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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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ihre Männer zum Reden zu bringen. Sie musste einen Weg finden, wie sie fliehen konnte und sie musste den Stein finden. Jetzt war sie schon seit sieben Tagen hier und hatte noch keine einzige Gelegenheit gehabt, danach zu suchen, weil sie die Festung nicht verlassen konnte. Ihre Visionen waren sehr verschwommen geblieben. Es war zum verrückt werden. Zu dumm, dass sie sie nicht willentlich hervorrufen oder, wenn das schon nicht möglich war, Merlin aus dem Buch zu sich rufen konnte. Leider gehörte die Zauberei nicht zu ihren Talenten.
    Ein Gedanke schoss ihr in den Sinn, und sie richtete sich auf. Angeblich hatte Merlin die großen Steine, aus denen Stonehenge bestand, bewegt. In Schottland selbst gab es etliche stehende Steine. Es hieß, diese uralten Kreise waren Kraftorte. Wenn sie einen in der Nähe ausmachen könnte, würden in dessen Mitte vielleicht ihre Visionen zurückkehren.
    Aber zuerst, fiel ihr ein, würde sie ein Pferd brauchen, denn sie musste Feenhügel, heilige Quellen und andere uralte Stätten erkunden, an denen der Zauberer den Stein versteckt haben könnte. Allerdings war ihr noch nicht ganz klar, wie sie es schaffen sollte, heimlich aus der Festung zu entwischen. Vielleicht konnte sie Angus so weit bringen, dass er ihr Reitunterricht gestattete. Sie konnte reiten, dank der Stalljungen, aber wenn sie vorgab, es lernen zu wollen, um Niall zu gefallen – sie zwang sich, die Galle zu schlucken, die ihr in die Kehle stieg –, dann könnte es gehen. Formorian konnte reiten. Es war also nicht so ungewöhnlich.
    Wild entschlossen stand sie auf. Jetzt, da sie einen Plan hatte, fühlte sie sich mutig genug, die Köchin zu befragen, ob Formorian am Tag von Elens Schwächeanfall in der Küche gesehen worden war. Nach diesem Erfolg würde sie Angus aufsuchen.
     
    Zum tausendsten Mal wollte sich Gilead ohrfeigen, weil er Deidre enttäuscht hatte. Was es noch schlimmer machte – er hatte sie seit drei Tagen nicht gesehen. Er nahm eine Heugabel voll Stallmist auf und warf sie aus dem Pferdestall hinaus. Er hatte wohl erwartet, dass sie mit ihm böse sein würde, und an dem Tag als Turius und Formorian abreisten, war er froh, dass er ihre Wut nicht hatte miterleben müssen. Aber mittlerweile war klar, dass Deidre ihm aus dem Weg ging. Irgendwann hatte er eine Falte ihres Rockes um eine Ecke verschwinden sehen, und erst heute Morgen hatte er gehört, wie sich ihre Tür schloss, als er die Treppe hinaufging. Kurz hatte er sich überlegt, einfach bei ihr zu klopfen, aber er wusste nicht, was er ihr hätte sagen sollen. Dass es ihm leidtäte, war nicht das Richtige. Er musste einen Weg finden, um sein Versprechen gutzumachen. Sein Wort nicht zu halten war nicht denkbar.
    Wütend schleuderte er eine weitere Ladung vor die Tür und traf damit beinahe seinen Vater.
    »Warum mistest du den Pferdestall aus? Dafür haben wir genügend Stallknechte.« Angus lehnte sich lässig an die Stalltür und stellte einen Fuß vor den anderen.
    »Dann bin ich beschäftigt«, sagte Gilead, als er noch mehr schmutziges Stroh aufgabelte.
    Sein Vater verschränkte die Arme vor der Brust. »Mir scheint, du warst die letzten beiden Tage ganz schön viel ›beschäftigt‹.«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.« Gilead scharrte die letzten Reste zusammen. »Malcolm braucht einen sauberen Stall.«
    Angus schaute auf den haselnussbraunen Hengst, der neben ihnen angebunden war, und dann zurück zu seinem Sohn. »Und besteht Malcolm auch darauf, dass du Stunden mit Schwertkampf verbringst und unsere besten Krieger ermüdest, und sogar noch mehr Zeit mit dem Bogen und unsere Bogenschützen auslaugst?«
    Gilead stürmte an ihm vorbei, um frisches Stroh zu holen. »Fergus wird bald aufbrechen. Ich dachte, du willst, dass wir darauf vorbereitet sind.«
    »Ja, aber Männer kämpfen besser, wenn sie nicht verletzt sind. Gestern gab es zwei Wunden.«
    »Das war doch kaum ein Kratzer. Der junge Calum ist gestolpert.« Gilead warf das Stroh ab und ging zurück, um eine zweite Ladung zu holen.
    »Und Adair?«
    »Der ist langsam. Das ist alles.«
    Angus zog eine Augenbraue hoch. »Der Hauptmann meiner Wachen ist
langsam?
«
    Gilead zögerte. Adair wurde nur von seinem Vater geschlagen. Der Mann hatte einfach nicht damit gerechnet, dass Gilead gestern mit der ganzen Hitze seines Temperaments auf ihn losstürmen würde. Und Gilead selbst verstand es ebenfalls nicht ganz. Er wusste nur, dass er die Wut, die in ihm tobte, irgendwie ausleben

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