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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Wusst’ ich’s doch, dass er bei der Polizei ist.«
    Lucas löste sich schmunzelnd von ihr. »Er arbeitet für mich.«
    »Na so was. Bestellen Sie ihm schöne Grüße von mir, wenn Sie ihn sehen.«
    »Er war so oft verheiratet, dass er im Standesamt Miete zahlen muss«, sagte Lucas.
    »Ich will ihn ja nicht gleich heiraten. Ich finde ihn nur … interessant.«
    Lucas nickte und verabschiedete sich an der Tür von ihr: »Also dann … bis bald.«
    »Worum ging’s denn da eben?«, erkundigte sich Jean.
    »Ach, nur um diesen verdammten Flowers«, antwortete Lucas.
    Lucas begleitete Jean bis zu ihrem Haus, wo sie ihm versprach aufzubleiben, bis Roy wiederkäme.
    »Ich gehe spät ins Bett«, sagte Lucas. »Rufen Sie mich über Handy an, wenn er da ist.« Er schrieb ihr seine Nummer auf die Rückseite seiner Visitenkarte.
    »Glauben Sie, mit Roy ist alles in Ordnung?«
    »Ich wünschte, die beiden wären nicht so schnell verschwunden. Das war ziemlich plötzlich, als würden sie weglaufen. Ich mache mir Sorgen, weil sie offenbar wirklich in einer anderen Liga spielt als Roy.«
    »Solche Urteile …«
    »… stimmen fast immer, auch wenn sie nicht gerecht sind.«
     
    Weather sortierte in der Küche bei laufendem Radio die Post. Als Ärztin erhielt sie ziemlich viel Werbung. Als Lucas eintrat, hob sie den Blick und fragte: »Na, weitergekommen?«
    Bevor er antworten konnte, klingelte das Telefon. Sie sahen
beide in Richtung Apparat. Ein so später Anruf bedeutete selten etwas Gutes. Lucas nahm den Hörer ab. »Hallo?«
    Harold Anson von der Mordkommission in Minneapolis teilte ihm mit: »Wieder eine Leiche - unten am Fluss, zwei Häuserblocks von der letzten entfernt. Ich mach mich auf den Weg.«
    »Wenn du jetzt sagst, dass der Tote Roy Carter heißt, erschieß ich mich.«
    Etwa fünf Sekunden Schweigen, dann: »Lieber nicht.«
    »Scheiße«, rief Lucas. »Verdammte Scheiße. Ich bin in zehn Minuten da.«
    »Was ist los?«, fragte Weather.
    »Scheiße …«
    Er fuhr, begleitet von Tom Petty, der von Mary Janes letztem Tanz sang, mit dem Truck am Fluss entlang auf der I-94 hinüber nach Minneapolis und machte sich Vorwürfe, vor seinem Besuch in dem Club so viel Zeit vertrödelt zu haben.
     
    Anson, der einen knielangen Trenchcoat und einen Schlapphut mit in die Stirn gezogener Krempe trug, unterhielt sich gerade mit einem Polizisten, als er Lucas entdeckte. »Willst du einen Blick auf die Leiche werfen?«
    »Natürlich.«
    Roy Carter lag auf der Seite, den rechten Arm unter dem Körper, Mund und Augen offen, die Haare am Kopf klebend, die Vorderseite des Hemds blutdurchtränkt. Er war groß, fast hager, und hatte rötliche Haare, die im Licht blau schimmerten, sowie dunkle Sommersprossen. Der linke Arm war auf seinen Bauch gepresst und ebenfalls voller Blut.
    »Wieder die gleiche Methode«, sagte Anson. »Der Killer hat das Messer in seinem Körper hochgezogen, fast wie beim Harakiri.«
    »Verdammt, ich hab ihn nur um eine halbe Minute verpasst«, fluchte Lucas und wandte sich von der Leiche ab. »Er
war in Begleitung einer Goth-Frau. Sie nennen sie Fairy, wie die, die mit Dick Ford gesprochen hat.«
    »Ford? Was für eine Fairy?«
    Lucas erklärte ihm alles.
    »Dann war’s also diese Fairy …«, sagte Anson.
    »Wir müssen sie finden, mit ihr reden.«
    »Ich brauche die Namen von allen, die sie kennen«, erklärte Anson.
    »Die schick ich dir noch heute per E-Mail, bevor ich ins Bett gehe«, versprach Lucas. »Es gibt Zeugen … Und ich weiß, dass diese Fairy Carter angerufen hat. Keine Ahnung, ob in der Arbeit, zu Hause oder über Handy.«
    »Es muss doch eine Nummer geben, über die wir an sie rankommen können.«
    »Hoffentlich«, sagte Lucas. »Und die Leute, die sie gesehen haben, müssten in der Lage sein, ein Phantombild von ihr zu erstellen. Das kriegt dann die Presse. Damit werden wir sie unter Druck setzen.«
    Lucas blieb nichts anderes übrig, als mit den Händen in den Taschen zu warten, während die Spurensicherung sich die Leiche vornahm und Anson telefonierte. Der fand heraus, dass Carter aus Little America stammte und seine Eltern gerade verständigt wurden. »Sie arbeiten beide bei der Post. Wenn er mein Sohn wäre, würd’ ich mir die Kugel geben.«
    »Aber erst, nachdem du den Killer umgebracht hättest«, sagte Lucas mit einem Blick auf Carter.
     
    Zu Hause erzählte Lucas Weather von dem neuerlichen Mord.
    »Das haben doch nicht wir in Gang gesetzt, oder?«, fragte sie geschockt.
    »Nein. Ich

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