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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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durchbohrte ihn mit einem Blick. »Ich soll vergessen, was Jane Robert angetan hat? Dass sie ihn in den Selbstmord trieb?«
    Percival reagierte mit einem Achselzucken. Mit zunehmendem Alter hatte er gelernt, Roberts Selbstmord unbeeinflusst von Ives' oft geäußerter Meinung zu sehen. Er war zu der Ansicht gelangt, dass Robert ein schwacher, egoistischer Narr gewesen sein musste. Natürlich hätte er dies vor Ives nie laut geäußert. Percival war nicht der Einzige, der Roberts Schwächen klar erkannte. Sogar Roberts Vater hatte oft geäußert, dass sein Sohn nicht ganz dem Bild des goldenen jungen Halbgottes entsprach, den die Familie in ihm sah.
    Wie dem auch sei, Ives hatte Robert vergöttert und im Laufe der Jahre seinen toten Bruder mit vielen Tugenden und Wesenszügen ausgestattet, die dem Lebenden gänzlich gefehlt hatten. Roberts Tod, tragisch und sinnlos, hatte Ives in einem besonders eindrucksfähigen Alter getroffen. Leider hatte er sich mit den tatsächlichen Umständen dieses Todes nie richtig befasst. Um das zu tun, wäre Ives gezwungen gewesen, seinen Bruder so zu sehen, wie er wirklich war, als einen verwöhnten, selbstsüchtigen jungen Mann, der für seinen Tod allein verantwortlich war.
    Robert hatte seine Entscheidung getroffen. Dass man Jane verübelte, wie sie Robert behandelt hatte, konnte Percival verstehen. Aber ihr die ganze Schuld anzulasten, als hätte Robert keinen eigenen Willen gehabt, entsprach nicht den Schlüssen, zu denen ein intelligenter Mensch gelangte - und intelligent war Ives.
    Es gab nur wenige Menschen, die Percival wirklich bewunderte und respektierte, und Ives Harrington gehörte dazu. Tapfer, aufrichtig, fair und loyal - Ives war dies alles und mehr. Nur in einem Punkt konnte Percival Ives nicht verstehen: in seiner blinden Vergötterung Roberts.
    Als Percival schwieg, fragte Ives: »Nun?«
    Percival sah ihn sinnend an. Da kam ihm ein Gedanke. »Es gäbe einen idealen Weg, deine Vergeltung zu üben, wenn du das unbedingt möchtest«, sagte er betont gleichmütig. »Du könntest den jungen Grayson zum Duell fordern und ihn töten.«
    Der empörte Ausdruck, der sich in Ives' Gesicht abzeichnete, hätte Percival fast zu einem Lächeln verleitet. Er sah rasch weg, um seine Miene zu verbergen. Scheinbar darin vertieft, ein Fusselchen von seinem Jackenärmel zu entfernen, fuhr er beiläufig fort: »Ich muss sagen, ein raffinierter Plan. Wenn du den jungen Marcus tötest, wäre Robert wahrhaftig gerächt. Jane hat Roberts Tod verschuldet, daher ist es nur logisch, dass du ihren Sohn tötest.«
    »Einen größeren Unsinn habe ich nie gehört!«, stieß Ives heftig hervor. »Stünde ich diesem jungen Mann im Duell gegenüber, wäre es gleich bedeutend mit Mord. Er scheint mir ein angenehmer Bursche zu sein ... nur ein ganz abgefeimter Schurke könnte einen solchen Plan erwägen. Wofür hältst du mich? Für einen Mörder Unschuldiger?«
    »Es war ja nur ein Vorschlag«, meinte Percival darauf beschwichtigend. »Ich meine ja nur, dass es ebenso sinnvoll wäre, an Marcus Vergeltung zu üben wie an seiner älteren Schwester, oder?«
    Ives warf seinem Freund einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu. Er war nicht dumm und merkte sofort, worauf sein Freund abzielte, und Percivals unschuldige Miene bestätigte seinen Argwohn. Er ließ ein widerwilliges Lachen hören.
    »Verdammt, Percival!«, sagte er gut gelaunt. »Musst du auch so verflucht logisch sein? Obwohl ich es ungern eingestehe, sehe ich, was du meinst.« Großzügig setzte er hinzu: »Natürlich hast du Recht. Wäre Vergeltung mein einziges Motiv, würde Marcus ein ebenso geeignetes Ziel abgeben wie seine Schwester, ein einfacheres wahrscheinlich. Wenn ich es darauf anlegte, würde ich sicher eine Möglichkeit finden, ihn zu beleidigen und einen Grund für ein Duell zu schaffen. Aber du übersiehst, dass es nicht Marcus ist, der mich reizt, meinen Widerstand weckt...« Sein Lächeln hatte etwas Wölfisches an sich. »Und da du so zielsicher deinen Finger auf den Makel in meinen Plänen legtest, will ich gern gestehen, dass mein Interesse an der jungen Dame nicht gänzlich von Rachegelüsten geprägt ist.«
    »Ives«, setzte Percival besorgt an, seine Belustigung hatte sich verflüchtigt, »warum musst du mit Lady Marlowe überhaupt zu tun haben? Ist dir nicht der Gedanke gekommen, dass es gefährlich sein könnte, sich mit ihr abzugeben? Ihr Mann ist tot, und es wird behauptet, sie hätte ihn getötet. Gibt dir das nicht zu

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