Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
Vom Netzwerk:
sie sich von ihrem Lager und ihren Schiffen entfernen wollen.«
    »Ida will Land, Gilead. Ich – oder eigentlich Elen, denn er denkt, ich wäre sie – bin seine Hoffnung. Er wird nicht so schnell aufgeben.«
    »Ja, so hat er sich das vorgestellt, nicht wahr?«, sagte Gilead. »Wie viel wird er riskieren wollen? Eine Kriegertruppe von zehn Sachsen kann ein kleines Dorf zerstören, aber wenn sie auf die Männer meines Vaters oder Turius’ treffen, haben sie keine Chance.«
    »Ida hat keinen Grund, zu befürchten, dass diese Heere hier sind. Er erwartet einen Mittler, weil er denkt, ich sei Eure Mutter.« Deidre wusste nicht, wie Elen überlebt hatte, aber sie war froh, dass es so war. »Euer Vater hat jetzt sicher keinen Grund mehr zu handeln oder zu kämpfen.«
    Gilead hob eine Augenbraue. »Schon allein der Gedanke, sein Land aufgeben zu müssen, genügt. Jedenfalls hat mir Vater versprochen, dass seine Männer mir folgen würden. Ich wollte nur nicht warten, bis sie ihr Frühstück beendet hatten.«
    Deidre merkte, wie ihr ein Kloß im Hals aufstieg. Er hatte noch nicht einmal zuvor gegessen. Sobald er wusste, dass seine Mutter in Sicherheit war, hatte er sich auf den Weg gemacht. Vielleicht hatte der verrückte Zauberer – oder wer das Buch geschrieben hatte – diese Geschichten doch nicht vergebens erdichtet. Vielleicht hatte sie doch einen wahren edlen Ritter vor sich. »Das ist bezaubernd von dir … hungrig loszuziehen.«
    Er blieb unvermittelt stehen. »Nicht ganz so hungrig.« Er schlang die Zügel um Malcolms Sattel und kramte in seiner Satteltasche. »Das hier habe ich mitgebracht«, sagte er und zog einen Laib Gerstenbrot hervor, riss ein Stück ab und reichte es ihr. »Ich habe auch Käse und etwas Reh mitgebracht, falls du eine kurze Pause machen willst.«
    »Wir ziehen besser weiter«, sagte Deidre, das weiche Brot kauend. »Wie hast du das an Meara vorbeischleusen können?«
    Er grinste. »Sie mag mich, schon vergessen?«
    Natürlich. Alle Frauen mochten ihn. Er konnte nicht nur mit einem Blick das Blut einer Frau in Wallung bringen, er war auch stets freundlich und respektvoll. Das erhebende Gefühl, das sie für ihn etwas Besonderes war, schwand. Gilead hatte für sie nur das getan, was er für jede Dame tun würde, die in Not geraten war.
    »Was ist mit dir, Dee? Du siehst traurig aus.«
    Sie zwang sich zu lächeln. »Es geht mir gut … ich … ich bin nur müde und meine Füße schmerzen.«
    Gilead sah auf die großen Schuhe an ihren Füßen. »Ach, Mädchen. Das habe ich nicht bemerkt. Vergib mir.«
    Sie fand sich auf dem Sattel sitzend wieder, noch immer das Brot in der Hand. Gilead schwang sich hinter sie auf und lehnte sie an sich, als er zu den Zügeln griff.
    »Malcolm kann uns eine Weile tragen. Schlaf, Fremde.«
    Mmm. Er fühlte sich so gut und warm an, obwohl der Regen noch immer auf sie niederprasselte. Sie genoss die starke Umarmung und schob ihren Kopf unter sein Kinn. Sie spürte das regelmäßige Auf und Ab des Atems in seiner Brust. Und für einen Augenblick konnte sie so tun, als wäre er der Ihre. Sie würde nur ihre Augen ein wenig ausruhen. Das war sicher nicht der richtige Zeitpunkt, um zu schlafen. Sicher nicht … gar … keine … Zeit … dazu …
     
    Sie fuhr hoch, als sie erwachte. Malcolm stand still, und sie befanden sich vor einem alten Bauernhaus. Der sintflutartige Regen prasselte noch immer auf sie nieder.
    »Zumindest wird der Schlamm alle unsere Spuren verwischen«, sagte Gilead, als er abstieg und sie vom Pferd hob. »Geh hinein, ich kümmere mich um Malcolm.«
    Deidre schob die durchhängende Tür an den Lederangeln auf. Das krumme Holz schabte über die steinerne Schwelle und blieb etwa auf halbem Weg stecken, aber es gelang ihr, sich hindurchzuzwängen. Der Raum roch modrig, aber zumindest war es trocken. Erstaunlicherweise leckte das Dach nirgendwo. Sie sah sich um. Ein schwerer Kessel hing an einem Spieß über dem Kamin. Daneben standen ein Tisch und zwei Stühle. Am anderen Ende befand sich am Fuß eines Bettes eine kleine Truhe. Deidre ging hinüber und strich über das Lager auf einem Gebinde aus Seil und Leder. Es war überraschend dick. Sie beugte sich darüber und roch daran. Das Stroh roch frisch. Das war seltsam. Sie ging zur Truhe hinüber und öffnete den Deckel. Sie war leer, abgesehen von ein paar zerschlissenen Leinentüchern, die sie herausnahm. Zumindest würden sie sich später abtrocknen können.
    Deidre ging zurück zu

Weitere Kostenlose Bücher