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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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musste sich von Gilead entfernen, bevor er sie weinen sah. Er würde das nie verstehen. »Dann kann man fast froh sein, dass er tot ist«, sagte sie und versuchte das Beben in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Ich glaube, ich gehe besser zu Eurer Mutter zurück.« Sie wandte sich um und stolperte aus dem Stall.
    Wie dumm und töricht sie gewesen war. Trotz des kargen Lebens in Gaul und den gleichen skrupellosen, intriganten, gierigen Männern, auf die sie hier gestoßen war, hatte sie noch immer gehofft, ihren edlen Ritter zu finden. Krieg und Blutvergießen – so sah die Wirklichkeit aus. Trotzdem hatte sie sich an die Trugbilder einer hoffnungslosen Phantasie geklammert, die sich jetzt auflöste wie Nebelfäden im Sonnenschein.
    Aber in ihrem Leben gab es keinen Sonnenschein. Nur die trostlose Aussicht auf eine erzwungene Ehe mit einem weiteren Tyrannen. Lugnasad war schon in zwei Wochen, und der Stein blieb so weit außer Reichweite wie bisher.

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    Kapitel 12
    Sachsen
    D eidre hatte darauf geachtet, sich zwischen Gilead und Elen zu plazieren, als Angus und Niall, zusammen mit dem Königspaar, zum Mittagsmahl zu ihnen stießen. Sie war es furchtbar leid, Niall Tag und Nacht sehen zu müssen, und wünschte von Herzen, dass er in sein eigenes Land zurückkehren würde. Aber nein, seit sie von Gunpar zurückgekehrt waren, war er geblieben wie eine Fliege, die Mist gefunden hatte.
    Sie hatten gerade zu speisen begonnen, als ein Bote in den Saal vorgelassen wurde. Er sah staubig aus, als wäre er lange geritten, aber auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, als er auf sie zutrat.
    »Fergus hat sich zurückgezogen!«, las Angus in der Nachricht, die ihm Broderick gesandt hatte. »Wahrscheinlich hat ihn der Anblick bemalter Pikten, die nicht mit ihm verhandeln wollten, überzeugt.«
    Deidre hatte den Eindruck, dass Niall beinahe wütend aussah, aber er verbarg seine Miene, indem er seinen Kelch leerte und sich nachschenkte. Sie schüttelte den Kopf. Was für ein
Säufer.
    Gilead sah Turius an. »Wenn Fergus nicht mehr angreift, könnt Ihr wohl nach Britannien zurückkehren, nehme ich an.«
    Formorian zog eine Augenbraue hoch. »Du freust dich wohl, wenn wir gehen?«
    »Das hat er nicht gemeint.« Angus blitzte Gilead an, der zurückstarrte. »Wir müssen immer noch mit der sächsischen Gefahr fertig werden.«
    »Und dabei ist Turius besonders geschickt«, fügte Formorian lächelnd hinzu und wandte sich ihrem Gemahl zu. »Nicht wahr, mein Schatz?«
    Turius sah gleichgültig drein. »Mit Cerdic und Aelle fertig zu werden, hat mir etwas Einblick in ihre Gemüter gegeben. Sie gieren nach Land, mehr als alles andere. Dieser Ida wird sich da kaum von ihnen unterscheiden.«
    »Ida?« Niall blickte von dem Stück Reh auf, das er von einer Lende gerissen hatte. »Ist das der Name des Kerls?«
    »Das hat der Kundschafter gesagt, bevor Gunpar ihn getötet hat«, antwortete Angus.
    »Sie werden sicher bald angreifen«, fügte Turius hinzu, »denn sie wollen sich niederlassen und so viel ernten wie sie können, bevor sich das Wetter wendet und die Kälte Einzug hält. Da sie wissen, dass die Pikten sie erwarten, werden sie weiter in den Süden ziehen. Ich tippe auf die nördlichste Spitze von Lothian.«
    Gilead sah verblüfft zu Deidre hinüber und diese zuckte leicht die Schultern.
    »Das ergibt Sinn«, stimmte Angus zu, »und König Loth wird Eure Hilfe brauchen, um seine Küste zu schützen.«
    Gilead entfuhr ein kleiner Seufzer, den nur Deidre hören konnte. Das bedeutete, König Turius und seine Königin würden bleiben. Auch sie seufzte leicht, dann wurde ihr bewusst, dass Niall heute ungewöhnlich still war. Kurz überlegte sie, was ihn wohl beschäftigte, aber sie schob den Gedanken schnell beiseite. Solange er sie ihn Ruhe ließ, kümmerte es sie wenig.
    Später sollte sie sich wünschen, sie hätte besser darauf geachtet.
     
    Niall verabschiedete sich am nächsten Morgen und Deidre atmete erleichtert auf. Als sie sich umdrehte, um wieder zu Elen hineinzugehen, stieß sie beinahe mit Formorian zusammen. Wo kam sie denn plötzlich her? Diese Frau konnte sich geschmeidig wie eine Katze bewegen, wenn sie es wollte.
    »Man könnte den Eindruck haben, dass du weniger als angetan bist von deinem Zukünftigen«, sagte sie mit einem schiefen Seitenblick auf Deidre.
    Deidre entfuhr ein wenig damenhaftes Schnauben. »Das ist wohl eine Untertreibung.« Dann kam ihr ein Gedanke. Wenn es irgendjemandem gelingen konnte,

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