Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)
Familie. Der Ring, der Euer Wappen zeigt!«
»Ja«, bestätigte der junge Mann. »Es ist der Ring, der meinem Vater gehörte und den er meiner Mutter geschenkt hat. Sie hat ihn bis zu ihrem Tode getragen. Seither habe ich ihn und verwahre ihn auf für die Frau, die ich mein Leben lang lieben will. Für die Frau, die ich zu der Meinen machen und mit der ich mein Leben teilen möchte.«
Er schwieg und betrachtete einen Augenblick lang Charlotta, die unverwandt auf den Ring schaute.
»Du bist diese Frau, Charlotta de Alvarez. Wir gehören zusammen. Seitdem ich dich zum ersten Mal im Garten des Königspalastes gesehen habe, weiß ich es: Du bist meine Frau. Noch nicht vor den Menschen, denen wir unsere Zusammengehörigkeit vor dem Altar anzeigen werden, aber vor Gott bist du es: Meine Frau, Doña Charlotta da Gama. Bist es schon jetzt, weil ich niemals eine Andere so lieben werde wie dich.«
Charlotta sah hoch. Wieder glitzerten Tränen in ihren Augen, doch diesmal waren es Tränen der Rührung. Ganz fest sah sie Vasco an, als sie sagte: »Und du bist mein Mann, Vasco da Gama. Mein Mann vor Gott schon jetzt und ohne den Segen der Kirche, weil auch ich niemals einen anderen Mann lieben könnte. Dein bin ich bis in den Tod.«
Und dann atmete sie noch einmal ganz tief ein, als wolle sie die Worte in ihrem Herzen für immer versenken und bewahren, öffnete ihr Mieder, ließ es über die Schultern an ihrem Körper hinab zu den Hüften gleiten und zeigte sich so, wie Gott sie geschaffen hatte. Geschaffen für die Liebe, geschaffen für den Mann, den sie liebte.
Das silberne Mondlicht hatte einen Lichtstrahl bis in die kleine Höhle inmitten der Klippen geschickt und beleuchtete den milchweißen, jungfräulichen, zarten Leib der Doña Charlotta, die nackt bis zu den Hüften vor Vasco da Gama kniete und ihre Schönheit seinen Blicken preis gab. Das zarte Rund ihrer Schultern schimmerte im Mondlicht wie Marmor, ihre Brüste glichen jungen Pfirsichen, ihr Leib war geschmeidig und biegsam wie ein junger Baum.
»Meine Schönste, meine Liebste und meine Schönste«, stammelte der sonst so kühne und verwegene Mann und war kaum fähig, seiner Ergriffenheit Ausdruck zu verleihen.
Seine Hände näherten sich ihrem Körper, berührten ihre Schultern, glitten leicht und behutsam über ihre Arme bis hinab zu ihren Brüsten. Als seine Finger ihre empfindlichen Brustspitzen berührten, richteten diese sich auf und Charlotta unterdrückte nur mühsam ein leises Stöhnen. Eine ungekannte Hitze durchströmte ihren Leib, brannte zwischen ihren Schenkeln wie ein loderndes Feuer. Sie schloss die Augen und bog ihre Brüste den streichelnden Händen des Mannes entgegen. Sein Mund glitt nun über ihren Hals, während seine Hände noch immer auf ihren Brüsten verweilten. Tief und immer tiefer glitt sein Mund, seine Zunge fuhr leicht durch das Tal dazwischen, seine Finger rieben zart und fordernd zugleich die empfindlichen Spitzen. Ein Beben rann durch Charlottas Körper. Wie von selbst öffneten sich ihre Lippen, glitten ihre Hände seinen Rücken hinauf und hinab, drängte sich ihr Leib verlangend gegen den seinen.
»Ich möchte dich ganz sehen«, bat Vasco, und Charlotta gehorchte seinem Wunsch.
Sie erhob sich, streifte mit zitternden Händen ihr Kleid von ihrem Körper und stand schließlich nackt und hoch aufgerichtet im silbernen Mondschein, während Vasco da Gama vor ihr kniete. Sie sah ihn an, sah die Bewunderung in seinen Augen, sah auch die heiße Flamme der Leidenschaft in seinen Blicken lodern.
Und beinahe ebenso heftig wie seine Hände entzündeten nun seine Blicke das Begehren in ihr. Eine Mischung aus Scham und Wollust bemächtigte sich ihrer. Sie spürte die Spur seiner Blicke auf ihrem Leib, spürte sie als brennende Spur, die in ihr ein unbekanntes Kribbeln auslöste, das in Wellen durch den Körper floss, ihren Verstand und ihren Willen ausschaltete.
Nicht Mädchen, sondern ganz Frau war sie, war Eva im Paradies, als sie nackt im Mondlicht vor ihm stand. Nichts fühlte sie außer ihrer Weiblichkeit, die Glut ihres Verlangens, die Hitze ihres Schoßes. Schön war sie, schön, stolz und so sehr sie selbst, wie niemals zuvor. Seine Blicke waren es, die ihr ein geheimes Wesen in ihr offenbarten und ihr zeigten, dass sie für die Liebe geboren war. Und in diesem Moment, unter seinem liebendem Blick, fiel alle Scham von ihr ab, als wäre sie nie da gewesen. Stolz und plötzlich im Wissen um das ewige Geheimnis der Weiblichkeit
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