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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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mit dem Mann, war es nun, da die Tür verschlossen war, bitterer Ernst geworden. Sie parierte schnell und achtete darauf, dass genügend Platz zwischen ihnen blieb, damit er nicht seine Waffe gegen ihr Schwert pressen konnte. Plötzlich kämpfte sie sich frei, schob ihre Klinge unter die des Sachsen und stürzte sich in einer wirbelnden Bewegung auf ihn.
    Deidre hörte ein leises Sausen in der Luft, als das Schwert niederfuhr und den Mann aufspießte. Seltsam, dass der Tod auf so leisen Sohlen daherkam, mitten in der Schlacht. Dann öffnete sich die Tür hinter ihr und sie fiel beinahe hinein.
    Formorian sprang über sie hinweg, und Maere schlug die Tür fest zu und verriegelte sie mit einer Hand. In der anderen hielt sie ihr Fleischermesser. Deidre hätte nie gedacht, dass sie sich irgendwann so freuen würde, die unleidliche Köchin zu sehen. Kein Sachse würde an ihr vorbeikommen.
    Sie stürzte die Stufen hinauf, Formorian ihr hinterher. Sie fanden Elen in einer Ecke kauernd mit ihrem kleinen Schälmesser in der Hand. Formorian warf einen flüchtigen Blick darauf und verriegelte kopfschüttelnd die Tür. »Seid Ihr nicht auf die Idee gekommen, Eure Tür zu verriegeln?«
    Elens Augen starrten sie groß aus ihrem weißen Gesicht heraus an. »Verschwinde!«
    Stattdessen holte sich Formorian einen Stuhl und legte ihr blutiges Schwert über ihre Knie. »Das kann ich nicht. Euer Sohn hat mich gebeten, Euch und Deidre zu beschützen.«
    Elen sah zu Deidre, die nickte. »Formorian hat mir gerade das Leben gerettet.«
    »Nun«, sagte Elen mit ruhigerer Stimme, »dann muss ich sie wohl erdulden.« Sie straffte ihre Schultern und ging zum Tisch hinüber, wo sie sich gekünstelt auf den Rand eines gepolsterten Sessels setzte. »Möchtet Ihr etwas Wein?«
    Formorians Augen glitzerten, und Deidre fürchtete schon, sie würde anfangen zu lachen. Das wäre nicht klug. Elen war vielleicht von sanfter Natur, aber das eiskalte Glimmen in ihren Augen zeigte Deidre, dass sehr wohl noch etwas wesentlich stärkeres in Elen wohnte. Sie konnte nur hoffen, dass hier nicht bereits eine andere Schlacht begonnen hatte, wenn die Schlacht im Burghof zu Ende war.
     
    Angus schlüpfte aus seinem blutigen und zerrissenen Hemd und ließ sich auf einen Hocker im Krankenzimmer sinken. »Kümmer dich zuerst um ihn«, sagte er zu dem Medikus. »Ich kann warten.«
    Gilead biss die Zähne zusammen, als der Medikus Whisky über den tiefen Schnitt an seinem Oberschenkel goss und dann begann, das ausgefranste Fleisch zusammenzunähen. Es schmerzte wie die Hölle, aber das war egal. Wenn er sich nicht rechtzeitig gedreht hätte, wäre seine Stimme in ein oder zwei Wochen deutlich höher geworden. Der Mann war gerade damit fertig geworden, die Wunde in Leinen zu wickeln, als die Tür aufgerissen wurde und zugleich Deidre, seine Mutter und Formorian hereingestürmt kamen.
    Deidre und Elen eilten zu ihm. »Wie schwer bist du verletzt, Sohn?«
    Gilead brachte ein Lächeln zustande. »Es wird schon heilen.«
    »Er darf dieses Bein die nächsten paar Tage nicht belasten«, sagte der Medikus, als er sauberes Wasser in eine Schüssel goss und Elen ein Tuch reichte. »Wenn Ihr Euch um die Schnitte und die Wunden auf seiner Brust kümmert, sehe ich nach dem Laird.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Formorian. »Ich übernehme das.« Sie hatte bereits die Wunde an Angus’ Schulter gereinigt und nähte sie mit kleinen Stichen zusammen. Sie machte einen Knoten und beugte ihren Kopf, um den Faden durchzubeißen.
    Gilead hoffte, dass er der Einzige war, der bemerkt hatte, wie Formorians Zunge neben der Wunde an Angus Schulter leckte, aber dann sah er, wie bleich seine Mutter geworden war. Konnte diese Königin sich nicht einmal zügeln, wenn sein Vater verwundet und seine Mutter zugegen war? Formorians Haar klebte verschwitzt an ihrem Kopf, und sie war völlig verdreckt. Ihre Kleider waren mit Blut bespritzt, aber Angus sah sie an, als wäre sie gerade einem heißen Bad entstiegen. Gilead schüttelte den Kopf. »Sie spielen mit dem Feuer«, murmelte er kaum hörbar.
    Elens Mund verengte sich zu einem schmalen Strich, als sie sich abwandte, und wurde noch bleicher, als sie Gilead ansah.
    »Sie konnte noch nie Blut sehen«, erklärte Angus.
    Deidre nahm ihren Arm, um sie zu stützen. »Vielleicht geht Ihr besser«, sagte sie und nahm ihr das Tuch aus der Hand. »Ich kann das hier fertig machen.«
    Elen legte eine Hand an den Mund und stürzte zur Tür.
    Gilead sah Deidre

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