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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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reiste.«
    »Das spielt doch keine Rolle, wenn sie zufällige Opfer waren.«
    David schüttelte den Kopf. »Es spielt eine Rolle, wenn sie das nicht waren.«
    »Stimmt.« Tyler stand auf, um seine Beine zu strecken, und gemeinsam wanderten sie die Reihen auf und ab.
    Er merkte auf einmal, dass er keine Vorbehalte mehr David gegenüber hatte. Auch gut, dachte er. Man braucht so viel Energie, um Groll zu pflegen. Und es war Verschwendung wertvoller Zeit, da sie schließlich beide auf derselben Seite standen.
    »Sie arbeiteten beide für Giambelli, sie kannten beide die Familie.« Ty schwieg. »Und beide kannten Avano.«
    »Tony war schon tot, als Margaret die Flasche entkorkte. Wir wissen allerdings nicht, wie lange diese schon in ihrem Besitz war. Es hätte viele Gründe gegeben, sie aus dem Weg zu räumen.«
    »Avano war ein Arschloch«, sagte Tyler gepresst. »Er hat ständig Schwierigkeiten gemacht, aber als Mörder sehe ich ihn eigentlich nicht. Dazu hatte er nicht genug Mumm.«
    »Mochte ihn eigentlich überhaupt jemand?«
    »Sophie.« Tyler zuckte mit den Schultern. Er wünschte, sie einmal länger als zehn Minuten aus seinen Gedanken vertreiben zu können. »Sie hat es zumindest versucht. Und auch einige andere haben ihn gemocht, nicht nur Frauen.«
    Zum ersten Mal hatte David die Gelegenheit, ein unverfälschtes Bild von Anthony Avano gezeichnet zu bekommen. »Und warum?«
    »Er hatte ein gutes Auftreten und war elegant. Ich würde es zwar als schmierig bezeichnen, aber er ist
damit durchgekommen. Manche Menschen schwimmen immer oben und tauchen andere ungestraft unter. Er war so einer.«
    »La Signora hat an ihm festgehalten.«
    »Wegen Pilar und wegen Sophia. Es ging ihr nur um die Familie. Und geschäftlich – na ja, er wusste, wie er die Kunden bei Laune halten konnte.«
    »Ja, seine Spesenabrechnungen zeigen, wie viel Mühe er dafür aufgewendet hat. Und als Margaret sich an seine Fersen heftete, sah er die Gelegenheit schwinden, auf Kosten der Giambellis zu leben. Das muss ihn wütend gemacht haben – auf das Unternehmen, auf die Familie, auf sie.«
    »Sein Stil wäre eher gewesen, sie ins Bett zu bekommen, nicht, sie umzubringen.«
    Tyler blieb stehen. Sein Atem war weiß. Es war kälter geworden. Sein inneres Thermometer sagte ihm, dass es auf den Gefrierpunkt zuging.
    »Ich bin kein Manager, aber ich kann mir gut vorstellen, dass der ganze Ärger das Unternehmen einiges an Profit und Image kostet. Wenn jemand der Familie Probleme bereiten wollte, dann ist er äußerst erfinderisch und bösartig vorgegangen.«
    »Der Rückruf, die daraus entstandene Panik und das langfristige Misstrauen der Verbraucher in das Label werden Millionen kosten. Es wird das ganze Unternehmen schädigen, einschließlich Ihrem.«
    »Ja.« Damit hatte Tyler sich schon auseinander gesetzt. »Ich könnte mir vorstellen, dass Sophia clever genug ist, um dieses langfristige Misstrauen aufzulösen.«
    »Dazu muss sie mehr als clever sein. Sie muss schon brillant sein.«
    »Das ist sie. Deshalb ist sie ja so anstrengend.«
    »Sie sind verliebt in sie, nicht wahr?« David machte eine abwehrende Handbewegung. »Tut mir Leid. Zu persönlich.«
    »Ich habe mich gerade gefragt, ob Sie als Manager fragen, als Teilhaber oder als der Mann, der ein Verhältnis mit ihrer Mutter hat.«
    »Ich habe eigentlich eher als Freund gefragt.«
    Tyler überlegte einen Moment lang, dann nickte er. »Okay, das ist in Ordnung. Ja, man könnte sagen, ich bin in sie verliebt, und zwar, seitdem ich zwanzig bin. Sophie war damals sechzehn«, erinnerte er sich. »Du liebe Güte! Sie war der reinste Wirbelwind.«
    Um sie herum rieselte der Sprinkler, und David schwieg für einen Augenblick. »Als ich auf dem College war, gab es da ein Mädchen ...« Angenehm überrascht registrierte er, dass Tyler einen Flachmann aus der Tasche zog und ihm anbot. »Marcella Roux. Eine Französin. Beine bis zu den Ohren und einen niedlichen kleinen Überbiss.«
    »Ein Überbiss.« Ty ließ das Bild auf sich wirken. »Die sind gut.«
    »O ja.« David trank einen Schluck Brandy. »Ach, Marcella Roux ... Sie hat mich das Fürchten gelehrt.«
    »Eine Frau, die so aussieht und auch noch so ist , kann dich fertig machen.« Tyler nahm den Flachmann und trank ebenfalls einen Schluck. »Ich habe immer gedacht, wenn man sich schon dermaßen in eine Frau verguckt, wo Frauen ganz allgemein schon ein Ärgernis sind, könnte man sich genauso gut in eine verlieben, die leicht zu haben ist

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