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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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ausgepeitscht würde, hatte sie geschrieben. Als ob es ihm etwas ausmachte, geschlagen zu werden, nur weil er ihr half, sich dem Willen seines Vaters zu widersetzen. Nach der letzten Nacht wusste er ohne jeden Zweifel, dass er sie liebte. Schon an dem Tag im Steinkreis war er sicher gewesen, aber die letzte Nacht hatte bewiesen, dass es nicht das Geringste mit den Kräutern zu tun gehabt hatte.
    Er liebte Dee, und sie war verschwunden.

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    Kapitel 20
    Das Schiff des Narren
    W as soll das heißen, sie ist verschwunden?« Mac Erca sah Gilead finster an, der neben dem Tisch stand, an dem sein Großvater sein Frühstück zu sich genommen hatte.
    »Sie hat eine Nachricht hinterlassen«, erklärte Gilead verdrossen und wandte sich an seine Mutter, die noch immer an ihrem Platz saß. »Es ist Vaters Schuld. Deidre will Niall nicht heiraten.«
    Mac Erca betrachtete Gileads zerzaustes Äußeres und seine zerknitterten Kleider. »Hast
du
zufällig irgendetwas damit zu tun?«
    »Nein. Ja.« Gilead schluckte. »Aber ganz abgesehen von mir, will dieses Mädchen Niall nicht heiraten.«
    »Seit wann haben mittellose Mädchen ohne Land bei solchen Dingen etwas mitzureden? Sie sollte Niall – und deinem Vater – dankbar sein, dass sie ihre Zukunft sichern.«
    Gilead straffte seine Schultern. »Ich habe die Blutergüsse gesehen, die er ihr zugefügt hat. Was für eine Art Zukunft soll das also sein?«
    Elen zog hörbar den Atem ein. »Blutergüsse? Schon wieder? Ich weiß, dass ihr Handgelenk schon einmal geschwollen war, aber sie hat nichts mehr gesagt. Wenn Niall ihr schon wieder weh getan hat, muss Angus zustimmen …«
    Mac Erca schnaubte. »Dein Gemahl hätte daran denken sollen, bevor er der Verlobung zugestimmt hat. Was das Gesetz angeht, ist sie auch jetzt schon Eigentum dieses Mannes. Und ich werde nicht zulassen, dass Niall und sein hitzköpfiger Vater in mein Land einfallen, um sich dafür zu rächen, dass wir ihr Unterschlupf gewähren.« Er wandte sich an einen der Diener. »Rufe Colin. Er soll die Hunde bringen. Dann suche Duncan. Er soll seinen Wolf mitbringen.« Er wandte sich wieder an Gilead. »Sie muss gefunden und zurückgeschickt werden, komme was wolle.«
    Gilead starrte seinen Großvater an. Er wusste nichts über den Wolfsmann, aber ein Rudel Hunde konnte Deidre zu Fall bringen und sie in Stücke reißen, ehe die Männer seines Großvaters sie einholten. Er drehte sich um und stürmte zur Tür.
    »Wo willst du hin?«, donnerte Mac Ercas Stimme hinter ihm.
    »Ich hole mir ein Pferd und suche sie«, antwortete Gilead. »Denn ich liebe sie.«
    Er hörte nicht das verzweifelte Wimmern seiner Mutter und sah nicht den traurigen Ausdruck auf ihrem Gesicht, und er achtete auch nicht auf den Befehl seines Großvaters, der ihm Einhalt gebot. Er betete nur darum, dass sich Deidre ein Pferd gestohlen hatte.
    Das könnte ihr das Leben retten, bis er sie gefunden hatte.
     
    Die Sonne schickte gerade ihre ersten wärmenden Strahlen durch die Spitzen der Bäume am Fluss, als Deidre das Bellen von Hunden hörte. Sie waren noch weit entfernt, aber sie wusste, dass sie ihr auf der Spur waren.
    Hatte Gilead diese Hunde geschickt? Nach ihrer letzten unglaublichen Liebesnacht wollte sie einfach nicht glauben, dass er so etwas tun könnte. Sie hatte gehofft, er würde ihrer Nachricht Glauben schenken, in der sie geschrieben hatte, dass sie Münzen besaß und damit eine Überfahrt von Dun Laoghaire nach Armorica machen könnte. Aber würde er auch glauben, dass sie nicht nach Dun Laoghaire unterwegs war? Sie fühlte sich wegen dieses Täuschungsmanövers etwas schuldig, aber sie versuchte diesen Gedanken beiseitezuschieben, und erinnerte sich lieber, wie oft und auf wie viele verschiedene Arten sie sich vor nur wenigen Stunden geliebt hatten.
    Es war dieses Liebesspiel, das sie so viel Zeit gekostet hatte, das wusste sie. Sie hatte geplant, Gilead nach dem ersten Mal zu verlassen, ihre Sachen zusammenzusuchen und schon weit vor Mitternacht auf dem Weg zu sein. Aber seine Gegenwart war derart tröstlich und bestärkend, von den erotischen Phantasien, die er in ihr weckte, ganz zu schweigen, dass sie dann doch erschöpft in seinen Armen eingeschlafen war. Erst kurz vor der Morgendämmerung war sie schließlich erwacht.
    Das Gebell war schon näher. Sie würde ins Wasser gehen müssen, um die Spur ihres Geruchs zu verwischen. Sie war auf trockenem Boden geblieben, um schneller voranzukommen, aber jetzt trat sie in den zügig

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