Im Sturm des Lebens
Gruppe um. Die Leute starrten sie entweder an oder taten so, als sähen sie woandershin. »Jetzt, da wir alle etwas zu lachen hatten, hoffe ich, dass die Führung Ihnen gefallen hat. Sollten Sie noch Fragen haben, beantworte ich sie gern. Wenn Sie möchten, können Sie in unserem Laden alle Weine, einschließlich derer, die Sie probiert haben, erwerben. Wir hoffen, Sie besuchen uns einmal wieder, und auch unser Schwesterunternehmen, das Weingut MacMillan, nur wenige Minuten von hier entfernt in Napa. Wir wünschen Ihnen buon viaggio , wo immer Ihre Reisen Sie hinführen mögen.«
David wartete, bis die Leute sich zerstreut hatten, bevor er Pilars Arm ergriff und mit ihr nach draußen ging. »Das Kompliment mit der guten Arbeit war verfrüht. Ich hätte großartig sagen sollen. Großartige Arbeit! Allerdings hätte ich diesem Idioten die Flasche Merlot eher über den Kopf gezogen, als sie ihm anzubieten.«
»Oh, das habe ich im Geiste sowieso getan.« Pilar holte tief Luft. »So jemanden wie Barry habe ich ein- oder zweimal in der Woche. Am besten funktioniert es, wenn man darauf unerschütterlich freundlich reagiert. Und es ist sicher hilfreich, dass ich zur Familie gehöre.«
»Ich bin noch nie zuvor zu deinen Führungen gekommen. Ich wollte nicht, dass du dich überwacht fühlst.« David ließ ihre Perlenkette durch seine Finger gleiten. »Du bist ein Naturtalent, Mrs. Giambelli.«
»Weißt du was? Du hast Recht«, erwiderte sie fröhlich. »Genauso wie du Recht hattest, als du mich zu dieser Aufgabe drängtest. So kann ich wenigstens etwas Sinnvolles tun.«
»Ich habe dich nicht gedrängt. Es ist eine deiner Eigenarten, dass du dich nicht drängen lässt. Du hast auch damals gewusst, wie du dein Leben führen musstest, damit es für dich einen Sinn ergab. Aber die Zeiten ändern sich. Ich habe nur eine Tür geöffnet, doch du bist diejenige, die hindurchgegangen ist.«
»Das ist sehr interessant.« Amüsiert legte Pilar den Kopf schräg. »Ich bin nicht sicher, ob meine Familie dir da zustimmen würde. Und ich auch nicht.«
»Es erforderte Rückgrat, in einer Ehe auszuharren, die keine mehr war, nur weil du deine Gelübde ernst genommen hast. Es wäre leichter für dich gewesen, wegzugehen. Ich weiß das.«
»Du überschätzt mich.«
»Das glaube ich nicht. Aber wenn du mir unbedingt dankbar dafür sein willst, dass ich dir zu diesem Job verholfen habe, dann nehme ich das gern an. Vor allem«, fügte er hinzu und ließ seine Hände an ihren Armen hinabgleiten, »wenn du dir etwas ausdenkst, wie du mich dafür belohnen kannst.«
»Ich wüsste schon was.« Sie verschränkte ihre Finger mit seinen. Flirten wurde mit etwas Übung immer einfacher. »Wir könnten mit einem Abendessen anfangen.«
»Ich habe ein nettes Gasthaus entdeckt.«
»Das ist schön.« Aber ein Abendessen in einem Gasthaus war wie eine richtige Verabredung – und so förmlich. Sie wollte eigentlich etwas anderes.
»Aber ich habe eher daran gedacht, für dich zu kochen. Für dich und deine Kinder.«
»Kochen? Für uns alle?«
»Ich bin eine sehr gute Köchin«, teilte sie ihm mit. »Und ich habe so selten eine Küche für mich allein! Du hast eine hübsche Küche. Aber wenn du es peinlich findest, oder wenn du denkst, dass es deinen Kindern nicht recht ist, dann gehen wir lieber in das Gasthaus.«
»Kochen«, wiederholte er. »Am Herd. Mit Töpfen.« Er zog Pilar hoch und gab ihr einen Kuss. »Wann essen wir?«
Pilar kocht heute Abend für uns. Ich weiß nicht, was, aber ihr werdet es sicher mögen. Ich bin um sechs zu Hause. Versucht bis dahin, euch wie menschliche Kinder zu benehmen und nicht wie Mutanten, die ich in einem Pokerspiel gewonnen habe.
Alles Liebe, Dad
Maddy las die Notiz, die am Kühlschrank klebte, und verzog das Gesicht. Warum musste sie unbedingt herkommen? Warum konnte sie, Maddy, eigentlich nicht mitbestimmen, wer zu Besuch kam und wer nicht? Glaubte Dad wirklich, sie und Theo seien so blöde, dass sie glaubten, die Frau käme nur vorbei und würde in der Küche eines Mannes herumwerkeln, um sie alle zu erfreuen?
Okay, dachte sie. Theo ist vielleicht so blöd, aber ich werde das schon regeln.
Sie nahm die Notiz und lief nach oben. Theo war in seinem Zimmer, hing schon wieder am Telefon, ruinierte seine Trommelfelle schon wieder mit seiner dröhnenden Musik. Er ging nach der Schule nicht in die Küche, um sich etwas zu essen zu machen. Entgegen
allen Hausregeln hatte er in seinem Zimmer so viel Junk
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