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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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nicht schwer.
    Er blickte wieder Forrest an und sagte leise: »Im Moment kann ich dir nichts sagen, da es zu gefährlich wäre. Aber wenn du morgen früh zu Roxbury kommst, will ich dir Erklärungen liefern, soweit ich es darf. Vielleicht werde ich mich sogar deiner, hm, Talente bedienen können.«
    Er warf seinem früheren Leutnant einen befehlsgewohnten Blick zu. »Bis dahin hältst du den Mund und vergisst, dass mir jemals irgendeine Tugend eigen war.«
    In Percivals Augen blitzte es plötzlich vor Erregung auf. »Herrgott, wie schön, wieder mit dir zu arbeiten. Hat es irgendwie mit Napoleon zu tun?«
    Ives schüttelte nur den Kopf und murmelte: »Jetzt kann ich gar nichts sagen. Mir wäre lieber, du wärest gar nicht da, damit du nicht mit ansehen musst, wie ich wieder den Lasterhaften spiele.« Sein Lächeln war gezwungen.
    Forrest nickte und stand auf. »Ich verstehe. Also, wir sehen uns morgen bei Roxbury«
    Ives sah ihm nach und registrierte widerwillig, wie flott und elastisch Percivals Schritte plötzlich waren, eine Veränderung, die sicher nicht unbemerkt blieb. Er sollte sich nicht irren.
    Als er einige Minuten darauf zu den anderen trat, fragte Coleman: »Was haben Sie denn zu Forrest gesagt? Erst sah er aus wie sieben Tage Regenwetter, und im nächsten Moment hüpfte er fast vor Freude.«
    Ives zuckte mit den Achseln. »Es ging um Geld, das ich ihm schuldete. Er glaubte, ich wollte meine Schuld nicht begleichen, doch ich hatte es nur vergessen.« Er gähnte diskret. »Diese langen Abende, die ich mit Spitzbuben wie euch verbringe, wirken sich schlecht auf mein Gedächtnis aus.«
    »Sie waren mit ihm bei der Armee?«, fragte Grimshaw, dessen graue Augen Ives' Gesicht nicht losließen. »Sein Vorgesetzter, wenn ich nicht irre?«
    Ives verbeugte sich. »In der Tat hatte ich das Vergnügen.«
    »Forrest war früher viel lustiger. Als er frisch von der Armee kam, passte er gut zu uns«, sagte Coleman, den Blick gleichmütig auf die Karten in seiner Hand richtend. »Dann fing er in einer Anwandlung von Ehrbarkeit an, uns zu meiden, und wurde ziemlich spießig.« Coleman hob den Blick seiner braunen Augen. »Könnte es Ihnen auch so ergehen?«
    »Das bezweifle ich allen Ernstes. Fragen Sie alle, die mich kennen - ich bin nie spießig«, erwiderte Ives gut gelaunt und bedeutete lässig einem Diener, ihm ein Glas Wein zu bringen.
    Dewhurst unterdrückte ein Lachen ebenso wie Coleman, ehe er sich wieder seinen Karten widmete. Grimshaw freilich schien die allgemeine Heiterkeit nicht zu teilen. Sein lauernder Blick hing noch immer an Ives' dunklem Gesicht, als er knurrte: »Eine kluge Phrase, doch frage ich mich, ob Sie, Mylord, nicht klüger sind, als Ihnen zuträglich ist.«
    Ives ignorierte die Feindseligkeit in Grimshaws Ton und schob die Schultern hoch. »Warten wir doch ab«, murmelte er und lächelte ihm über den Rand seines Glases herausfordernd zu.

18
    Ives blieb nur so lange, bis er wusste, ob Meades plötzliches Verschwinden kommentiert wurde. Er war erleichtert und enttäuscht zugleich, als jemand - Coleman? Caldwell? - Meades überraschenden Besuch in Brighton erwähnte und niemand auch nur im Mindesten interessiert oder erstaunt schien. Nachdem er erfahren hatte, weswegen er gekommen war, empfahl Ives sich und schlenderte langsam zum Berkeley Square zurück.
    Seine Rückkehr fiel mit Sophys Ankunft zusammen. Der Anblick ihres goldenen Lockenkopfes, der aus der Kutsche auftauchte, beschleunigte seinen Puls. Er beeilte sich und war rechtzeitig zur Stelle, um sie die Treppe hinaufzugeleiten und ins Haus einzulassen Sophy war erstaunt, ja verblüfft, ihn so früh am Abend zu sehen, behielt aber ihre Gedanken für sich. Ihre schönen Züge verrieten nichts außer Höflichkeit.
    Ives hatte Recht behalten. Er hätte sich wieder Zutritt zu ihrem Bett verschaffen können, doch existierten in ihrer Beziehung noch weite Bereiche, in denen Sophy seinen Motiven misstraute, obwohl sie am Morgen völlig zwanglos miteinander gesprochen hatten, als es um die Krawattennadel ging.
    Sie freute sich, da er zumindest für heute auf seine liederlichen Freunde verzichtete, gab sich aber nicht der Hoffnung hin, dass dies eine grundlegende Änderung seines Verhaltens bedeutete. Sogar Simon hatte nicht jede Nacht gespielt und gehurt.
    »War dein Abend amüsant?«, fragte Ives, als sie sein Arbeitszimmer betraten, da sie noch eine Tasse Tee und Kekse zu sich nehmen wollten, ehe sie sich für die Nacht zurückzogen.
    Sophy

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