Im Sturm des Lebens
der alten Destillerie vorbeifahren und die Gärungsfässer begutachten. Und in der Kellerei wird heute getestet. Und dann müssen wir auch noch deine Sachen in mein Haus bringen.«
»Ich habe nicht gesagt, dass ich ...«
»Aber da du schon einmal hier bist ...« Ty gab ihr einen Kuss.
»Wir müssen darüber reden«, begann Sophia, zog dann jedoch ihr Handy aus der Tasche, weil es klingelte. »Sehr bald«, fügte sie hinzu. »Sophia Giambelli. Chi? Sì, va bene .« Sie deckte die Sprechmuschel mit der Hand ab. »Das ist das Büro von Lieutenant DeMarco. Sie haben heute Don in seinen Gewahrsam übergeben.« Sie hielt das Handy wieder ans Ohr. »Sì, buon giorno. Ma che ... scusi? No, no!«
Sie hielt das Handy fest umklammert und sank zu Boden. »Come! «, stieß sie hervor. Als Tyler ihr das Telefon aus der Hand nehmen wollte, schüttelte sie heftig den Kopf. »Donato .. .« Dann blickte sie Tyler verwirrt an. »È morto .«
Den letzten Satz brauchte sie ihm nicht zu übersetzen. Er nahm das Handy, stellte sich vor und fragte, wie Donato Giambelli gestorben sei.
»Ein Herzschlag! Er war noch nicht einmal vierzig!« Sophia lief auf und ab. »Das ist meine Schuld. Ich habe ihn bedrängt, und dann bin ich zu Jerry gegangen und habe ihn zur Rede gestellt. Ich hätte genauso gut eine Zielscheibe auf Dons Rücken heften können.«
»Du warst nicht allein«, erinnerte Tyler sie. »Ich war derjenige, der DeMorney angegriffen hat.«
»Basta «, befahl Teresa. »Wenn sie herausfinden, dass Donato an Gift gestorben ist, wenn sie herausfinden, dass er ermordet wurde, während er in den Händen der Polizei war, dann ist niemand von euch schuld. Sein eigenes Verhalten hat ihn dorthin gebracht, und die Polizei war verpflichtet, auf ihn aufzupassen. Ich will nicht, dass uns alles und jedes vorgeworfen wird.«
Und damit war die Diskussion für sie beendet. »Er hat mich enttäuscht. Aber ich kann mich erinnern,
dass er früher ein süßer kleiner Junge mit einem hübschen Lächeln war. Ich werde um den kleinen Jungen trauern.«
Sie suchte Elis Hand und zog sie in einer Geste, die Sophia noch nie bei ihr gesehen hatte, an die Lippen.
»Nonna, ich fliege nach Italien zur Beerdigung, um die Familie zu vertreten.«
»Nein, du wirst bald genug meinen Platz einnehmen müssen. Ich brauche dich hier. Eli und ich werden fliegen, und das ist auch richtig so. Ich bringe Francesca, Gina und die Kinder mit hierher zurück, wenn sie möchten. Gnade uns Gott, wenn sie möchten«, schloss sie voller Inbrunst und stand auf.
Sophia musterte Lincs Büro. Niemand konnte seinem Vater vorwerfen, dass er ihn bevorzugte. Das Zimmer war nicht viel größer als eine Schuhschachtel, ohne Fenster und voller Stapel von Gesetzesbüchern und Akten. Irgendwo unter den Papierbergen musste ein Schreibtisch versteckt sein.
»Willkommen in meinem Verlies. Es ist nicht besonders einladend«, sagte Linc, während er einen Stuhl für sie freiräumte. »Aber ... nun, es ist einfach so.« Er warf die Akten und Bücher zu Boden.
»Das Angenehme daran, ganz unten anzufangen, ist, dass man nicht noch tiefer fallen kann.«
»Wenn ich ein braver Junge bin, bekomme ich bald ein eigenes Heftgerät.« Mit einem Geschick, das von häufigem Training zeugte, rollte er mit seinem Bürostuhl um den Papierberg. Irgendwo unter all den Akten und Büchern begann ein Telefon zu läuten.
»Musst du abnehmen? Wo immer es sein mag ...«
»Nein, ich rede lieber mit dir.«
Wie jemand in dieser Unordnung und diesem Chaos arbeiten konnte, war Sophia ein Rätsel. Sie musste sich förmlich zusammenreißen, um nicht aufzuräumen. »Ich fühle mich schuldig, weil ich zu deiner Arbeitsbelastung noch beitrage. Allerdings nicht so schuldig, dass ich mich nicht zu fragen wage, ob die Unterlagen, die ich dir geschickt habe, hier vielleicht irgendwo vergraben sind und ob du schon eine Chance hattest, hineinzusehen.«
»Ich habe ein System.« Linc griff unter einen Stapel auf der linken Ecke seines Schreibtisches und zog eine Aktenmappe hervor.
»Wie ein Zaubertrick«, sagte sie. »Gut gemacht.«
»Willst du mal sehen, wie ich ein Kaninchen aus dem Hut hervorziehe?« Grinsend setzte er sich wieder. »Du hast dich gut geschützt«, begann er. »Ich habe ein bisschen an der Pressemitteilung herumgebastelt, aber eigentlich nur, um mein überhöhtes Honorar auch wirklich zu verdienen.« Er reichte ihr die überarbeiteten Papiere. »Du bist vermutlich die Sprecherin für
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