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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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geraten. »Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht.«
    »Nun, meine Tochter Dallis ist im heiratsfähigen Alter«, sagte Comgall und warf Angus einen Blick zu. »Ich hätte auch nichts dagegen, wenn sich unsere Klans verbündeten, Angus.«
    »Vielleicht hat der Bursche Angst, dass er eine Frau nicht in Zaum halten kann«, höhnte Niall. »Er ist gerade von einer besiegt worden. Ich würde mich niemals von einer Frau schlagen lassen.«
    Formorian warf ihm einen schneidenden Blick zu. »Vielleicht habt Ihr dabei gar keine Wahl!« Stolz warf sie ihren Kopf zurück und verließ die Runde. Schweigend folgten ihr die Männer.
    Niall fluchte noch immer leise vor sich hin, als Gilead die Great Hall betrat und aufblickte. Der andere Huf des störrischen Esels traf ihn hart, und er schnappte nach Luft.
    Deidre stand am anderen Ende des Saals, und Formorian redete auf sie ein. Sie hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt. Gilead musste nichts hören, um zu wissen, dass Formorian sie wegen der Verlobung befragte. Deidres Gesicht war leichenblass. Ihre blauen Augen hatten sich geweitet und erschienen in dem fahlen Gesicht fast schwarz. Gerade legte sie eine Hand auf den Mund, und dann sah sie Gilead. Sie drehte sich um und rannte hinaus.
    Gilead wollte ihr schon hinterhereilen, aber sein Instinkt sagte ihm, dass sie ihn nicht sehen wollte. In seinem ganzen Leben hatte er sich noch nie so schlecht gefühlt. Er hatte Deidre im Stich gelassen.
    Noch immer zitternd lehnte sich Deidre am Fenster ihres kleinen Zimmers und sah wie Turius’ Truppen ihre Reiseformation einnahmen. Es überraschte sie zu sehen, dass den Männern die römische Disziplin in Haut und Blut übergegangen war. Die Bogenschützen stellten sich in Manipeln von fünf mal zwanzig Männern auf. Dann kamen die Speerwerfer, gefolgt von den Schwert- und Morgensternkämpfern. Jede Reihe verlief so exakt, dass sie von ihrem erhöhten Fenster aus sehen konnte, dass die Abstände horizontal, vertikal und diagonal genau gleichmäßig waren. In dieser Formation setzten sie sich in Bewegung und strömten durch das Tor, um Platz zu schaffen für die Reiter.
    Deidre zog scharf den Atem ein, als sie die halbe Zenturie von Männern sah, die aus den Ställen ritten. Sie alle trugen einen roten Umhang, genau wie die Soldaten, die ihre Eskorte überfallen hatten. Es waren Turius’ Männer gewesen.
    Sie ließ den Vorhang sinken und setzte sich auf ihr Bett. Turius würde nicht lange brauchen, um herauszufinden, wer ihre Eskorte war, wenn er erst in seiner Festung angekommen war. Sie hatte noch nicht einmal Zeit gehabt, mit der Suche nach dem Stein zu beginnen. Ihre Wachen waren treue Männer, die ihr Geheimnis nicht allzu schnell preisgaben. Aber würde Turius sie foltern? Und wenn einer von ihnen etwas verriet – was würde dann mit ihr geschehen?

[home]
    Kapitel 6
    Heimtücke
    I n den nächsten drei Tagen mied Deidre Gilead. Immer gelang es ihr, sich mit einer Ausrede zu verabschieden, bevor er seiner Mutter seine morgendlichen Besuche abstattete. Gerade kauerte sie neben dem kleinen Tisch in ihrem Zimmer und hoffte, dass Una nicht auf dem Weg hierher war, um sie zu suchen. Obwohl Niall darauf geachtet hatte, keine blauen Flecken zu hinterlassen, war ihr Handgelenk noch immer geschwollen von seinem groben Griff beim erzwungenen Tanz. Ohne Schmerzen konnte sie nur sehr einfache Aufgaben ausführen. Zum Glück war Elen nicht sehr anspruchsvoll und schien nicht zu bemerken, dass sie vor Gileads Besuchen immer schnell verschwand.
    Die Neuigkeit der Verlobung hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Janet weidete sich offenbar darin, denn nun war Deidre nicht mehr länger eine Konkurrentin im Kampf um Gileads Aufmerksamkeit.
    Ha! Als ob ich das jemals gewesen wäre. Er sagte mir, dass er mit seinem Vater sprechen würde, damit ich Niall nicht heiraten muss. Das hat er offenbar vergessen!
Sie bedeutete ihm überhaupt nichts. Und der Kuss? Clotilde hatte sie immer wieder davor gewarnt, sich auf die Avancen von Männern einzulassen. Gilead hatte sich nur genommen, was sie ihm so willig geboten hatte. Nun. Dieser Fehler würde ihr kein zweites Mal passieren.
    Und Niall würde sie auch nicht heiraten. Vorsichtig fuhr sie sich über ihr Handgelenk. Sie musste auf der Hut sein, um ihn nicht noch weiter zu verärgern, während sie ihre Flucht plante. Schon der Gedanke, freundlich zu ihm zu sein, brachte sie zum Würgen.
    Sie wusste nicht, wie viel Zeit ihr blieb, sollte es Turius gelingen,

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