Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)
schlug er dem Einbrecher ins Gesicht. „Wer sind diese Black Spider ?“, schrie er laut.
Mittlerweile hatte ich schon Angst, Wolf erneut zu unterbr echen, aber es ging nicht anders.
„Wolf , der Anruf. Ich muss dir eine Nachricht übermitteln.“
Wolf drehte sich übernervös zu mir um.
„Peter, das ist nervtötend. Lass mich arbeiten.“
Ich zuckte zusammen. Natürlich nervte ich ihn, aber was sollte ich denn tun?
„Wolf, es geht um deine Arbeit.“
Wolf hielt inne. „Also schön. Sag schon!“
„Als ich abhob sagte jemand: Komm sofort ins Dezernat, es ist Krieg.“
Jetzt hatte ich Wolfs volle Aufmerksamkeit. „Wie bitte?“
„Ja“, erwiderte ich. „Das war alles. Der Anrufer hatte sofort wieder aufgelegt.“
„Was soll das bedeuten? Krieg?“
Ich zuckte mit den Schultern, während Wolf seine Hand zu mir ausstreckte. „Gib mir mein Handy.“
Ich reichte es ihm . Er drückte sofort eine Taste und hielt das Telefon ans Ohr.
„Diese Nummer ist derzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später erneut“, lautete die Ansage. Wolf steckte das Handy weg und starrte mich an. „Wir müssen sofort ins R evier.“
Ganz plötzlich sprang der Einbrecher aus dem Sessel und schlug Wolf von hinten in den Nacken. Irgendwie hatte er es geschafft, sich der Handschellen zu entledigen, ich weiß nicht wie, aber er stand blitzartig da und schlug seine Handkante auf Wolfs Nacken. Der stürzte sofort zu Boden und ich sprang auf den Einbrecher zu. Ich umklammerte ihn und drückte auf seinen Brustkorb so fest ich konnte, während Wolf stöhnend am Boden lag und nach seiner Waffe angelte. Der Einbrecher löste sich mit unglaublicher Kraft und schlug mit seinem Ellebogen auf meine Seite ein, drückte mich von sich, dann rannte er los. Wolf hatte sich mittlerweile aufgerappelt und folgte ihm. Sekunden später hörte ich, wie die Wohnungstür aufgerissen wurde und die beiden Männer verschwanden. Ich setzte mich zunächst und hielt mir die Seite. Dieser Mistkerl hatte mir seine Fäuste in die Nieren gehämmert, bevor er flüchtete, ich konnte nur hoffen, dass Wolf ihn erwischte.
Es dauerte keine fünf Minuten, da stand Wolf wieder in der Tür. Ich hatte mich halbwegs erholt und blickte ihn gequält an. Er war allein, was wohl hieß, dass der Andere entkommen war. Wolf rieb sich den Nacken, auch er hatte ein Portion Schmerz wegzustecken. Dann murmelte er unzufrieden:
„Er war verteufelt schnell. Ich hatte keine Chance.“
„Konntest du nicht schießen?“
„Der Typ war wie ein Karnickel. Er schlug ein paar Haken und weg war er. “
Ich nickte und verstand. Nur eines war mir unklar, deshalb fragte ich: „Wie konnte er sich von den Handschellen befre ien?“
Wolf zuckte mit den Schultern. „Ich kenne ein paar Kollegen, die wissen, wie man das macht. Ich werde sie bei Gelegenheit fragen.“
„Was machen wir jetzt?“, fragte ich planlos. Wolf spielte wieder mit seinem Handy und versuchte dieselbe Nummer zu erreichen, wie zuvor. Nach einer Weile legte er auf.
„Wir müssen aufs Revier. Dieser Anruf macht mir Sorgen , außerdem komme ich nicht mehr durch. Du wirst mich begleiten müssen. Hier bist du nicht sicher.“
Ich zuckte zusammen. „Aufs Revier? Wieso? Sie waren doch hinter dir her?“
Wolf wählte erneut das Revier an, blickte aber währenddessen zu mir und erklärte: „Das wissen wir nicht genau. Sie könnten mich bis zu dir verfolgt haben und sind jetzt der Meinung, dass ich hier wohne. Immerhin steht mein Nachname auf deiner Klingel. Sie werden wiederkommen, wenn dieser Typ, der mir durch die Lappen gegangen ist, ihnen erzählt, dass er mich hier angetroffen hat. Hier ist es nicht mehr sicher. Bis der Fall geklärt ist, müssen wir woanders hin, verstehst du?“
Ich nickte. „Aber ins Revier? Das ist doch ziemlich weit weg, oder?“
Wolf nickte, steckte das Handy ein und legte seine Hand auf meine Schulter. „Ich weiß, Kleiner, dass für dich alles weit weg ist, was nicht in dieser Straße liegt. Wie lange hast du diese Straße nicht mehr verlassen?“
„Ich gehe jede Woche zur Therapie. Das ist nicht in dieser Straße.“
Wolf grinste. „Ich weiß. Es ist eine Straße weiter. Wie weit ist das? Dreihundert Meter?“
„Etwas mehr .“
„Schön. Dann fahren wir jetzt aufs Revier.“
„Das ist aber deutlich weiter.“
„Dann sag schon, wie lange ist es her?“
Ich ließ die Schultern hängen. „Du hast ja recht. Ich bin seit ein paar Jahren nicht mehr so richtig weg
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