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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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musste. Er versagte nur ungern, aber bei Deidres Anliegen hatte er versagt. Ihr blutleeres Gesicht, als Formorian mit ihr sprach – und Gott allein weiß, was sie ihr gesagt hatte –, verfolgte ihn.
    »Vielleicht war ich etwas aufgebracht.«
    »Aufgebracht zu sein kann dich in der Schlacht das Leben kosten. Du kannst von Glück reden, dass Adair so nachsichtig ist. Ich werde mit ihm sprechen.«
    Gilead stöhnte innerlich auf. Dem Hauptmann gefiel es ohnehin schon, Gileads Übungen besonders anstrengend zu gestalten. Er bereite ihn nur darauf vor, dass er eines Tages Laird sein würde, behauptete Adair dann immer. Hatte sein Vater Adair erst die Meinung gesagt, würde es Gilead umso schlechter ergehen. »Ich glaube, das ist nicht nötig, Vater.«
    »Ich schon. Keiner von euch beiden hat sich so auf seine Waffe konzentriert, wie er eigentlich sollte. Du hast so viel aufgestaute Energie in dir, es ist ein Wunder, dass sie dir noch nicht zu den Ohren herausläuft.« Angus neigte seinen Kopf und betrachtete seinen Sohn. »Ich glaube, du brauchst eine Frau. Jetzt, wo du frisches Stroh geholt hast, warum suchst du dir nicht eine willige Maid und stürzt dich mit ihr hinein?«
    Seines Vaters Lösung für jedes Problem. Schnell schob er das verführerische Bild der nackten Deidre beiseite, mit ihrer samtweichen Haut, die sich unter ihm wand und bettelte …
Pah! Deidre würde mich wohl eher mit ihren Nägeln, scharf wie Dolche, kratzen, bis Blut fließt.
Gilead seufzte. »Ich glaube nicht, dass das etwas ändert.«
    Sein Vater sah ihn ungläubig an. »Warum denn nicht?«
    Gilead schüttelte den Kopf. »Es ändert nichts.« Er machte Malcolms Leine los, führte ihn in den Stall und holte sich eine Bürste, um ihn zu striegeln.
    Sein Vater starrte ihn einen Moment lang an und wollte sich schon abwenden. Dann drehte er sich abrupt um. »Es ist dieses Frauenzimmer, das du mitgebracht hast, oder?«
    Gilead fühlte seine Ohren heiß werden. Er dachte an ihre warmen, sanften, feuchten Lippen auf den seinen in jener Nacht auf der Burgmauer, so leicht wie der Zephyr. Verlangend. Ihr Haar war so weich gewesen in seinen Händen und ihre Haut so glatt unter seinen Fingern. Selbst jetzt konnte er die feine Note der Erika-Seife riechen, die von ihr ausging.
    »Ich habe es dir schon gesagt. Das ist die eine, die du nicht besteigen wirst.«
    Er hob sein Kinn und schaute seinem Vater in die Augen. »Ich habe dir gesagt, dass ich das nicht tun werde.«
    Angus hielt seinem Blick stand und knurrte dann. »Zur Hölle, Junge. Es gibt genügend Frauen, die mit dir das Bett teilen wollen. Die hübsche Janet zum Beispiel. Du musst nur mit dem Finger schnipsen, und sie zieht sich vor dir aus, noch bevor du sie auf den Boden legen kannst.«
    Nein danke. Diesen Fehler hatte er schon einmal gemacht, vor ein paar Jahren, als er kaum gewusst hatte, was er mit seiner Erektion anfangen sollte. Eine der älteren Zofen seiner Mutter hatte ihn verführt, und als er erst einmal über die Verwunderung, seinen Samen zu verspritzen, hinweg war, hatte er sie kaum mehr losbekommen. Sie war ihm gefolgt wie ein Mondkalb, bis Elen sie schließlich zu ihrem Vater nach Hause geschickt hatte.
    Gilead schüttelte den Kopf. »Mich quält, Vater, dass ich Deidre versprochen habe, mit dir zu sprechen … dass ich dir klarmache, dass sie keinesfalls mit Niall verlobt sein will.«
    »Ach dieses leidige Thema wieder. Du hast getan, was du ihr versprochen hast. Du hast mit mir gesprochen. Ich habe ›nein‹ gesagt.« Als Gilead nicht antwortete, fügte er hinzu »So soll es sein.« Er wandte sich zu seinem eigenen Pferd. »Sie gehört Niall, zumindest bald. Lass deine Finger von ihr.«
    Gilead biss die Zähne aufeinander, als er sich wieder zu Malcolm umdrehte. »Ihm würde es sicher nicht schaden, wenn er selbst seinen eigenen Rat befolgte, oder?«, fragte er sein Pferd.
    Der Hengst nickte weise.
     
    Deidre nahm einen tiefen Atemzug und trat in die Küche. Die dicke Köchin mit dem Namen Meara – Deidre hatte kichern müssen über die Ironie, dass dieser Name so viel wie »fröhlich« bedeutete – stand mit dem Rücken zu ihr. Ein verführerischer Geruch von Hammelragout und Fladenbrot erfüllte den Raum.
    »Das riecht köstlich«, sagte Deidre, was lediglich dazu führte, dass eines der Spülmädchen voller Angst aufblickte.
    Die Köchin drehte sich mit dem Fleischerbeil in der Hand um. »Habe ich dir nicht schon einmal gesagt, dass du dich aus meiner Küche

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