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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Geräusch gehört, wie wenn jemand auf einen Zweig tritt. Ziemlich schrecklich, wirklich. Und dann sind wir einfach gegangen. Und ich muss sagen ... Hier, Eli, dein Glas ist leer. Ich muss sagen, es war einfach aufregend. Richtig aufregend. Ich schäme mich
nicht, zuzugeben, dass ich ihn regelrecht angesprungen bin, als wir wieder im Flugzeug waren.«
    »Himmel, Sophie!« Tyler spürte, wie die Röte seinen Nacken hinaufkroch. »Halt den Mund und iss.«
    »In dem Moment hat dich das nicht so verlegen gemacht«, erwiderte sie. »Aber was immer auch passieren wird, egal, wie das alles ausgeht, ich werde nie vergessen, wie Jerry zusammengekrümmt auf dem Boden lag. Das kann mir keiner nehmen. Haben wir gelato ?«
    »Ich hole es.« Pilar stand auf, dann blieb sie neben Ty stehen und küsste ihn auf den Scheitel. »Du bist ein guter Junge.«
    Eli holte tief Luft und stieß sie wieder aus. »Man sieht deinem Kinn gar nicht viel an.«
    »Der Kerl hat Muschihände«, erwiderte Ty. Dann zuckte er zusammen. »Ich bitte um Verzeihung, Signora .«
    »Na, das will ich auch hoffen. Ich schätze solche Ausdrücke an meinem Tisch nicht. Aber da ich in deiner Schuld stehe, will ich es überhört haben.«
    »Du schuldest mir gar nichts.«
    »Ich weiß.« Sie ergriff seine Hand und hielt sie fest. »Deshalb stehe ich ja in anderer Hinsicht in deiner Schuld. Mein eigenes Fleisch und Blut hat mich und die Meinen betrogen. Diese Tatsache hat mich an mir zweifeln lassen, und ich habe mich gefragt, was ich getan habe und wie ich es anders hätte tun können. Heute Abend stehen die Tochter meiner Tochter vor mir und der Junge, den Eli mir damals gebracht hat. Und die Wunde schließt sich wieder. Ich bedauere nichts, ich schäme mich wegen nichts. Was auch immer geschieht, wir werden weitermachen. Wir müssen eine Hochzeit planen«, fuhr Teresa
fort und lächelte, während Pilar das Eis verteilte. »Wir müssen ein Unternehmen führen und Weinstöcke pflegen.« Sie hob ihr Glas. »A la famiglia .«
     
    Sophia schlief wie ein Stein und wachte schon früh auf. Um sechs saß sie bereits in ihrem Büro, überarbeitete eine Pressemitteilung und rief wichtige Kunden in Europa an. Um sieben war sie über den Atlantik wieder an der Ostküste angekommen. Sie achtete sorgfältig darauf, Jerrys Namen nicht zu erwähnen, da sie einen Konkurrenten nicht offen zwielichtiger Praktiken beschuldigen wollte. Aber sie sorgte dafür, dass sich der Verdacht in den Köpfen festsetzte.
    Um acht beschloss sie, dass sie um diese Uhrzeit die Moores zu Hause anrufen konnte.
    »Tante Helen, es tut mir Leid, dass ich so früh anrufe.«
    »So früh ist es doch gar nicht mehr. In einer Viertelstunde wäre ich durch die Tür gewesen. Bist du noch in Venedig?«
    »Nein, ich bin zu Hause, und ich brauche einen juristischen Rat zu einigen unangenehmen Themen. Ein paar davon haben etwas mit internationalem Recht zu tun.«
    »Unternehmens- oder Strafrecht?«
    »Beides. Du weißt ja, dass Donato in Haft ist. Er wird heute nach Italien abgeschoben. Er wird nichts dagegen unternehmen. Er hat jedoch jemanden beschuldigt, unter vier Augen, mir gegenüber ... einen amerikanischen Konkurrenten. Diese Person wusste zumindest von der Weinpanscherei und den Unterschlagungen und war höchstwahrscheinlich sogar daran beteiligt. Kann er deshalb angeklagt
werden? Margaret ist hier in den Staaten gestorben, deshalb ...«
    »Langsam, langsam. Du bist viel zu schnell für mich, Sophie. Erstens: Du beziehst dich auf etwas, das Don dir gesagt hat. Er ist im Moment nicht sehr glaubwürdig.«
    »Er wird schon noch glaubwürdiger werden«, versprach sie. »Ich möchte mir einfach einen Überblick verschaffen.«
    »Ich bin keine Expertin für internationales Recht, und ich bin auch keine Strafrechtlerin. Du solltest mit James reden, und ich gebe ihn dir auch gleich. Aber vorher möchte ich dir noch etwas als Freundin sagen. Dies ist ein Thema für die Polizei und die Behörden. Ich möchte nicht, dass du etwas unternimmst, und ich möchte, dass du äußerst vorsichtig mit dem bist, was du sagst und was du veröffentlichen lässt. Gib keine Erklärungen ab, ohne dich vorher mit mir, James oder Linc abgesprochen zu haben.«
    »Ich habe Presseerklärungen für Amerika und für Europa entworfen. Ich faxe sie euch, wenn es dir recht ist.«
    »Tu das. Und jetzt rede mit James. Unternimm nichts selbstständig.«
    Sophia biss sich auf die Lippe. Sie fragte sich, was ihre Ersatztante, die Richterin, wohl

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