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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verärgert, als die Rezeption in der Lobby ihn über seinen Besuch informierte. Vergnügt gestattete er, dass er heraufgeschickt wurde und wandte sich dann an seine Begleiterin. »Wir bekommen Besuch. Eine alte Freundin von dir.«
    »Jerry, wir haben noch zwei Stunden harter Arbeit vor uns, wenn wir heute Abend fertig werden wollen.«
    Kris nahm ihre Beine von der Couch. »Wer ist es denn?«
    »Deine frühere Chefin. Sollen wir nicht eine Flasche von dem Pouilly-Fuissé öffnen? Dem ’96er?«
    »Sophia?« Kris sprang auf. »Hier? Warum?«
    »Das werden wir schon erfahren«, sagte er, als der Summer ertönte. »Sei ein braves Mädchen, ja? Hol den Wein.«
    Er schlenderte zur Tür. »Das ist aber eine nette Überraschung! Ich hatte ja keine Ahnung, dass du in der Stadt bist.« Er beugte sich vor, um Sophia auf die Wange zu küssen. Sie war schnell, aber Tyler war noch schneller. Seine Hand stieß hart gegen Jerrys Brust. »Wir wollen doch jetzt keine Dummheiten anfangen«, knurrte er.
    »Entschuldigung.« Jerry hob beide Hände und trat einen Schritt zurück. »Ich habe nicht mitbekommen, dass sich euer Verhältnis geändert hat. Kommt herein. Ich wollte gerade einen Wein aufmachen. Ihr kennt ja beide Kris.«
    »Natürlich. Wie gemütlich«, sagte Sophia. »Wir verzichten auf den Wein, danke. Wir werden nicht
lange bleiben. Du scheinst ja die Vorteile deiner neuen Stelle in jeder Hinsicht zu genießen, Kris.«
    »Ich ziehe den Stil meines neuen Chefs bei weitem dem Stil meiner alten Chefin vor.«
    »Ich bin sicher, dass du ein wesentlich freundlicheres Verhältnis zu deinen neuen Partnern hast.«
    »Meine Damen, bitte«, sagte Jerry besänftigend und schloss die Tür. »Wir sind doch alle Profis. Und wir wissen doch, dass Angestellte immer mal wieder die Firma wechseln. Das ist eben so im Geschäftsleben. Ich hoffe, ihr seid nicht hier, um mich dafür auszuschelten, dass ich mir jemanden von Giambelli geschnappt habe. Schließlich hat ja Giambelli letztes Jahr auch einen unserer besten Mitarbeiter abgeworben. Wie geht es David übrigens? Ich habe gehört, dass er kürzlich in Venedig einen Unfall hatte?«
    »Es geht ihm sehr gut. Zum Glück für Kris verfolgt Giambelli nicht die Firmenpolitik, frühere Angestellte umzubringen.«
    »Offenbar ist das Unternehmen aber auch nicht stark genug gegen interne Auseinandersetzungen gewappnet. Ich war ganz entsetzt, als ich von Donato hörte.« Jerry ließ sich auf der Armlehne eines Sofas nieder. »Absolut entsetzt.«
    »Wir haben keine Wanzen dabei, DeMorney.« Tyler berührte Sophias Arm, um sie zu beruhigen. »Also kannst du dir die Nummer sparen. Wir haben Don besucht, bevor wir Europa verließen. Er hat uns einige interessante Dinge über dich mitgeteilt. Die Polizei wird auch bald kommen.«
    »Tatsächlich?« Er ist schnell gewesen, dachte Jerry, aber doch nicht schnell genug. »Ich habe viel Vertrauen in unser System, sodass ich nicht glaube, dass die Polizei den Ausführungen eines Mannes
Glauben schenken wird, der seine eigene Familie betrogen hat. Das ist eine schwere Zeit für dich, Sophia.« Er stand wieder auf. »Wenn ich irgendetwas tun kann ...«
    »Du könntest zur Hölle fahren, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie dich da haben wollen. Du hättest vorsichtiger sein müssen. Ihr beide«, fügte sie mit einem Nicken in Richtung Kris hinzu. »Ihr habt zu viel Zeit auf dem Castello , dem Weingut und in der Flaschenabfüllung verbracht.«
    »Das ist doch nicht gesetzeswidrig.« Jerry zuckte mit den Schultern. »Es ist nicht unüblich, dass sich freundlich gesinnte Konkurrenten gegenseitig besuchen. Schließlich waren wir ja auch eingeladen. Ihr und jedes Mitglied eurer Familie seid im Gegenzug jederzeit in jedem Unternehmen von Le Coeur willkommen.«
    »Du hast Donato benutzt.«
    »Ich erkläre mich schuldig.« Jerry spreizte die Hände. »Aber auch das ist nicht gesetzeswidrig. Er ist an mich herangetreten. Er ist leider seit einiger Zeit unglücklich bei Giambelli. Wir haben über die Möglichkeit gesprochen, dass er in die Firmenleitung von Le Coeur eintritt.«
    »Du hast ihm gesagt, er solle den Wein vergiften. Hast ihm erklärt, wie er es machen muss.«
    »Das ist lächerlich und beleidigend. Sei vorsichtig, Sophia. Ich verstehe ja, dass du aufgebracht bist, aber es ist keine Lösung, wenn du die Probleme deiner Familie mir zuschreiben willst.«
    »Ich sage dir, wie es war.« Tyler hatte im Flugzeug Stunden damit zugebracht, den Vortrag in Gedanken

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