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Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Sao Manuel.
    »Ein Boot, Kapitän. Ein Boot mit nur einem Mann. Es kommt von Vasco da Gamas Karavelle!«
    Ninos Stimme überschlug sich beinahe, als er Dom Pedro diese Nachricht überbrachte.
    »Was redest du da? Siehst du Gespenster? Vasco da Gama wagt sich in die Höhle des Löwen? Niemals!!«
    Er lachte scheppernd, doch Nino ließ sich nicht beirren.
    »Kommt an Deck und seht selbst«, sagte er mit fester Stimme.
    Misstrauisch sah Dom Pedro ihn an.
    »Hast du zu tief in den Weinbecher gesehen?«, fragte er noch einmal. Nino legte die Hand auf sein Herz: »Keinen Tropfen habe ich getrunken, Herr.«
    »Na gut. Dann werde ich selbst nachsehen müssen, welchem Trugbild du aufgesessen bist.«
    Dom Pedro sah zu Alonso Madrigal, der wie stets mit ihm im Mannschaftsraum gesessen hatte, und sah ihn fragend an, doch der windige Berater zuckte nur mit den Achseln.
    Missmutig, weil er befürchtete, der fette Speck mit gebratenen Eiern würde kalt werden, verließ Corvilhas sein Frühstück.
    »Verdammt«, sagte er, als er wenig später durch sein Fernglas spähte und in dem Ruderer des kleinen Beibootes, das sich geschwind näherte, Vasco da Gama entdeckte. »Verdammt, was will der Hurensohn hier?«
    Madrigal hatte es ebenfalls nach oben auf Deck getrieben. Grenzenlos überrascht schaute er ebenfalls zu dem kleinen Boot. Doch er fing sich, im Gegensatz zu Dom Pedro, der ratlos wie ein Schulbub vor ihm stand, rasch und sagte: »Ihr solltet Arabinda vom Ruderhaus fern halten und ihm eine Aufgabe unter Deck zuteilen. Es wäre nicht gut, erführe er, dass Vasco da Gama auf dem Schiff ist. Man kann dem Inder einfach nicht trauen. Wer weiß, wozu er fähig ist.«
    »Er hatte Zeit genug, ihn zu erkennen«, knurrte Corvilhas, doch Alonso Madrigal schüttelte den Kopf.
    »Nein, das glaube ich nicht. Er hatte die letzte Nachtwache und wird jetzt in seiner Koje schlafen. Oder seht Ihr ihn etwa an Deck?«
    Dom Pedro sah sich um und musste zugeben, dass sein Berater wieder einmal Recht hatte.
    »Gut«, antwortete er. »Lasst eine Wache vor seiner Kabine aufstellen, die den Inder daran hindern soll, nach oben zu kommen. Es wäre auch nicht gut, wenn da Gama seinen Freund hier treffen würde.«
    »Und was ist mit Doña Charlotta? Es wäre klug, auch sie über da Gamas Besuch im Ungewissen zu lassen.«
    Wieder nickte Corvilhas und verspürte so etwas Ähnliches wie Dankbarkeit seinem Berater gegenüber. Er äußerte dieses seltene Gefühl, in dem er ihm wieder einmal so heftig seine Pranke auf die Schulter krachte, dass der Berater aufstöhnte.
    »Bring sie nach unten in den Arrestverschlag«, befahl Dom Pedro. »Dort ist sie gut aufgehoben. Nicht einmal ihre Schreie würde man hören.«
    Flink wie ein Wiesel entfernte sich Alonso Madrigal und sorgte dafür, dass Arabinda seine Kabine zumindest in der nächsten Zeit nicht verlassen würde. Dann eilte er in die Küche, packte Doña Charlotta am Arm und sagte: »Ich habe Auftrag, Euch zu Eurem eigenen Schutz nach unten zu Suleika zu bringen.«
    Verwundert sah Charlotta ihn an und versuchte, ihren Arm aus Madrigals Griff zu befreien.
    »Was soll das!! Lasst mich los! Ich brauche keinen Schutz! Was ist hier überhaupt los?«
    Madrigal schluckte und wusste für einen Augenblick nicht, was er auf diese relativ einfache Frage antworten sollte. Schließlich räusperte er sich, ließ Charlotta los und sagte leise: »Ein fremdes Boot nähert sich uns. Bevor wir nicht wissen, in welcher Absicht uns da wer einen Besuch abstatten will, hat Dom Pedro verfügt, die Frauen in Sicherheit zu bringen.«
    »Oh, wie edel von ihm«, spottete Charlotta, die Madrigal nicht ein einziges Wort glaubte. Doch sie sträubte sich nicht länger, sondern ließ sich von ihm ins Unterdeck in den Verschlag zu Suleika bringen.
    Kaum rasselte die schwere Kette hinter ihr zu und kaum waren Madrigals Schritte verklungen, erzählte sie Suleika, was sie gehört hatte. »Was glaubt Ihr, Prinzessin von Kalikut, wer der Unbekannte ist?«
    Suleika zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es so wenig wie Ihr, Doña Charlotta. Aber genau wie Ihr habe ich eine Ahnung. Es könnte Vasco da Gama sein, meint Ihr nicht auch?«
    »Ich hoffe und befürchte es zugleich.
    »Ihr müsst keine Angst haben, Vasco weiß immer sehr genau, was er tut«, versuchte die Prinzessin von Kalikut die Freundin zu trösten.
    »Das hoffe ich«, erwiderte Charlotta, doch hätte sie gewusst, dass Vasco genau in diesem Moment den Schiffsboden betrat, wäre sie nicht so

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