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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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lächeln. Sie im Auge zu behalten war keine große Qual, so schön wie sie war. Die Qual fand viel mehr in seinen Hosen statt – er wollte so viel weitergehen! Warum er letzte Nacht auf den Zinnen seiner Versuchung nachgegeben hatte, wusste er nicht. Er hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen. Überhaupt nicht. Aber als sie ihre Hand auf seine legte, rauschte sein Blut wie wild durch die Adern. Ihre Hand hatte sich so klein und weich angefühlt, dass er sich einen kleinen Kuss erlauben wollte. Mehr hätte es nicht sein sollen. Wenn es um Frauen ging, hatte er sich immer unter Kontrolle. Immer. Der Geschmack ihrer süßen, vollen Lippen, die sich auf seine pressten – die ihm antworteten, in Gottes Namen –, entzündete ein Feuer, dass direkt in seine Lenden fuhr. Er stöhnte leise auf, denn sogar jetzt, am helllichten Tag, spürte er ein deutliches Verlangen in seiner Hose. Er wollte seine Finger unter ihren Umhang schieben und mit der Hand über ihren Rücken streicheln, sie fest an sich ziehen, so dass sich ihr Busen an seine Brust presste. Verdammt noch mal. Er wollte sich und ihr die Kleider vom Leib reißen und ihre nackte Haut auf seiner spüren. Er schüttelte den Kopf und atmete zitternd ein.
Das darf nicht sein. Ich bin so schlimm wie mein Vater.
    An der Tür zum Wintergarten im Ostflügel machte er halt, in der Hoffnung, dass sein Vater dort sein würde und wie jeden Morgen seinen verdünnten Wein trank. Nur die Götter wussten, wohin er und Formorian letzte Nacht vor dem Zusammenbruch seiner Mutter verschwunden waren, aber sie zerrten damit an seinen Nerven. Es war nur eine Fügung des Schicksals, dass Niall in Weinlaune gewesen war und Turius beschlossen hatte, bei ihm zu bleiben, falls es zu einer Prügelei kommen sollte.
    Gilead stieß die Tür auf und war froh, seinen Vater in einem Sessel sitzen und die Morgensonne genießen zu sehen.
    »Klopfst du nicht an?«, fragte er.
    Gilead überhörte die Frage und goss sich etwas Wein ein. Eigentlich zog er am Morgen Ziegenmilch vor, aber Angus hatte keine im Wintergarten. Sein Vater sah etwas mitgenommen aus. Seine Kleider waren zwar sauber, aber er war nicht rasiert und wirkte müde. Oder besorgt? Dazu hatte er allen Grund. Und wo war er gewesen, dass er so schnell auftauchen konnte, als sie seine Mutter in ihr Gemach gebracht hatten?
    »Mutter geht es heute Morgen besser«, sagte Gilead und setzte sich.
    Angus nickte. »Du wirst ihr heute ihren Wein bringen, damit nicht wieder das Gerücht geht, ich hätte ihn vergiftet.«
    »Niemand denkt das«, antwortete Gilead.
    Angus legte die Stirn in Falten »Deine hübsche Deidre schon.«
    Gilead spielte mit seinem Kelch. Hielt Deidre seinen Vater wirklich für fähig, seine Mutter zu töten?
    »Wir wissen noch nicht einmal, ob wirklich Gift im Spiel war«, sagte Gilead schließlich. »Mutter hatte sich nicht wohl gefühlt. Vielleicht belastet sie …«, er unterbrach sich. »Ich meine, diese Besuche scheinen immer ihren Tribut zu fordern. Sie ist sehr feinfühlig.«
    Angus grunzte. »Deine Mutter heult ständig. Ich habe keine Zeit, sie von hinten bis vorn zu bedienen. Wie wäre es, wenn sie ein Rückgrat entwickelte und für sich selbst einstehen würde?«
    »Wie Formorian?«
    Sein Vater sah ihn lange und finster an. »Sei vorsichtig. Du begibst dich auf gefährlichen Boden.«
    Gilead konnte sich nur mit Mühe beherrschen. Diese verflixte Frau. Es war ja schön, dass Turius sie wie einen gleichwertigen Krieger behandelte und es sogar vorzog, wenn sie neben ihm ritt, aber sah er denn nicht, was hier vor sich ging? Gilead wusste nicht, ob das ein Segen war oder ein Fluch. Formorian war wie ein Bach in den Highlands, der zum Meer strömte, über Felsen stürzte, sich um Steine wand, immer wieder die Kraft aufbrachte, seine unablässige Reise fortzusetzen, Hindernisse auf dem Weg zu zerstören oder sie mit sich fortzutragen. Wahrscheinlich war seine Mutter ein weiteres Hindernis. Dieser Gedanke machte ihn wieder wütend. Er spannte seinen Kiefer. Es führte zu nichts, sich mit seinem Vater zu streiten, und er war Deidres wegen gekommen.
    Gilead wählte seine Worte sorgfältig. »Ich meinte, dass du die Königin für ihre Unabhängigkeit respektierst.«
    Angus blickte ihn misstrauisch an. »Das tue ich, genau wie Turius.«
    »Ja. Vielleicht könntest du dann auch Deidres Wünsche respektieren.«
    »Und die wären?«
    »Sie will keine Handfeste mit Niall.«
    Sein Vater lehnte sich zurück. »Es ist nicht an ihr,

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