rohan könnte den Wunsch haben, sie zu

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