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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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hinterhergegangen war. Warum? Er zog den auf der Hand liegenden Schluss, und seine Lippen wurden schmal.
    Zu denken, dass er fast ertappt worden war, nur weil ein anderer Mann eine Frau begehrte. Nicht dass Sophy dieses Verlangens nicht würdig gewesen wäre, doch der Fuchs, der diese Gelüste nur zu gut kannte, hielt seine sinnlichen Begierden immer im Zaum und säuberlich vom Geschäft getrennt.
    Edward zu erledigen und Sophy eine Falle zu stellen, waren rein geschäftliche Vorgänge.
    Als er hörte, dass sich alle in der Halle versammelten, schob er das Problem für den Moment von sich und ging hinaus, um sich zu den anderen zu gesellen. Es vergingen mehrere Stunden, bis er wieder Zeit fand, sich dem Problem Ives Harrington und den möglichen Folgen seiner Heirat mit Sophy zu widmen.
    Sir John Matthews war erschienen, hatte seiner Erschütterung über den Mord an Baron Scoville Ausdruck verliehen und versprochen, die zuständigen Behörden zu informieren.
    Dann war er wieder gegangen. Obwohl er selbst nichts sagte, hatte der Fuchs dafür gesorgt, dass als Motiv für die schändliche Tat Raub vermutet wurde. Edwards Leichnam war fortgeschafft worden.
    Natürlich wussten die Damen inzwischen von dem Verbrechen und waren zu Tode erschrocken, dass sich die grässliche Untat zugetragen hatte, während sie in unmittelbarer Nähe schliefen. Lady Allenton war entsetzt gewesen, und Agnes Weatherby war in Ohnmacht gefallen, als man ihr die Nachricht von der Ermordung ihres Liebhabers überbrachte.
    Aber das alles hatte den Fuchs nicht gekümmert. Neben Ives Harrington galt seine Hauptsorge Edwards Brief, von dem er nicht wusste, wo er sich befand, und wieder verwünschte er Harrington. Wäre alles nach Plan gegangen, hätte er während des Wirbels nach der Auffindung des Toten in Sophys Zimmer schleichen und Edwards Brief an sich nehmen wollen, nun aber ... Seine Lippen wurden zu einem starren, hässlichen Strich. Nun konnte dieser verdammte Brief sehr gefährlich für ihn werden.
    Wenn er Glück hätte, würde die Existenz des Briefes vielleicht gar nicht bekannt werden, bei dem Gedanken entspannte er sich etwas. Nach Harringtons Einschreiten war Sophy in Sicherheit. Es war höchst unwahrscheinlich, dass sie zugeben würde, dass sie sich mit Edward in der Bibliothek treffen wollte. Aber Sophy wusste von dem Brief. Und Harrington zweifellos ebenso.
    Alle meine Probleme haben mit Harrington zu tun, dachte er finster. Er traute dem Mann nicht, traute seiner plötzlichen und unerklärlichen Neigung zur Lasterhaftigkeit nicht, traute auch seiner engen Freundschaft mit Meade nicht; merkwürdig war auch, dass Meade so plötzlich an interessante Neuigkeiten gelangt war, falls man seinen trunkenen Andeutungen glauben konnte. Es gab jetzt für den Fuchs viel zu überlegen und zu planen.
     
    Auch Ives hatte viel zu planen und überlegen, und seine Heirat war nicht das geringste Problem. Nachdem Sir John sich zu allem geäußert hatte und gegangen war, stieg Ives die Treppe hinauf und klopfte an Sophys Tür.
    Als er eintrat, war Sophy angezogen und hatte schon gepackt. Ihr Koffer lag auf dem Bett. »Können wir aufbrechen?«, fragte sie bleich und gefasst.
    Ives nickte. »Ja. Ich gab Sir John unser Ziel an, und er sah keinen Sinn darin, dass wir bleiben. Ich glaube, auch einige der anderen Gäste werden bald abreisen.«
    Sophy wich seinem Blick aus. »Und unsere Heirat ... Bist du noch immer entschlossen?«
    Er ging auf sie zu und ergriff eine ihrer kalten Hände, um einen warmen Kuss darauf zu drücken. »Ich war noch nie im Leben so fest entschlossen, Liebling.«
    Sie warf ihm einen Blick zu. »Du wirst es vielleicht bereuen«, warnte sie ihn. »Ich bin kein formbares Geschöpf und nicht eben für meine Fügsamkeit bekannt.«
    Ives schmunzelte, in seinen grünen Augen tanzten Funken. »Meinst du nicht auch, dass sich dadurch unser Zusammenleben interessanter gestalten wird?«

10
    Da Ives mit militärischer Präzision vorging, wurde Sophy fast genau vierundzwanzig Stunden später, am Montag, den 22. Mai 1809, um ein Uhr mittags seine Frau. Nur ihre Geschwister und Anne Richmond standen ihr bei.
    Gäste von Ives' Seite waren ebenso spärlich vertreten. Sein Patenonkel, der Duke of Roxbury, und Percival Forrest hatten der kurzen Zeremonie beigewohnt, ebenso Lady Beckworth, eine angenehm wirkende Frau von etwa sechzig, die Ives als seine Tante vorstellte.
    Sophy erlebte die Trauung wie im Nebel. Sie nahm wahr, was um sie herum

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