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Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Im Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Im Sturm der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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dient auch nicht dazu, Ruhe und Erholung zu finden.«
    »Gewiss, Doña, doch in diesem Falle war er wirklich von Nöten.«
    »Ihr wisst, warum geschossen wurde? Mir schien bei meiner Ankunft, dass selbst die Mannschaft den Grund nicht kannte.«
    Alonso Madrigal warf sich in die Brust. »Nun, als Vertrauter und Berater Dom Pedros bin ich natürlich über alle Vorgänge auf der Sao Manuel informiert«, er hob den Finger, um seine Wichtigkeit zu unterstreichen, »und überdies zum strengsten Stillschweigen verpflichtet.«
    »Ich verstehe, Senhor Madrigal«, flüsterte Charlotta verschwörerisch und sah den kleinen, eitlen Mann mit gespielter Bewunderung an.
    Madrigal war erfreut, in Charlotta endlich jemanden gefunden zu haben, der seine Wichtigkeit erkannt hatte und zu schätzen wusste.
    Er beugte sich etwas vor und flüsterte: »Zur Zeit der Siesta, als die meisten der Männer schliefen, kam links ein Segler vorbei. Ein gewaltiges Schiff, eine Karavelle, der Sao Manuel sogar ebenbürtig.«
    Er sah sich nach allen Seiten um und flüsterte weiter: »Es war die Sao Gabriel. Ein Matrose, der bei da Gama gedient hat, hat das Schiff erkannt. Ein Zufall war es. Seine Blase drückte ihn und dieses Bedürfnis verscheuchte seinen Schlaf. Als er sich über der Reling entleerte, sah er das Schiff. Er konnte den Namen am Bug nicht erkennen, doch der Matrose war sich so sicher, wie man nur sein kann, dass es die Sao Gabriel war.«
    »Oh!«, staunte Charlotta und schlug sich eine Hand vor den Mund. »Wie kommt das Schiff hierher?«
    »Nun, die Kunde von Dom Pedros Expedition wird sich rasch verbreitet haben. Ich bin sicher, auch Vasco da Gama hat davon gehört und seinerseits die Sao Gabriel flott gemacht, um mit unserem Herrn einen Wettstreit auszutragen.«
    »Was Ihr nicht sagt!«, rief Charlotta in gespielter Verblüffung. »Was hat Dom Pedro denn nun vor?«
    »Er wird die Sao Gabriel verfolgen. Ihr dicht auf der Spur bleiben und so verhindern, dass Vasco sich Dinge herausnimmt, die allein dem vom König entsandten Admiral Corvilhas zustehen.«
    Charlotta nickte ehrfürchtig, doch Alonso Madrigal war noch nicht fertig.
    »Die Frage ist nur, wer Vasco da Gama über Corvilhas Pläne unterrichtet hat. Oder glaubt Ihr etwa an einen Zufall?«
    »Zufall?«, fragte Doña Charlotta unschuldig. »Was für ein Zufall? Ich fürchte, ich verstehe nicht, was Ihr meint.«
    Diese Frage war es, die Madrigal stutzig machte. Sein Gesicht veränderte sich. Die Freundlichkeit verschwand. Er kniff die Augen noch ein wenig mehr zusammen und sah nun aus wie eine Schlange vor einer Maus. Er hatte geahnt, dass Vasco da Gama nicht von ungefähr wie ein Schattengeist aus der Bucht aufgetaucht und dreist an der Sao Manuel vorübergeschippert war. Irgendwer musste gewusst oder geahnt haben, dass Dom Pedro die Strecke nach da Gamas Karte fahren würde. Er hatte nur noch in der Bucht warten brauchen, bis die kleine Flotte kam.
    »Nun, vom Zufall sprach ich, weil ich sicher bin, dass von dem kleinen Fischerboot ein Zeichen ausging, das da Gama galt. Das Zeichen für ihn, nun aufzubrechen.«
    Charlotta schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Was sollte das für ein Zeichen gewesen sein?«, fragte sie unschuldig. »Ich habe nichts bemerkt. Wie Ihr selbst wisst, Senhor Madrigal, verfügt das Beiboot nicht über Kanonen, mit denen ein Schuss abgegeben werden könnte.«
    Jetzt war sich Madrigal endgültig sicher, dass jemand von Bord des Fischerbootes die Sao Gabriel aufmerksam gemacht hatte. Zu unschuldig klangen Charlottas Worte, zu arglos war ihre Miene, zu einfältig ihre Fragen. Sie ist das Lügen und Verstellen nicht gewöhnt, dachte Madrigal. Wollen wir hoffen, dass sie es auch jetzt nicht erlernt.
    »Die Sprache der Zeichen ist überaus reich, Doña Charlotta«, teilte er ihr mit, dann eilte er den Gang entlang und Charlotta sah im besorgt nach, ehe sie in ihrer Kabine verschwand.
    Sie hätte sich gern etwas gewaschen, da sie glaubte, der Fischgeruch hafte wie Pech an ihr. Doch sie wagte es nicht, nach draußen zu gehen und ihren Wasserkrug zu füllen.
    Mit zusammengepressten Knien saß sie auf ihrer Bettstatt und wartete angespannt auf Dom Pedro. Sie musste nicht lange warten. Nur wenige Minuten, nachdem Alonso Madrigal ihm von seinem Gespräch mit der Doña berichtet hatte, eilte er mit schweren Stiefelschritten zur Kabine seiner Frau. Ohne anzuklopfen riss er die Tür auf und baute sich breitbeinig vor Charlotta auf.
    »Wer von Euch hat da Gama ein Zeichen

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