Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
Vom Netzwerk:
nicht lange bleiben, und das hat sie auch nicht getan.«
    Gilead blickte zu seinem Vater. »Weißt du, warum sie sich Zutritt zu Mutters Privatgemächern verschafft hat?«
    »Ja.« Angus wandte sich an die Wache. »Such Brena und schick sie zu mir. Falls dir sonst noch jemand einfällt, dann komm noch mal zu mir.« Er wartete, bis die Schritte des Mannes im Gang verklungen waren und wandte sich dann wieder an Gilead.
    »Nicht was du denkst. Mori wollte sich entschuldigen.«
    »Warum? Sie hat sich noch nie für ihre Liebeständel geschämt.«
    Angus’ Augen begannen zu glühen, aber er hielt sich zurück. »Sie wollte deine Mutter nicht verletzen. Das war niemals unsere Absicht. Du weißt nicht, wie es …«
    »Ich weiß, dass ihr den Schwur geleistet habt«, unterbrach ihn Gilead, »aber ich hätte gedacht, dass Formorian den Anstand besitzt, Mutter euer falsches Spiel nicht auch noch auf die Nase zu binden.«
    Angus war mit zwei Schritten und geballten Fäusten bei Gilead. »Das war der Grund,
warum
sie sich entschuldigen wollte. Ich hatte ihr geraten, es besser sein zu lassen.«
    »Aber würde sie Eure Frau vergiften?«, fragte Deidre.
    Beide Männer drehten sich zu ihr um, ihre Wut für den Augenblick vergessend. »Was?«
    »Es muss ein Trank gewesen sein«, sagte Deidre, »genau wie die anderen Male zuvor. Es gibt keine Wunden, oder Flecken, nur ihr schmerzverzerrtes Gesicht. Und so wie ihre Hände die Decke umklammert hielten, hatte sie sie vielleicht an den Bauch gepresst.«
    Deidre ging hinüber zur Kommode, auf der neben dem Wasserkrug und der Schüssel ein Weinkelch stand. Ein paar Tropfen waren noch darin. Sie hob den Kelch und schnüffelte daran. Es roch leicht harzig. Sie wollte gerade einen Finger hineintauchen, als Angus ihr den Kelch aus der Hand riss.
    »Bist du von Sinnen?«
    Deidre hob den Kopf, nicht gewillt, sich einschüchtern zu lassen. »Fürchtet Ihr, dass es mir plötzlich schlechtgehen könnte, wenn ich koste, was in diesem Kelch ist?«
    Angus’ Augen verengten sich bei dieser Andeutung. »Ich würde niemals meine eigene Frau töten. Aber du … du bist fremd hier. Gilead sagt, du seist keine Spionin, aber ich bin mir da nicht so sicher. Ida hat dich schnell gefunden. Wollte er Informationen von dir?«
    »Vater! Sie ist dort gefangengehalten worden«, warf Gilead ein.
    »Vielleicht sollten wir das aber auch nur denken«, antwortete Angus, ohne Deidre aus den Augen zu lassen. »Mir scheint, dass du jedes Mal dabei warst, wenn etwas vorgefallen ist … beim ersten Mal, als Elen krank wurde, hast du von Gift gesprochen … eine sehr kluge Methode, darauf hinzuweisen, und so die Spur von dir wegzulenken.«
    »Ich habe nicht …«
    »Und auf der Treppe bist du direkt hinter Elen gegangen«, fuhr Angus fort. »Hast du sie gestoßen? Oder hast du nur den Teppich zerschnitten, als du nach dem Stein aus der Brosche gesucht hast?«
    »Vater! Deidre hätte meiner Mutter niemals etwas zuleide tun können!«
    »Nein?«, Angus sah Gilead an. »War es nicht Deidre, die Elen mit den Abdrücken am Hals gefunden hatte? Sonst wurde dort niemand gesehen.« Er drehte sich wieder zu Deidre. »Bevor du mich oder Mori anklagst, siehst du besser in den Spiegel und erblickst dein eigenes Gesicht.«
    Deidre begann trotz ihrer ganzen Tapferkeit zu zittern. »Ich schwöre, dass ich nicht …«
    Die Tür wurde aufgerissen, und die zerzauste Wache stürzte herein.
    »Was ist?«, fragte Angus aufgebracht.
    »Brena, Sir. Wir können sie nirgendwo finden.«
    Angus fluchte. »Una soll ihr Zimmer durchsuchen, und nachsehen, was fehlt.« Als die Wache verschwunden war, wandte er sich wieder an Gilead. »Wenn du von Deidres Unschuld so überzeugt bist wie ich von Moris, dann bleibt nur noch Brena.«
    »Ich bin mir bei Deidre sicher, Vater. Aber …« Er zögerte und sagte dann fast widerwillig. »Erinnerst du dich, dass Brena Formorians Heilerin war, bevor sie zu uns kam. Und dass sie selbst anbot zu bleiben, als unser eigener Heiler plötzlich starb?«
    Angus sah ihn nachdenklich an. »Und weiter?«
    »Nun, wenn Mutter vergiftet wurde, vielleicht hat unseren Heiler ja damals das gleiche Schicksal ereilt, so dass Brena anbieten konnte, hierzubleiben … und …«
    Angus Augen verdüsterten sich. »Sag, was du sagen willst.«
    Gilead blickte zu Deidre und dann wieder zu seinem Vater zurück. »Vielleicht hat sie nicht auf eigene Faust gehandelt. Vielleicht hat ihr jemand …«
    »Mori, zum Beispiel?« Angus Stimme war

Weitere Kostenlose Bücher