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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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erreichte und ihn aus dem Leben riss. Kraftlos sackte er in seinem Stuhl zusammen, während die anderen Spieler grinsten und sich entspannten. Sie hatten diese Runde überlebt und damit eine neue, reelle Chance auf eine Millionen Dollar erwirkt. Fuller und die anderen jubelten und sprangen von ihren Stühlen auf. Das Licht im unteren Saal wurde eingeschaltet und Wolf sah, wie fast alle Zuschauer ihre Wettscheine zerrissen und zu Boden fallen ließen. Bis auf einen. Ein älterer Mann im teuren Anzug hielt seinen Schein in die Höhe und jubelte. Er schrie mehrmals gewonnen, gewonnen und freute sich über seinen Erfolg. Wolf konnte das Ganze nicht fassen. Er befand sich definitiv in der Hölle. Dieses Spektakel sprengte seine ohnehin schon angeschlagene Vorstellung von Perversion, sein Weltbild und nicht zu vergessen sein Glaube an das Gute im Menschen. Er war, in der Tat, im Zentrum des Bösen gelandet und das Schlimmste war, dass niemand auf dieser Welt wusste, wo er war…
     
     
    Kapitel 29
     
     
    Noch niemals in meinem quälenden Leben war ich so gespannt wie heute. Ich war so erwartungsvoll, dass ich sogar meine Ängste vergaß. Karl fuhr, wie immer, wie eine gesengte Sau durch die dunklen Straßen und ich zitterte vor Aufregung und nicht, wie sonst, vor Angst. Es war so unglaublich, dass es mir schon wieder Angst machte.
    Ach, was rede ich, natürlich war alles fast wie immer, ich klammerte mich an den Haltegriffen fest und befürchtete, sie auszureißen, ich zitterte wie Espenlaub und legte ein gespieltes Lächeln auf, damit mir niemand etwas nachw eisen konnte. Ich war peinlich wie immer. Meine Beine weich wie Pudding, mein Gesicht bleich, wie das eines Toten, und mein Magen knurrend und warnend, in eben dem Zustand, den ich vor zwei Tagen meinem Chef beschrieben hatte. In meinem jetzigen Zustand würde mich jeder Arzt für mindestens zwei Wochen krankschreiben und doch musste ich diese Sache durchstehen, denn es ging um meinen Bruder Wolf, der in höchster Lebensgefahr schwebte und ich war der Einzige, der ihm helfen konnte. Zugegeben, Danny und Karl waren auch noch da, aber in den Zirkel ging heute nur einer von uns und das würde ich sein, warum nur ausgerechnet ich?
    Die beiden hatten mich rührend aufgebaut und vorbereitet um diese Sache lebend durchzustehen, doch in der Tat hatten sie mich nur noch mehr verängstigt, weil sie mir verdeutlichten, wie groß die Gefahr , in die ich mich begab , war. Um meinen Bruder retten zu können, hätte ich gern schweres Geschütz mitgenommen, einen kleinen, handlichen Raketenwerfer, ein leichtes Maschinengewehr in Taschenmessergröße und eine vollständige Kampfeinheit des Sonderkommandos, doch war mir auch klar, dass es so nicht funktionieren würde, denn die Bande der schwarzen Spinnen war nicht gerade dämlich und noch viel weniger waren sie zimperlich mit ihren Feinden. Brownie erwartete uns in seiner Wohnung und hatte uns vorgewarnt, dass nur ich bei ihm einsteigen dürfe, zudem müsse ich während der Fahrt zum Zirkel eine Papiertüte über den Kopf ziehen, damit ich den Zielort nicht wiederfinden könne, aber wenigstens hatte er erlaubt, ein Getränk mitzubringen, weil die Kellnerin nur einmal die Stunde kommt. Auch wenn ich mich wunderte, bei den hohen Einsätzen nur einmal die Stunde eine Bedienung zu Gesicht zu bekommen, stellte ich keine Fragen und wir hatten uns beraten, was wir daraus machen könnten. Wir vermuteten, dass Waffen im Zirkel nicht erlaubt sein würden, selbst ganz kleine warfen Fragen auf, also was könnte man tun, um genügend Unruhe zu stiften, um meinem Bruder eine Flucht zu ermöglichen. Es gab eine einstimmige Idee, die das Rennen um die Bewaffnung gewann. Eine Flasche Whiskey ohne Whiskey. Ein Molotow-Cocktail. Wir füllten also einen knappen Liter Superplus, das ganz teure Zeug, in eine Flasche Johnny Walker und verschlossen sie ordnungsgemäß. Ich steckte mir ein Taschentuch aus Stoff, sowie ein Feuerzeug in die Hosentasche und hoffte das Beste. Ich musste lediglich im richtigen Augenblick das erlaubte Getränk entzünden, in die Menge werfen und Wolf hätte genügend Ablenkung um zu flüchten. In mein Feuerzeug hatte Karl einen winzigen Peilsender eingebaut, damit sie mir sicher folgen konnten. Während ich die Show genoss, würde meine beiden Mitstreiter in den Zirkel einbrechen und eine von Karl organisierte Waffengewalt über die bösen Jungs ergehen lassen.
    In allen gut durchorganisierten Unternehmen gab es sicher

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