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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu schnappen.«
    »Ja, gut, ich sehe mal nach.«
    Er lief die Treppe hinunter und traf auf Pilar. »Deine Mutter fragt sich, wo Sophia ist.«
    »Ist sie nicht oben?« Zerstreut warf Pilar ihre Haare zurück. Sie wollte nur zehn Minuten an die frische Luft und ein großes Glas Wasser trinken. »Ich habe sie seit, oh, bestimmt seit einer halben Stunde nicht mehr gesehen. Ich habe gerade versucht, mit Gina zu reden. Sie hat sich eingeschlossen. Offenbar hat sie sich mit Don gezankt. Sie wirft mit Gegenständen um sich, weint hysterisch und natürlich hat sie die Kinder aufgeweckt, und die schreien jetzt ebenfalls.«
    »Danke für den Tipp. Ich sehe zu, dass ich diesen Teil des Hauses meide.«
    »Warum siehst du nicht einmal in Sophias Zimmer nach? Ich habe zumindest so viel aus Gina herausbekommen, dass Sophia versucht hat zu vermitteln. Vielleicht ist sie in ihr Zimmer gegangen, um sich abzureagieren. Ist David im Ballsaal?«
    »Hab ihn nicht gesehen«, sagte Tyler. »Wahrscheinlich ist er da irgendwo.«
    Er eilte zu Sophias Zimmer. Wenn er sie dort fand, war es wirklich eine gute Idee, die Tür abzusperren und Sophia von der Arbeit abzulenken, wie ihm befohlen worden war. Er hatte sich schon den ganzen Abend gefragt, was sie wohl unter diesem roten Kleid trug.
    Er klopfte leise und öffnete die Tür. Im Zimmer war es dunkel und kalt. Kopfschüttelnd trat Tyler auf die Terrassentüren zu, um sie zu schließen.
    »Du wirst dir deinen hübschen Hintern abfrieren, Sophie«, murmelte er. Plötzlich hörte er ein leises Stöhnen.
    Verwirrt trat er nach draußen. Und dann sah er sie, in dem schwachen Lichtschein, der von oben aus dem Ballsaal drang. Sie lag auf der Terrasse und versuchte, sich zu aufzurichten. Er sprang auf sie zu und kniete sich neben sie.
    »Vorsichtig, Liebes. Was hast du gemacht? Bist du gestürzt?«
    »Ich weiß nicht ... ich ... Ty?«
    »Ja. Du meine Güte, du zitterst ja! Komm, lass uns hineingehen.«
    »Es geht schon. Ich bin nur ein bisschen durcheinander. Lass mich erst mal wieder einen klaren Kopf bekommen.«
    »Drinnen. Du hast eine Wunde, Soph. Du blutest.«
    »Ich ...« Sie fuhr sich mit der Hand an die Stirn und blickte dann verständnislos auf ihre roten Finger, »blute«, stieß sie noch hervor, dann fielen ihr wieder die Augen zu.
    »O nein, nein, nicht.« Ty nahm sie in die Arme. »Werd nicht wieder bewusstlos.« Sein Herz hämmerte, als er sie hochhob. Sie war leichenblass. »Das kommt davon, dass du diese bleistiftdünnen Absätze trägst. Ich weiß sowieso nicht, wie Frauen darauf laufen können, ohne sich die Knöchel zu brechen.«
    Er redete immer weiter, um sie beide zu beruhigen, während er Sophia auf das Bett legte und die Terrassentüren schloss. »Jetzt wärmen wir dich erst einmal auf, und dann sehe ich mir den Schaden an.«
    »Ty.« Als er eine Decke über sie zog, packte sie seine Hand. Trotz der Schmerzen wurde ihr Kopf langsam wieder klarer. »Ich bin nicht gefallen. Jemand hat mich gestoßen.«
    »Dich gestoßen? Ich schalte mal das Licht an, damit ich sehen kann, wo du überall verletzt bist.«
    Sie wandte den Kopf ab. »Ich glaube, ich bin überall verletzt.«
    »Ruhig jetzt. Bleib einfach nur ganz still liegen.« Seine Hände waren sanft, obwohl er innerlich vor Wut schäumte. Am Kopf hatte sie eine hässliche, tiefe Schramme, die bereits anschwoll und voller Kies war. Auch der Arm, direkt unter der Schulter, war verschrammt.
    »Ich ziehe dir jetzt dieses Kleid aus.«
    »Tut mir Leid, mein Schöner, ich habe Kopfschmerzen.«
    Er lächelte über ihren Versuch, witzig zu sein, zog sie hoch und suchte nach Knöpfen, einem Reißverschluss oder irgendwelchen Haken an ihrem Kleid. »Liebes, wie zum Teufel funktioniert das hier?«
    »Unter dem linken Arm.« Mittlerweile schmerzte jeder Zoll ihres Körpers. »Da ist ein kleiner Reißverschluss, und dann musst du mich irgendwie herausschälen.«
    »Ich habe mich schon gefragt, was du wohl darunter trägst«, redete er immer weiter, während er sie auszog. Es gab wahrscheinlich eine Bezeichnung für das Ding, das sich eng um ihre Taille schloss und an den Beinen hoch ausgeschnitten war. Er hätte es einfach nur als Aufsehen erregend bezeichnet. Die Strümpfe endeten an ihren Oberschenkeln und wurden von Strumpfbändern mit kleinen Rosenknospen gehalten. Tyler würdigte zwar die aufregende Unterwäsche,
war jedoch in der Hauptsache erleichtert darüber, dass die Frau, die darin steckte, offensichtlich keine größeren Blessuren

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