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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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sich auf die Lippen und wünschte, sie wüsste mehr über diese Dinge. Noch nicht einmal das Buch mit all seinen versponnenen Gedanken zur Liebe zwischen Gwenhwyfar und Lancelot, berichtete, was dabei genau
geschah.
Gilead war sicher an erfahrenere Frauen gewöhnt, die wussten, was sie tun mussten, um ihm zu gefallen.
    »Bist du bereit?«, fragte Gilead.
    Sie nickte und wandte den Blick ab, als er die Hände faltete, damit sie einen Fuß hineinstellen und auf Malcolm aufsitzen konnte. Sie spürte, wie er sich hinter sie setzte.
    »Du kannst die Zügel halten.«
    Also wollte er noch nicht einmal seine Arme um sie legen. Sie zwinkerte ihre Träne aus den Augen und war froh darum, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. So viel zu all ihren Träumen.
    Als Malcolm die Straße nach Culross entlangtrottete, fluchte Gilead leise in sich hinein. Er schaute auf Deidres seidiges Haar, das ihr offen über die Schultern fiel. In der Morgensonne sah sie sogar noch schöner aus als letzte Nacht im Licht des Feuers. Ein leichter Moschusgeruch ging von ihr aus und erinnerte ihn an ihre gemeinsame leidenschaftliche Nacht. Er wagte nicht, sie anzufassen, oder er würde sie noch einmal nehmen, gleich hier auf der Stelle.
    Er hätte es nicht tun sollen. Er hatte seine Gefühle, vor allem seine Wollust, immer unter Kontrolle. Er hatte gesehen, wohin sie seine Mutter und seinen Vater gebracht hatte. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Deidre war nach ihrer Flucht sehr verletzlich gewesen und zudem ein wenig betrunken. Er hätte sich zurückhalten müssen. Wie sie jetzt seinem Blick auswich und wie gerade sie ihren Rücken von ihm weghielt, zeigte ihm nur allzu deutlich, dass auch sie es bereute. Wahrscheinlich hielt sie ihn für ein Schwein, weil er sich ihrer bemächtigt hatte.
    Das Geräusch von Hufen unterbrach seine unglücklichen Gedanken. Es kam von vorne, aber die Straße wand sich durch die Bäume, so dass man unmöglich erkennen konnte, wer die Reiter waren. Malcolm schnaubte, als Gilead nach seinen Zügeln griff.
    »Steig ab«, sagte er zu Deidre, »und versteck dich in den Bäumen. Komm nur heraus, wenn ich dich rufe.« Er war froh, dass sie nicht widersprach. Er zog sein Schwert und wandte Malcolm den Reitern zu.
    Angus und Niall galoppierten auf ihn zu, zusammen mit zwanzig von Angus’ Männern. Sie zogen die Zügel an, die Hufe der Pferde wühlten den Schlamm auf.
    »Hast du sie nicht gefunden?«, fragte Niall.
    Bei Dagda! Niall hatte er völlig vergessen. »Doch«, antwortete er widerwillig.
    »Wo ist sie?«, fragte Angus. »Ist sie tot?«
    »Nein.« Der Gedanke riss ihn aus seiner trüben Stimmung. »Deidre, du kannst rauskommen.«
    Langsam kam sie aus dem Wald und blieb vor ihnen stehen.
    »Bist du vergewaltigt worden?«, fragte Niall unverblümt.
    Sie lief puterrot an, blickte kurz zu Gilead und dann auf den Boden. Sie schüttelte den Kopf.
    Gilead starrte Niall an. Was für ein Rüpel. Er sorgte sich wahrscheinlich mehr darum, ob Deidre jetzt »verdorbene Ware« war, als ob sie verletzt wäre. Voller Schuldgefühl spürte Gilead, wie sein Gesicht heiß wurde. Was Niall anging, war sie jetzt tatsächlich verdorbene Ware. Er, Gilead, hatte sie verdorben. Auch wenn sie ihn, Gilead, nicht wollte, er musste einen Weg finden, um diese Hochzeit mit Niall zu verhindern, denn wenn er herausfand, dass sie keine Jungfrau mehr war, würde sie einen entsetzlichen Preis dafür zahlen. Gilead schauderte. Warum, zum Teufel, hatte er nicht aufgehört, nachdem er sie mit der Zunge befriedigt hatte?
    Angus warf ihm einen scharfen Blick zu. »Du bist dir sicher, dass ihr nichts geschehen ist?«
    Gilead rutschte unruhig in seinem Sattel hin und her. »Die Sachsen haben ihr nichts getan.« Angus’ Miene wurde nachdenklich, und Gilead fügte schnell hinzu »Ida hielt sie für meine Mutter. Er wollte sie als Geisel benutzen, um sie gegen das Recht auf Land einzutauschen.«
    Niall schnaubte. »Als ob eine Frau ein Stück Land wert wäre.«
    Angus zog eine Augenbraue hoch. »Achte auf deine Worte vor deiner zukünftigen Gemahlin.«
    Deidre funkelte beide düster an, und Niall wirkte plötzlich fast schuldbewusst. »Nun, wenn ich es mir recht überlege, wäre es ein kleines Stück Land sicher wert. Aber ich würde von meiner Gemahlin erwarten, dass sie mich im Bett gut dafür entlohnt.«
    Deidre wandte die Augen ab, fing Gileads Blick auf und sah wieder zu Boden.
    »Wir reiten zurück«, sagte Angus. »Elen sorgt sich um dich,

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