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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Unterton zu Angus.
    »Schön und gut. Wenn Ihr Euch daran haltet, kann ich mich darauf konzentrieren, die Barbaren aus dem Norden fernzuhalten. Hat Euer Mann gesagt, wie viele kommen werden?«
    »Fast fünftausend habe ich schließlich aus ihm herausbekommen.«
    Angus zog den Atem ein, und sogar Turius sah beunruhigt aus. »Das sind mehr als fünfhundert Schiffe«, stellte Angus fest.
    »Die man kaum verstecken kann«, gab Turius zurück. »Sie müssen hinter dem Horizont warten, bis es Nacht wird und dann unbekannte Ufer einnehmen.«
    »Das ist auch sicher der Grund, warum sie das Kundschafterschiff ausgeschickt haben«, antwortete Gunpar und winkte nach einer weiteren Runde des Tranks.
    Angus warf Gilead einen fragenden Blick zu, und er wusste, sein Vater dachte, dass sie möglicherweise bereits jetzt einen Spion in ihrer Mitte sitzen hatten, der den Sachsen Nachrichten zukommen ließ. Aber Gilead war sich mittlerweile sicherer denn je, dass Deidre kein Spitzel war. Er schüttelte ganz leicht den Kopf.
    Angus drehte sich um und nahm einen Becher von Gunpars hübscher Frau entgegen; zu Gileads Erleichterung dankte er ihr respektvoll und sah sie dabei kaum an. In dieser gespannten Situation war es nur klug, den Anstand zu wahren. Auch inklusive ihrer schwerbewaffneten Wache waren sie zahlenmäßig schlicht unterlegen, und ihr Bündnis mit den Pikten war bestenfalls zweifelhaft.
    Niall dagegen warf ihr anzügliche Blicke zu; es gelang ihm sogar, ihre Hand zu streifen, als sie ihm einen Becher reichte, den er dann in Rekordzeit leerte. Gunpars Augen verengten sich leicht, und seine Hand wanderte zu dem Messer, das er am Gürtel trug. Ein Bild von Niall, wie er mit aufgeschlitzter Kehle am Boden liegt, flackerte vor Gileads innerem Auge auf. Dann bliebe Dee diese Vermählung erspart. Er seufzte. Das Quälende daran war nur, dass sie es nicht riskieren konnten, die Wut des Piktenkönigs zu entzünden, und auch nicht die von Nialls Vater. Gilead griff nach seinem Becher und stieß ihn dabei versehentlich um. Der Inhalt floss direkt in Nialls Schritt. Dieser sprang mit einem Aufschrei auf. »Du verdammter Narr!«
    »Verzeihung«, sagte Gilead, als er seinen Becher aufstellte. »Wie ungeschickt von mir.« Angus’ Blick streifte über Gunpars Hand, dann sah er schnell zu seinem Sohn. Gilead hätte schwören können, dass er dabei fast lächelte.
    »Vielleicht gehst du schon voraus, Niall, wir können das hier allein zu Ende bringen.«
    Niall warf Angus einen mürrischen Blick zu und leerte seinen vierten Becher, bevor er ihn geräuschvoll abstellte. »Ich komme zurück.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Turius ausdruckslos. Niall funkelte ihn an, aber Turius warf ihm den durchdringenden, nüchternen Blick zu, dem noch nicht einmal seine ältesten Befehlshaber zu widersprechen wagten. Niall stutzte einen Augenblick, machte dann auf dem Absatz kehrt und stürmte hinaus.
    »Nun gut«, wandte sich Turius freundlich an Gunpar. »Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja. Wisst Ihr, wer ihr Anführer ist?«
    »Ein Mann namens Ida«, antwortete Gunpar.
    Gilead überlief ein eiskalter Schauer, und die Haare an seinen Armen stellten sich auf. Ida? Das war der Name, den Dee ihm genannt hatte. Sein Magen zog sich zusammen, und er stellte seinen Kelch ab. Das konnte nicht wahr sein.
    Dee konnte einfach keine Hexe sein. Oder doch?
     
    Niall fluchte den ganzen Weg zurück zum schottischen Lager. Dieser Flegel von Sohn hatte den Met absichtlich über ihm ausgeschüttet. Er war sich ganz sicher. Gerade als er Gelegenheit gehabt hätte, Gunpars Weib anzufassen. Und wer weiß? Vielleicht hätte ihn das Weib später willkommen geheißen, wenn ihr Gemahl erst schlief. Er hatte gehört, dass die Frauen der Pikten sehr freizügig waren. Mit einer Piktin hatte er es noch nie getrieben. Die Frau sah schon mal nicht schlecht aus. Und er bezweifelte, dass sie jemals einen starken, schmucken Schotten wie ihn gehabt hatte. Er konnte sich sogar vorstellen, sanft mit ihr umzugehen, zumindest zu Beginn. Erneut stieß er eine Reihe von gälischen Beschimpfungen aus. Er hatte nicht genügend Zeit gehabt, um ihre Reaktion einzuschätzen, und so konnte er sie nicht einfach überraschen. Verdammter Gilead, immer durchkreuzte er seine Pläne.
    Blieb nur zu hoffen, dass der Bote, den er letzte Nacht zu Fergus geschickt hatte, nachdem er seine Essensvergiftung vorgetäuscht hatte, rechtzeitig ankommen würde. Jetzt hatte es keinen Sinn mehr, einen Köder in den

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