Im Sturm des Lebens
ihrem Stuhl und trank Kaffee. Sie nickte, als Ty und Sophia eintraten.
»James ist unterwegs.« Eli ging vor dem Kamin auf und ab. Sein Gesicht wirkte alt. »David redet gerade mit Italien und versucht, den Schaden zu begrenzen.«
»Ich hole euch einen Kaffee«, begann Pilar.
»Mama, setz dich.«
»Ich muss irgendetwas tun.«
»Mama!« Sophia stand auf und trat zu dem Servierwagen, der neben Teresa stand. »Dad und Margaret ...«
»Ich weiß nicht.« Pilar hielt die Kaffeetasse umklammert, obwohl sie innerlich zitterte. »Ich weiß es einfach nicht. Ich habe gedacht – mein Eindruck war, dass René ihn an der kurzen Leine hielt.«
»Nicht kurz genug.« Sophia bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Er hatte auch etwas mit einer Frau aus meinem Büro.«
»Oh.« Pilar seufzte. »Ich wünschte, ich könnte dir zu Margaret etwas sagen, Sophie. Aber ich weiß es einfach nicht. Es tut mir Leid.«
»Hört alle zu.« Teresa ergriff das Wort. »Wenn etwas zwischen Tony Avano und Margaret Bowers gewesen ist, wird die Polizei davon ausgehen, dass jeder von uns, der irgendeine Verbindung zu ihnen hatte, etwas mit ihrem Tod zu tun haben kann. Wir sind eine Familie. Wir stehen füreinander ein, bis diese Sache geklärt ist.«
Sie sah David an, der gerade den Telefonhörer auflegte. »Und?«
»Wir überprüfen es«, sagte er. »Wir rufen alle Flaschen Merlot dieses Jahrgangs zurück. Und in Kürze können wir sagen, aus welchem Fass die Flaschen gezogen wurden. Ich fliege morgen früh nach Italien.«
»Nein. Eli und ich werden morgen fliegen.« Teresa hob die Hand und Eli ergriff sie. »Das ist meine Aufgabe. Sie sorgen dafür, dass hier im Unternehmen nichts passiert. Dass es keine Einbußen gibt. Dafür haben Sie und Tyler die Verantwortung.«
»Paulie und ich könnten mit den Weingütern beginnen«, schlug Tyler vor. »Und David kann sich um die Flaschenabfüllung kümmern.«
David nickte. »Wir sehen uns jede einzelne Personalakte an. Sie kennen die Leute besser als ich. Höchstwahrscheinlich ist das Problem auf Italien begrenzt, aber wir können zumindest dafür sorgen, dass hier nicht auch noch etwas passiert.«
Sophia hatte schon ihren Notizblock hervorgeholt. »Ich verfasse eine Presseerklärung auf Englisch und Italienisch. In ungefähr einer Stunde ist sie fertig. Ich brauche alle Details über den Rückruf. Wir werden eine Geschichte darüber veröffentlichen, wie der Wein bei Giambelli-MacMillan gemacht wird. Wie sicher der Vorgang ist. In Italien wird die Sache bestimmt Aufsehen erregen, aber hier könnten wir vor einer Krise bewahrt bleiben. Wir müssen Kamerateams in die Weinberge lassen, und auch auf die Weingüter hier und in Italien. Nonna , wenn du mit Eli hinfliegst, können wir zeigen, dass Giambelli ein Familienbetrieb ist, und dass La Signora sich immer noch höchstpersönlich um alles kümmert.«
»Es ist ein Familienbetrieb«, bestätigte Teresa gepresst. »Und ich kümmere mich höchstpersönlich um alles.«
»Ich weiß.« Sophia senkte ihren Block. »Es ist nur wichtig, dass die Presse und die Verbraucher es auch erfahren und glauben und davon beeindruckt sind. Wir müssen Mama hier einsetzen – Mama, Ty und mich. Wir zeigen ihnen, dass die Familie sich um alles kümmert. Hundert Jahre Tradition, Qualität und Verantwortung. Ich weiß, wie man das macht.«
»Sie hat Recht.« Niemand war überraschter als Sophia selbst, dass Tyler sie unterstützte. »Im Wesentlichen ist mir Öffentlichkeitsarbeit und Image ziemlich egal. Und deswegen«, fügte er hinzu, »habt ihr beide mich ja auch da hineingeschubst. Außerdem hätte ich sicher lieber eine Heuschreckenplage auf meinem Weingut als Reporter. Aber daran ist jetzt nichts zu ändern, und ich bin mir ziemlich sicher, dass Sophia einen Weg finden wird, um den schlimmsten Schaden einzudämmen. Wahrscheinlich wird ihr sogar ein Weg einfallen, um das Ganze zum Besten des Unternehmens zu wenden.«
»Einverstanden. Also tut jeder von uns das, was er am besten kann.« Teresa blickte Eli an. »Aber wir warten erst noch das Gespräch mit James Moore ab. Nicht nur der Ruf des Unternehmens muss geschützt werden, sondern das Unternehmen selbst. Sophia, entwirf deine Pressemitteilung. David wird dir bei den Details helfen. Und dann lassen wir die Anwälte einen Blick darauf werfen.«
Ihr Stolz war getroffen worden. Das ist am schwersten zu akzeptieren, dachte Teresa, während sie am Fenster ihres Büros stand. Ihr Besitz war beschädigt
und bedroht
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