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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erst mal Dampf ablassen, sonst wäre ich am Ende noch Amok gelaufen und im Gefängnis gelandet.«
    »Es ist immer gut, wenn man eine Freundin hat, die Richterin ist. Hör mal, ich finde, du hast das einzig Richtige getan, indem du mit ihr geredet hast. Viele Leute mögen anderer Meinung sein, aber sie kennen dich nicht so gut wie ich.«
    Helen schenkte sich einen doppelten Wodka auf Eis ein. »Du musstest das endlich einmal loswerden, und du hast schon viel zu lange gewartet.«
    »Es wird nichts ändern.«
    »Vielleicht doch.« Helen setzte sich. »Wichtig ist, dass es für dich etwas geändert hat. Du hast die Initiative ergriffen. Und ich hätte nur zu gern miterlebt, wie du ihr die Meinung gesagt hast. Sie wird in ihrer schäbigen Talkshow gegen dich wüten und letztendlich wahrscheinlich vom Publikum ausgebuht werden,
weil die Leute an ihren zehn Pfund Schmuck Anstoß nehmen. Ehefrauen«, fuhr sie fort, »die betrogen worden sind, stürzen sich nur zu gern auf Frauen wie René. Ach, Pilar, sie werden sie in Stücke reißen, und du kannst wetten, dass Larry Mann und seine Produzenten damit rechnen.«
    Pilar blieb stehen. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Liebes, René Foxx ist nur eines von Gottes vielen Vanilletörtchen. Sie klatscht dir ins Gesicht, klar. Na und? Zeit, sie abzuwischen.«
    »Du hast Recht. Ich mache mir Sorgen wegen der Familie und wegen Sophie. Auch wenn es nur die Boulevardpresse ist, Presse ist es trotzdem, und es wird ihnen peinlich sein. Ich wünschte, ich wüsste, wie ich René das Maul stopfen kann.«
    »Du könntest eine einstweilige Verfügung erwirken. Ich bin Richterin, ich kenne mich mit diesen Sachen aus«, entgegnete Helen trocken. »Du könntest sie wegen Diffamierung anzeigen, und vielleicht würdest du sogar gewinnen. Aber als deine Anwältin und deine Freundin rate ich dir, ihr den Auftritt zu gönnen. Früher oder später erledigt sie sich damit selbst.«
    »Je eher, desto besser. Wir haben ziemlich große Probleme, Helen.«
    »Ich weiß. Es tut mir Leid.«
    »Wenn sie behauptet, wir hätten Tony umbringen lassen, und dass Margaret darin verwickelt war ... Die Polizei hat schon nach der Beziehung zwischen Margaret und Tony gefragt. Das beunruhigt mich.«
    »Margaret war das unglückliche Opfer eines Wahnsinnigen. Produktmanipulation hat meistens kein konkretes Ziel, deshalb ist sie ja auch das Werk
von Verrückten. Tony aber war ein gezieltes Opfer. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun, und du solltest aufhören, es miteinander zu vermischen.«
    »Die Presse vermischt die beiden Fälle.«
    »Die Presse würde einen Affen mit einem Elefanten zusammenbringen, wenn sich dadurch die Auflage erhöht.«
    »Ja, du hast Recht. Ich sage dir was, Helen: Als ich mit René sprach, ist mir trotz meiner Wut und meiner Sorge etwas klar geworden. Ich habe mich nie mit ihr oder mit irgendeiner der zahllosen anderen Frauen in Tonys Leben auseinander gesetzt. Ich habe nie gekämpft und das ist sehr traurig«, sagte sie ruhig.
    »Er hat von Anfang an deine Selbstachtung untergraben.«
    »Das stimmt.« Pilar griff nach Helens Glas und nahm einen winzigen Schluck. »Aber vieles von dem, was zwischen uns passierte oder nicht passierte, lag sowohl an mir als auch an ihm. Ich blicke nicht mit Bedauern zurück. Ich blicke zurück, Helen, weil ich diese Fehler nie, nie wieder machen möchte.«
    »Gut.« Helen nahm ihr das Glas wieder aus der Hand und prostete ihr zu. »Auf die neue Frau bei den Giambellis. Und nun setz dich zu mir und erzähl mir alles über dein Sexleben.«
    Mit einem leisen Freudenlaut warf Pilar ihre Arme zur Decke. »Da du schon mal fragst ... Ich habe eine unglaubliche, aufregende, ungehörige Affäre mit einem jüngeren Mann.«
    »Ich hasse dich.«
    »Du wirst mich verabscheuen, wenn ich dir von seinem wundervollen, harten, unermüdlichen Körper erzähle.«
    »Schlampe!«
    Lachend ließ sich Pilar auf die Armlehne des Sofas sinken. »Ich habe wirklich keine Ahnung, wie eine Frau durchs Leben kommen kann, ohne zu wissen, wie es ist, unter einem solchen Körper zu liegen. Tony war schlank und ziemlich zart gebaut.«
    »Und nicht gerade mit einem kräftigen Pinsel ausgestattet.«
    »Da sagst du was.« Pilar zuckte zusammen. »Oh, das ist schrecklich. Das ist wirklich gemein.«
    »Nein, das ist toll. James hat ... einen angenehmen Körper. Ein süßer alter Bär«, sagte Helen liebevoll. »Aber es macht dir doch nichts aus, wenn ich mir ein paar Anregungen von deinem

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