Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)
blickte auf.
„ Dieser Fuller kostet unsere Abteilung Kopf und Kragen. Sie müssen ihn aufhalten. Also, wie gehen Sie weiter vor?“
„Im Grunde würde es reichen, abzuwarten, aber das können wir vor der Öffentlichkeit nicht verantworten. Die landesweite Fahndung läuft. Ich setze mich gleich mit Mick zusammen und versuche den Spuren zu folgen.“
„Gut, halten Sie mich auf dem Laufenden.“
„Klar, Boss.“
„Ach, wie geht es Ihrem Bruder?“
„Schwer zu sagen. Ich kann nur hoffen, seine Therapeutin kann den Schaden begrenzen.“
„So schlimm?“
„Wir werden sehen. Ich kümmere mich darum, sobald wir Fuller festgenommen haben.“
„Gut. Machen Sie sich an die Arbeit.“
Wolf verließ das Büro des Chiefs und besuchte Mick an seinem Arbeitsplatz. Der Techniker und Computerexperte hämmerte wie immer auf seine Tastatur ein und schien Wolfs eintreten nicht zu bemerken. Wolf setzte sich neben ihn und beobachtete seine Künste.
„Schön, dass du wieder da bist“, sagte Mick überraschend.
„Schön, dass du mich überhaupt bemerkt hast.“
Endlich blickte Mick auf und hielt ihm die Hand entgegen. Wolf schüttelte sie freundschaftlich und blickte wieder zum Monitor.
„Hast du was rausgefunden?“
„In der Tat. Die E-Mail von Bill Fuller wurde von einem b ekannten Provider weitergeleitet, der sie wiederum vom Server einer Hackerplattform erhalten hat, die sich Hackers Hell nennt. Die Zwischenstationen erspare ich dir am besten, aber es war nicht einfach, diesen Server zu finden, das kann ich dir sagen.“
Mick tippte den Namen der Website in seinen Browser und drehte den Bildschirm etwas seitlich, damit Wolf eine klare Sicht hatte.
„Und jetzt sieh dir das an!“, sagte er euphorisch.
Wolf riss die Augen auf und staunte, als er das Wappen der Website erkannte.
„Die Tätowierung der Black Spiders . Mick, du bist ein Genie.“
„Warte, das ist noch nicht alles. Diese Seite betreibt ein Forum für Mitglieder. Ich habe ein wenig gestöbert und bin auf dieses Forum gestoßen.“
Mick klickte sich durch ein paar Seiten und rief eine Forum Seite auf, die einen überraschenden Namen trug: Bills Hell . Wolf zuckte zusammen. „Bill? Wer garantiert uns, dass es sich um Fuller handelt?“
Mick drehte am Scrollrad seiner Maus und das Bild verschob sich nach unten. Wolf sah eine Mitgliederdiskussion, an der sich vier Personen beteiligt hatten, inklusive des Forumsbetreibers Bill. Es ging wohl um die Festlegung eines Treffpunktes, auf den man sich nicht so recht einigen konnte. Die Diskussion lag bereits einige Monate zurück, doch Wolf erkannte sofort, warum Mick sie aufgerufen hatte.
„Siehst du es?“
Wolf nickte. „Der Benutzername des zweiten Diskussionsteilnehmers ist Brutus. Das kann kein Zufall sein. Das ist ihre Kommunikationsplattform. Kannst du die aktuellste Diskussion aufrufen?“
Mick klickte auf einen Link.
„Hier, das ist der neueste Eintrag.“
Wolf schluckte als er den Datums- und Zeiteintrag las.
„Vor einer Stunde? Persönliches Treffen notwendig – BMD22“, las Wolf vor. „Was bedeutet das?“
Mick zuckte mit den Schultern. „Ich bin Computerfachmann, kein Hellseher.“
„Ein Code vielleicht?“, mutmaßte Wolf.
„Nein. Codes arbeiten mit einem Algorithmus. Ich tippe eher auf eine Abkürzung“, erwiderte Mick.
„Gut, aber was bedeutet sie?“, fragte Wolf.
„Das ist keine bekannte Abkürzung. Vermutlich ist sie nur e iner kleinen Gruppe geläufig.“
Wolf kratzte sich am Kinn.
„Hm, lass mich mal die älteren Einträge sehen. Vielleicht finden wir einen Hinweis.“
Mick scrollte erneut nach unten und durchsuchte die alten Ei nträge. Nur Sekunden später wurde er fündig.
„Hier, ein Eintrag der letzten Woche.“
Wolf sah genauer hin. „Derselbe Wortlaut. Persönliches Treffen notwendig – BMD12 . Das ist es, natürlich. Ort und Uhrzeit. Hier treffen sie sich um zwölf Uhr und heute um Zweiundzwanzig.“
Mick scrollte wieder zurück zum aktuellen Eintrag.
„Könnte stimmen. Aber was bedeutet BMD?“
Wolf legte Mick eine Hand auf die Schulter.
„Ich habe da eine Ahnung. Lust auf einen Außeneinsatz?“
Mick riss begeistert die Augen auf.
„Echt? Ich war seit Monaten nicht mehr im Außeneinsatz.“
„Mach dich auf etwas gefasst. Die Sache könnte gefährlich werden.“
***
Das Einsatzkommando stand bereit und wartete auf Wolfs A nweisungen. Wolf hatte den Wagen unter einer alten Eiche geparkt, von der aus man gute
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