Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)
schlechtere Pläne als die Unseren, aber letzten Endes war ich derjenige, der das Feuer legen musste und auf meine Frage, was die schwarzen Spinnen mit mir machen würden, wenn sie mich dabei erwischten, wie ich ein Molotowcocktail in die Säle warf, antworteten sie nur, das wird schon . Ich fragte mich immer noch, was diese Aussage bedeuten könnte, da stoppte Karl den Wagen und sagte die schockierendsten Worte, die ich je gehört hatte:
„Wir sind da!“
Ich zuckte zusammen. „Jetzt schon?“, fragte ich und sah Dannys mitleidigen Blick. Er kannte mich mittlerweile recht gut und wusste mich einzuschätzen. Ich vermutete schwer, er wusste um meinen Zustand sehr gut Bescheid und hätte mir nur zu gern unter die Arme gegriffen, wie er es schon einmal in einem öffentlichen Bus getan hatte, aber er konnte nichts tun, wir alle waren freiwillig hier und Brownie wartete sicher schon.
„Vielleicht fahren wir noch einmal um den Block?“, fragte ich halb flüsternd.
Karl sah mich fragend an. „Wozu?“
Ich blickte aus dem Fenster. „Falls wir verfolgt wurden.“
Karl wurde etwas ernster. „Ist alles klar mit dir?
Ich nickte.
„Warum sollte uns jemand gefolgt sein? Niemand weiß, was wir vorhaben.“
Karl hatte natürlich recht, aber ich war einfach noch nicht so weit. „Stimmt“, gab ich zu, „aber wir könnten noch eine Zig arette rauchen, oder nicht?“
„Ich dachte, du rauchst nicht?“
Danny stieß Karl an und flüsterte ihm etwas zu, dann stieg er aus und kam von Außen an meine Tür, während Karl sitzen blieb und das Peilgerät prüfte, mit dem er mich zu verfolgen gedachte. Danny öffnete mir die Tür und zog mich aus dem Wagen, ich ließ es geschehen und stand schließlich mit zitternden Knien vor ihm. Er sah mich an und grinste:
„Du siehst jämmerlich aus, weißt du das?“
Ich fand das nicht nett. „Wenn ich so aussehe, wie ich mich fühle, dann war das ein Kompliment, nicht wahr?“
Dannys Grinsen wurde breiter. „Du fühlst dich schlechter als jämmerlich?“
Ich nickte ihm zu.
„ Ich will nicht weinerlich klingen, aber ich fühle mich erbärmlich.“
Danny schlug mir lachend auf die Schulter. „Du klingst weinerlich.“
„Da nke, das baut mich ungemein auf“, erwiderte ich.
„Gern geschehen. Aber , was anderes. Mal ganz im Ernst. Wir müssen davon ausgehen, dass dein Bruder heute sterben wird. Kannst du damit leben?“
Ich zuckte zusammen. „Du sollst so nicht über meinen Bruder sprechen“, zeterte ich. Danny klopfte mir beschwichtigend auf die Schulter.
„Aber wenn du jetzt nicht da rein gehst, wirst du nichts an dieser Tatsache ändern können. Du kannst es verhindern, aber du musst jetzt los. Brownie wird nicht lange auf dich warten, hast du das verstanden?“
Ich hatte verstanden und meiner Ängste zum Trotz wusste ich, dass es keinen anderen Weg gab, ich musste es tun, jetzt oder Wolf wäre tot. Danny hatte recht und ich musste los. Mit zittr igen Beinen ging ich auf Brownies Haus zu, während Danny mir nachblickte. Als die Tür hinter mir zufiel, stieg Danny wieder in den Wagen ein und Karl manövrierte das Auto um die nächste Ecke, während ich das urinverseuchte Treppenhaus bestieg und schließlich an Brownies Wohnungstür klopfte.
„Komme gleich“, rief er mir zu , ich wartete und schwitzte. Mit dem Taschentuch wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und schloss die Augen. Denk an etwas Schönes, etwas Positives. Was Besseres hatte mir meine Therapeutin nie beigebracht und ich kämpfte mit billigen Mitteln um meine Beherrschung, doch nur ein einziger Gedanke schoss mir immer und immer wieder durch den Kopf.
H eute war der Tag, an dem ich sterben würde, heute war der letzte meiner Tage, ich ahnte es, es konnte nicht besser werden. Ein angsterfüllter Trottel wie ich, im Kampf gegen ein berüchtigtes Drogenkartell, angefüllt mit blutrünstigen Männern, die jeden töteten, der sich ihnen in den Weg stellte. Ich war erledigt. Sie würden mir, genau wie den anderen, die Augen ausstechen und mich in der Gosse verrotten lassen. Denk an was Schönes, was Positives… verdammt, ich fand nichts Positives in dieser Sache. Ich fand nur den Tod. Er lachte mir zu, er winkte und ich hatte nichts Besseres zu bieten, als eine alte Flasche Scotch, gefüllt mit einem Brandbeschleuniger, der kaum einen Dollar verschlungen hatte. Brownie riss die Tür auf und mich aus meinen Gedanken.
„Peter, schön, dich zu sehen“, sagte er übermütig und überaus gut
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