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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Vater. Er empfand es immer als ungerecht, dass ich in den Krieg durfte und Abenteuer erlebte, während er zu Hause in England bleiben und ein ruhiges Leben führen musste. Wäre er nur ein paar Jahre jünger gewesen, er hätte sich zur Armee gemeldet und gegen Napoleon gekämpft.«
    »Auf seine Weise kämpfte er gegen den Franzosen. Er und Adrian wurden meine besten Mitarbeiter. Dein Vater war perfekt - wer hätte denn einem ehemaligen Geistlichen zugetraut, Spitzeldienste zu leisten?«
    Ives schüttelte den Kopf. »Unglaublich - mein Vater, ein Spitzel? Und mein Cousin auch? Hätte mir das ein anderer erzählt, ich hätte ihn einen Lügner genannt.«
    »Ebendeshalb gaben sie so gute Mitarbeiter ab und erregten nie Verdacht, bis ...« Roxbury nahm einen tiefen Schluck. »Sagt dir der Name Le Renard etwas?«
    »Der Fuchs? Ich nehme an, Sie meinen nicht das kleine rote Tier?«
    Roxbury lächelte voller Bitterkeit. »Wahrhaftig nicht! Diesen speziellen Fuchs jage ich schon seit einigen Jahren und bin ihm nicht näher gekommen als am Anfang.« Seine grauen Augen begegneten Ives' Blick. »Le Renard , wie er sich selbst nennt, ist schon länger, als ich eingestehen mag, ein schmerzlicher Dorn in meiner Seite.« Roxbury sah sinnend vor sich hin. »Anfangs waren die von ihm angerichteten Schäden nicht sehr ernst oder gefährlich, und es gab andere Dinge, die ich für wichtiger hielt, als ihn daran zu hindern, seine meist wertlosen Informationen weiterzugeben. In den letzten Jahren aber hat er es geschafft, sich ein paar sehr wertvolle und heikle Informationen zu verschaffen, die den Franzosen nicht in die Hände hätten fallen dürfen. Aus seinen Anfängen als kleines Ärgernis hat der Fuchs sich zu einem unserer größten Probleme entwickelt.«
    »Und Adrian und mein Vater halfen Ihnen bei der Jagd, ehe sie den Tod fanden?«
    Roxbury nickte. »Dieser Schuft trägt seinen Namen zu Recht, das muss man ihm lassen! Immer wenn wir glauben, wir hätten ihm eine Falle gestellt, entwischt er uns wieder.« Roxbury ballte die Hand zur Faust. »Auch wenn wir noch so dicht an ihn herankommen, schafft er es, das Geheimnis seiner Identität zu wahren. Ich weiß nicht einmal, ob er dem Kreis französischer Emigranten entstammt oder, Gott bewahre, ein Engländer ist, der sich von Napoleons Gold betören ließ. Leider muss ich Letzteres befürchten. Aber auch dafür fehlt mir der Beweis. Ebenso gut könnte er ein französischer Aristokratenspross sein, der seine Zukunft an den Stern Napoleons knüpft.«
    »Und welche Meinung vertraten mein Vater und Adrian? Sie müssen doch etwas in Erfahrung gebracht haben?«
    »Ja, ich glaube, das hatten sie wirklich.« Roxburys Miene verriet Unbehagen. »Und das war einer der Gründe, weshalb ich mich anbot, dir mit den Papieren deines Vaters zu helfen ... und mit denen Adrians. Ich hoffte, auf etwas zu stoßen, das mir einen Hinweis geben könnte. Es war nicht der Fall.«
    »Aber wieso glaubten Sie, einer der beiden könnte auf etwas gestoßen sein, wenn Sie nichts fanden?«
    »Weil dein Vater mir die Nachricht zukommen ließ, dass er und Adrian hofften, mir binnen weniger Tage aufregende Neuigkeiten zu präsentieren. Sie müssten sich nur noch über einen Punkt Gewissheit verschaffen, ehe sie ihre Entdeckung enthüllen könnten.« Roxbury starrte Ives hart an. »Die Elizabeth , ein absolut seetüchtiges Schiff mit Adrian und Richard an Bord, ging an jenem Tag unter, als ich diese Nachricht erhielt. Der Sturm, der angeblich ihren Untergang bedeutete, war nicht mehr als ein starker Wind mit etwas Regen. Richard und Guy waren erfahrene Segler, und Adrian und Thomas waren mit der Jacht ebenfalls vertraut, da sie sie selbst oft mit minimaler Besatzung gesegelt hatten. Es waren lauter kompetente, fähige Segler auf einem intakten, seetüchtigen Schiff, die in kleine Wetterturbulenzen gerieten. Und doch ging das Schiff unter ... mit allen an Bord.«
    »Sie haben es nicht ausgesprochen, aber Sie glauben offenbar, dass der Untergang der Elizabeth kein Unfall war?«, sagte Ives bedeutungsschwer.
    Roxbury nickte. »Ich bin ganz sicher, der Fuchs wusste, dass sie ihm dicht auf der Spur waren, und brachte die Jacht zum Sinken.«
    »Wie konnte er sicher sein, dass sie nicht schon seine Identität entdeckt hatten und Sie davon in Kenntnis setzten? Und wie konnte er sicher sein, dass mein Vater und Adrian an jenem Tag segeln gehen würden? Ein Schiff zu versenken ist keine einfache Sache, zumal wenn man keinen

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