Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
sehr wohl getan haben.«
    »Und dabei seine Krawattennadel verloren haben?«, fragte Ives in einem Ton, der nichts verriet.
    »Es könnte so gewesen sein«, sagte Sophy ein wenig defensiv und mit geröteten Wangen.
    »Ich bezweifle nicht, dass es sich so zugetragen haben könnte«, sagte Ives obenhin. »Nach allem, was ich von Simon Marlowe weiß, neige ich zu der Ansicht, dass es genauso war.«
    Er hielt inne und sah finster drein. »Aber selbst wenn es so war«, gestand er langsam ein, »beweist der Fund der Nadel an der Treppe an sich gar nichts. Wenn Edward nicht Augenzeuge des Mordes an Simon war, ist es kein ausreichender Grund, den Besitzer zu erpressen, nur weil Fundstelle und Zeitpunkt die Nadel mit Simons Tod in Verbindung bringen. Außerdem -wenn er den Mord sah, warum hat er dann jahrelang gewartet?«
    Eine begründete Frage, auf die Sophy keine Antwort wusste, sodass ihre erste Aufwallung von Zuversicht langsam abebbte. Vielleicht hatte die Nadel mit dem Mord an Edward doch nichts zu tun.
    »Ich glaube«, sagte Ives langsam, »dass die Nadel in der ganzen Affäre eine entscheidende Rolle spielt. Weil dein Onkel aber so lange wartete, müssen wir annehmen, dass er den Mord nicht mit eigenen Augen sah. Er muss einen bestimmten Verdacht gehabt haben - einen Verdacht, der sich nicht erhärtete, bis du ihm die Nadel gezeigt hast.«
    »Dass die Nadel oben an der Treppe gefunden wurde, beweist gar nichts.« Ihre Miene drückte Zweifel aus. »Ich glaube nicht, dass der Fundort allein für eine Erpressung genügt, oder?«
    »Das stimmt. Mit Zeitpunkt und Ort des Fundes hatte er zu wenig in der Hand. Er muss mehr gewusst haben«, erwiderte Ives. »Ich möchte wetten, dass dein Onkel immer schon einen Verdacht hatte, vielleicht sogar ahnte, wer der wirkliche Mörder war. Deine Geschichte mit der Nadel bestätigte diesen Verdacht nur, lieferte aber keinen Beweis. Das heißt aber nicht, dass die Nadel nicht von Bedeutung wäre. Es ist möglich, dass ihr Auftauchen als Katalysator wirkte, sowohl für Edward, der sich zur Erpressung entschloss, als auch für seine darauf erfolgte Ermordung.«
    Ives starrte vor sich hin. »Edward muss über diesen Mörder mehr gewusst haben. Ich glaube, es war dieses Wissen, gekoppelt mit dem Wiederauftauchen der Nadel, das ihn zu dem Entschluss bewog, sich der Person zu nähern, die er zu erpressen versuchte und die ihn tötete.«
    »Und Agnes Weatherby versuchte dasselbe und teilte sein Schicksal?«
    Ives nickte. »Ich bin sicher, dass es sich so zugetragen hat. Edward war bekannt für seine Redseligkeit - zumal wenn er angeheitert war. Ich vermute, dass er so von sich und seiner Klugheit überzeugt war, dass er eines Abends Miss Weatherby gegenüber damit prahlte. Vermutlich sagte er ihr nicht alles, aber sicher genug, dass sie sich selbst als Erpresserin versuchen konnte und Edwards Schicksal erlitt.«
    Sophy schauderte. »Und was machen wir jetzt?«
    Ives' Miene zeigte Entschlossenheit. »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dies gern meinem Patenonkel zeigen und die Situation mit ihm besprechen. Vielleicht kann er die Nadel sogar identifizieren.«
    Kurz darauf war Roxbury ziemlich verärgert, als sein Patensohn ihn aus dem Bett holen ließ.
    In einem auffallenden Schlafrock aus roter, mit schwarzen Punkten übersäter Seide empfing Roxbury ihn in dem eleganten Salon neben seinem Schlafzimmer. Ein Gähnen unterdrückend, setzte Roxbury sich in einen Sessel, dessen exquisiter braunroter Überzug sich mit der Farbe seines Schlafrockes dermaßen biss, dass Ives sichtlich zusammenzuckte.
    Roxbury blickte auf seinen roten Morgenrock, der sich von dem braunroten Samt grell abhob, und schmunzelte. »Aufgedonnert wie ein leichtes Mädchen am Sonnabend, meinst du nicht auch?«, bemerkte er fröhlich und plötzlich viel zugänglicher gestimmt.
    Ives grinste und nahm die dampfende Tasse Kaffee in Empfang, die Roxbury ihm reichte. »Wahrhaftig, Sir. Ich hätte es nicht besser formulieren können.«
    Roxbury lachte bellend und sagte, nachdem er einen Schluck Kaffee getrunken hatte: »Nun, was gibt es? Gewiss hast du nicht aus Vergnügen auf dein Bett verzichtet und mich aus den Federn geholt, nicht nach der Nacht, die hinter uns liegt. Also, erzähl schon.«
    Ives' Schmunzeln verflog. Er griff in seine Westentasche und holte die Krawattennadel mit dem Rubin hervor. Er reichte sie Roxbury mit den Worten: »Sophy und ich glauben, dass dieses kleine Schmuckstück mit dem Motiv für Edwards

Weitere Kostenlose Bücher