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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Angus von der Verlobung abzubringen, dann war es Formorian. Würde sie ihr helfen? »Ich kann ihn nicht ausstehen; Niall sieht in mir eine Herausforderung … etwas, das er seinem Willen gefügig machen kann.«
    Formorians Blick blieb auf Deidres Armgelenken haften, und aus einem Reflex heraus zog Deidre ihre Ärmel darüber.
    »Ich habe die Schwellung gesehen«, sagte Formorian sanft. »Es ist nicht gut, wenn ein Mann eine Frau so behandelt.«
    Deidre sah sie hoffnungsvoll an. »Würdet Ihr mir denn helfen? Wenn Ihr mit Angus sprechen könntet – ich meine, mit dem Laird –, er würde sicher auf Euch hören und diese Grausamkeit beenden.«
    »Du scheinst zu denken, dass ich Einfluss auf den Laird habe.«
    »Das habt Ihr gewiss! Das ist deutlich«, sagte Deidre und fühlte, wie sie rot wurde, als Formorian eine Augenbraue lüpfte. Oh, oh, das war nicht gut. »Ich meine … er respektiert Eure Meinung.«
    Formorian schien sich zu amüsieren. »Ja, meine Meinung.« Sie hielt inne. »Ich habe ihm bereits gesagt, dass ich nicht glaube, dass es dir mit dieser Verbindung gut ergehen wird.«
    Deidre war gerührt. Sosehr sie diese Frau auch dafür hassen wollte, was sie Elen antat, legte Formorian doch ein erstaunliches Mitgefühl an den Tag. Dieser Charme war bei Männern zweifellos noch viel wirkungsvoller.
    »Und?«
    Formorian zuckte die Schultern. »Manche Dinge liegen außerhalb meines Einflusses.«
    Das bezweifelte Deidre. Zumindest, wenn es dabei um Angus ging. »Was hat er gesagt?«
    »Dass er Niall als Verbündeten, nicht als Feind bräuchte.«
    Deidre stöhnte auf. »Also wirft er mich diesem Wolf zum Fraß vor, weil er Nialls Vergeltung fürchtet?«
    Formorian trat einen Schritt näher, ihre Stimme wurde leiser. »Angus fürchtet sich vor überhaupt nichts, und am wenigsten vor Niall.«
    Deidre war der warnende Tonfall in ihrer Stimme nicht entgangen, aber sie war zu wütend, um sich darum zu kümmern. »Warum zwingt er mich dann zu einer Ehe, die ich nicht will?«
    Einen Augenblick lang blickte Formorian entrückt vor sich hin. »Der eigene Wille hat damit nichts zu tun. Als Fergus Mor von Mac Erca vertrieben wurde, hat er sich geschworen, dass er alles Land nördlich des Walls sein Eigen machen würde. Das Einzige, was ihn zurückhält, ist die Tatsache, dass alle vier Cenel sich gegen ihn verbündet haben – drei davon durch Heirat. Fergus hat es besonders auf Oengus abgesehen, weil Elen Mac Ercas Tochter ist. Nialls Klan ist der einzige, der nicht durch Blut an die anderen gebunden ist. Wenn er sich abwendet, haben wir einen Verräter genau in der Mitte unserer Ländereien, und Fergus wäre der Einmarsch nach Oengus erleichtert. Du verstehst nichts von den Klans. Sie würden sich alle gegenseitig an die Kehle springen, wenn es die Heiratsbindungen nicht gäbe.«
    »Habt Ihr deshalb Turius geheiratet?« Die Frage war aus ihr herausgesprudelt, bevor sich Deidre versah.
    Wieder bekam Formorian diesen etwas glasigen Blick und wurde so still, dass sich Deidre schon zurückziehen wollte. Schließlich nickte sie. »Ja. Wäre ich nicht an Turius gegeben worden, hätte Ambrose Anspruch auf das Land meines Vaters erhoben. Das wäre sein gutes Recht gewesen. Das konnte ich nicht geschehen lassen.«
    Wieder staunte Deidre über Formorians Offenheit. Sie hätte nicht erwartet, dass diese Frau jemals auch nur einen einzigen altruistischen Gedanken gehabt hatte. Deidre wagte sich noch etwas weiter vor. »Ist das der Grund, warum Angus – ich meine, der Laird – Lady Elen geheiratet hat?«
    Formorians volle Lippen spannten sich zu einer schmalen Linie und verwandelten sich dann in ein gezwungenes Lächeln. »Mac Erca gibt einen großartigen Feind ab, aber er hatte nicht den Wunsch, sein Land zu besetzen; nicht, nachdem er Fergus darauf angesetzt hatte.«
    »Warum hat Angus dann geheiratet?«, drängte Deidre weiter. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie zwei Menschen gesehen, die so wenig zusammenpassten wie Angus und Elen.
    Aber Formorians Miene trübte sich. »Das wirst du Elen fragen müssen.« Sie schüttelte leicht den Kopf, wie um diesen Gedanken zu vertreiben. »Ich bin gekommen, um meine Hilfe anzubieten.«
    »Eure Hilfe?«
    »Ja. Du kannst die Hochzeit vielleicht nicht verhindern, aber du kannst verhindern, dass du geschlagen wirst.«
    Deidre würde die Hochzeit in jedem Fall verhindern, und wenn sie dafür ein Pferd stehlen musste. Lieber wurde sie gehängt als von Niall vergewaltigt. Trotzdem war sie

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