Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
während sie die Tasche nach Verbandsstoff und Pflaster durchwühlte sowie der antibakteriellen Salbe, die sie in dem zerborstenen Erste-Hilfe- Kasten im Flugzeug gefunden hatte.
    »Es war tatsächlich Roberto. Ich habe ihn gut sehen können, als du ihn mit dem Stein abgelenkt hast.« Er lächelte. »Was übrigens eine gute Idee von dir war.«
    »Danke.«
    »Ich habe zweimal auf ihn geschossen und ihn getroffen. Erst dachte ich, er sei tot, aber unglücklicherweise ist er immer noch
    am Leben. Ich habe in den Dschungel zurück eine Blutspur gefunden, aber im Wasser oben an den Fällen hab ich seine Spur verloren.«
    »Was, wenn er es vor uns in Valisimos Camp schafft?«
    Jake starrte in das schwere grüne Dickicht. »Ich wette, er schafft es überhaupt nicht mehr. Er ist angeschossen und blutet ziemlich stark. Bald ist er zu schwach, um weiterzumarschieren. Er wird sich mit wilden Tieren und Insekten herumschlagen müssen. Sieht so aus, als hätte es ihn diesmal erwischt. Aber ich habe ihn schon einmal unterschätzt, und das hätte uns fast umgebracht. Ich werde das ganz bestimmt nie mehr tun.«
    Allie säuberte die Wunde mit dem desinfizierten Wasser aus der Feldflasche. Da, wo die Kugel Jake gestreift und nur knapp die Rippen verfehlt hatte, verlief ein Riss durch das Fleisch. Sie drückte einen Gazetupfer auf die Wunde und band ihn ordentlich fest, indem sie ihm den Verbandsstoff um die Brust wickelte.
    »Du machst das ziemlich gut.«
    »Ich hab dir doch erzählt, dass ich bei einem Tierarzt gearbeitet habe.«
    Er lachte. »Das hast du allerdings.«
    Sie holten ihre Ausrüstung und brachen auf, allerdings nicht ostwärts, sondern durch hohes scharfkantiges Gras nach Süden, bis Jake einen Wildpfad entdeckte, der wieder in die richtige Richtung führte. Er wechselte noch zweimal die Richtung, wobei er sorgsam ihre Spuren verwischte, indem er sie mit einem Palmwedel bearbeitete oder im Gehen mit Zweigen und Laub bedeckte; das Terrain war unfreundlicher als zuvor.
    »Es ist doch möglich«, sagte Allie, als sie zum Trinken pausierten, »dass Roberto gar keinen Gedanken mehr an uns verschwendet und auf dem schnellsten Weg zum Camp marschiert. Er ist verwundet. Und da können sie ihm helfen.«
    »Yeah, aber Bobby hat keine Ahnung, wo das Camp ist. Wir haben wenigstens ein paar Landkarten und ein paar gute Orientierungspunkte, die uns den Weg in die richtige Richtung weisen.«
    »Vielleicht hat er ja Glück.«
    Jake schraubte den Deckel auf die Feldflasche. »Yeah, vielleicht.«
    Beide schwiegen sie, als sie eine neue Region des schattigen Regenwaldes betraten. Nirgendwo eine Spur von Roberto. Sie marschierten weiter und kamen, wenn auch langsam, voran. Allie war es heiß, und sie war völlig erschöpft, als Jake entschied, das Lager in einer Lichtung auf einem Hügel aufzuschlagen, der von Felsen umgeben war, die ihnen Deckung boten und einen guten Ausblick auf das umliegende Terrain.
    Bevor sie den Wasserfall verlassen hatten, hatte Jake noch die gehäutete Schlange in Blätter eingerollt und in den Rucksack gepackt.
    »Da sieht man wieder, wie praktisch du veranlagt bist«, neckte er sie, während er das Fleisch an einem Spieß über das Lagerfeuer hielt, das bescheiden ausgefallen war, damit Roberto es nicht womöglich erspähen konnte. »Das ist jetzt schon der zweite Abend in Folge, wo du mir behilflich bist, das Abendessen aufzutreiben.«
    Allie lachte und dachte an die Schildkröte und ihr offensichtliches Pech mit Reptilien. Obwohl ihr Magen rumorte und kundtat, dass die Bananen und Nüsse, die sie tagsüber gegessen hatten, ihm nicht annähernd reichten, nahm sie ihren Anteil Schlangenfleisch ohne großen Enthusiasmus entgegen. Sie probierte vorsichtig einen Bissen und stellte fest, dass das Fleisch von fester Struktur war und leicht süßlich schmeckte. Eine Mischung aus Hummer und Huhn, sagte sie sich, war aber nicht wirklich überzeugt.
    Sie aßen im Dunkeln am verloschenen Feuer. Die Müdigkeit machte ihnen die Lider schwer. Als sie auf ihren Schlafsack krochen, war Allie sicher, dass sie beide zu erschöpft waren, um noch an Sex zu denken. Aber kaum hatte sie sich neben ihm hingelegt, griff er schon nach ihr. Alle Müdigkeit fiel von Allie ab und sie liebten einander zärtlich und ohne jede Eile.
    Danach schmiegten sie sich aneinander, bis sie einschliefen. Das heißt, bis Allie einschlief.
    Ein paar Stunden später, als Allie erwachte, saß Jake, die Pistole dicht neben sich, an einen Felsen gelehnt

Weitere Kostenlose Bücher