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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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die Hüften geworfen, hatte ihr fast den Atem genommen. Der weiße Verband hatte die bronzene Färbung seiner muskulösen, wohlgeformten Schenkel nur noch mehr betont. Die Haut auf seinem Rücken hatte sich über den starken Muskeln samtweich angefühlt, und ihr hatte es gefallen, wie er unabsichtlich den Atem anhielt, wenn sie den Druck verringerte und zart über seine Rippen strich und an der Beugung seines Rückgrats entlangfuhr. Wenn sie nur den Mut gehabt hätte, über seinen Hintern zu streifen. Wie hätte er darauf wohl reagiert?
    Sie drehte sich auf den Rücken. Sie würde nie Schlaf finden, wenn sie weiter an ihn dachte. Die Spitzen ihrer Brustwarzen kribbelten, und das pulsierende Pochen zwischen ihren Beinen hatte wieder angefangen. Wenn sie sich jetzt schon so fühlte, was passierte dann erst, wenn er sie dort tatsächlich berühren würde? Flüchtig dachte sie daran, wie die Kammerzofen am fränkischen Hof kichernd darüber getuschelt hatten, wie sie genommen worden waren. Zu jener Zeit war sie, dank Clotildes rigider Verwarnungen, darüber entsetzt gewesen. Aber nun begann sie diese Mädchen zu beneiden, weil sie ihren Phantasien freien Lauf lassen konnten.
    Sie setzte sich auf, schüttelte ihr Kissen aus und ließ sich dann tief darin einsinken. Sie musste etwas Schlaf finden.
    Gerade als sie endlich etwas schläfrig wurde, zerriss Elens markerschütternder Schrei die Luft.

[home]
    Kapitel 13
    Die Entführung
    D eidre warf sich ein Gewand über und stürzte zur Tür hinaus. Der Steinboden war eiskalt unter ihren nackten Sohlen, aber dieser Schrei hatte grauenhaft geklungen. Die Falte eines schwarzen Rockes verschwand an der Bedienstetentreppe am Ende des Saales, aber Deidre hatte keine Zeit, dem nachzugehen.
    Sie stieß die Tür auf und stürzte hinein. Elen stand mitten im Raum, mit dem Rücken an einen riesigen Sachsen gepresst. Er hatte einen gewaltigen Arm um ihre Hüfte gelegt und drückte seine Hand auf ihren Mund. Ihre weit aufgerissenen Augen traten deutlich aus ihrem blutleeren Gesicht hervor.
    Deidre drehte sich um, um Hilfe zu holen, und starrte direkt in die kalten, blauen Augen eines anderen Kriegers, der leise die Tür verriegelte. Er grinste sie wölfisch an.
    »Es sieht so aus, als hätten wir hier noch eine kleine Zugabe, Eric«, sagte er, als er langsam auf sie zukam. »Ida wird über zwei Geiseln sicherlich hoch erfreut sein.«
    Deidre sah ihn mit wachsamen Augen an. Rückwärts konnte sie nicht, sonst würde sie auf Elen stoßen, und der Sachse versperrte ihr den Weg zur Tür. Hätte sie doch nur den Dolch bei sich, mit dem sie geübt hatte. Formorian hatte ihr eingeschärft, sich anzugewöhnen, ihn mit ins Bett zu nehmen, aber sie war aus dem Zimmer gestürzt, ohne daran zu denken. Trotzdem musste sie etwas tun. Sie machte einen Sprung zum Bett und huschte darüber in der Hoffnung, bis zur Tür zu gelangen.
    Der Sachse bekam ihre Beine zu fassen und zog sie über das Bett zurück. Er hielt sie mit seinem Körper gefangen, während seine Hand nach ihrem Haar griff und er ihren Kopf nach hinten zog, um seinen Mund auf ihren pressen zu können.
    »Henrick! Dafür haben wir keine Zeit!«, fauchte Eric. »Los, wir gehen!«
    Deidre konnte schon die Stiefel auf der Treppe hören. Gott sei Dank! Bald wären sie gerettet, denn es gab keinen anderen Weg nach draußen.
    Eric schleifte Elen mit sich und drückte auf etwas neben dem kleinen Tisch an der Wand. Starr vor Schrecken sah Deidre zu, wie sich eine Platte hinter dem Wandteppich öffnete. Ein Geheimgang!
    Henrick strich mit seinem dicken Finger über ihren Mund und stöhnte. »Das muss dann wohl warten.« Er rollte von ihr herunter, schnappte sich ihren Arm und zog sie an seine Seite. »Beweg dich.«
    Deidre wehrte sich, aber er versetzte ihr einen Schlag auf das Kinn, der sie zum Straucheln brachte. Einen Augenblick lang sah sie Sterne vor den Augen.
    »Ich schlage dich ohnmächtig, Frau, wenn du nicht aufhörst, dich zu wehren.«
    Deidre beschloss, dass sie nur dann eine Chance auf Flucht hatte, wenn sie bei Sinnen blieb. Außerdem musste sich jemand um Elen kümmern. Auch deshalb musste sie bei Bewusstsein bleiben. Sie sackte merklich zusammen. »Also dann.«
    Er sah sie prüfend an, aber Schläge trommelten gegen die Tür, und Angus brüllte wütend. Henrick schob sie durch die Öffnung in der Wand und drückte irgendeinen Hebel, der die Platte wieder schloss.
    Noch nie war sie von einer derartigen Dunkelheit umgeben gewesen. Sie

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