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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wirst dir deine hübsche Maniküre ruinieren.«
    »Glaubst du, ich kann nicht arbeiten, MacMillan?«
    »Ich glaube, du weißt, wie man hinter einem Schreibtisch oder in der ersten Klasse im Flugzeug sitzt. Dein großartiger Hintern wird das Leben im kommenden Jahr nicht besonders kuschelig finden, Giambelli.«
    Ein roter Schleier tauchte in ihren Augenwinkeln auf, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie wütend wurde und im Begriff war, irgendetwas Dummes zu tun. »Lass uns wetten. Fünftausend Dollar, dass ich am
Ende der Saison besser Wein machen kann als du Öffentlichkeitsarbeit.«
    »Wer entscheidet das?«
    »Eine neutrale Partei. David Cutter.«
    »Abgemacht.« Ty ergriff ihre schlanke Hand mit seiner großen, harten Pranke. »Kauf dir strapazierfähige Kleider und Stiefel, die zur Arbeit taugen. Morgen früh um sieben fängt dein Unterricht an.«
    »Gut.« Sophia presste die Zähne zusammen. »Nachmittags hören wir auf und fahren in die Stadt, zu deiner ersten Lektion. Du kannst dir eine Stunde frei nehmen, um dir ein paar anständige Anzüge zu kaufen.«
    »Du sollst doch hierher ziehen! Warum müssen wir dann in die Stadt fahren?«
    »Weil ich ein paar Dinge aus meinem Büro brauche, und weil du dich mit den Abläufen dort vertraut machen musst. Außerdem brauche ich auch ein paar Sachen aus meiner Wohnung. Du hast einen starken Rücken – und dein Hintern ist auch nicht schlecht«, fügte sie mit dünnem Lächeln hinzu. »Du kannst mir beim Umzug helfen.«
    »Ich muss dir etwas sagen.«
    »Ach, du meine Güte. Gib mir Zeit, mich darauf vorzubereiten.«
    »Ich mag dein Mundwerk nicht. Das habe ich noch nie gemocht.« Er steckte die Hände in die Taschen, denn wenn sie ihn so spöttisch anblickte wie jetzt, hätte er ihr am liebsten eine Ohrfeige verpasst. »Aber ich habe nichts gegen dich.«
    »O Ty ... Das ist so ... rührend!«
    »Hör zu, halt einfach den Mund.« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und steckte sie wieder in die Tasche. »Du machst deinen Job, weil du gut darin
bist. Ich mache meinen, weil ich ihn liebe. Ich habe nie etwas anderes tun wollen. Ich habe nichts gegen dich, Sophia, aber wenn sich herausstellen sollte, dass du mich meine Weinstöcke kostest, dann mache ich dich fertig.«
    Sie sah ihn mit ganz neuen Augen. Wer hätte gedacht, dass der Junge so knallhart sein könnte? »In Ordnung, du hast mich gewarnt. Doch das Gleiche gilt auch für mich, Ty. Was immer ich tun muss, ich schütze, was mir gehört.«
    Sie stieß hörbar die Luft aus und blickte auf die Verträge. »Ich glaube, wir sind beide auf der gleichen Seite angelangt.«
    »Sieht so aus.«
    »Hast du einen Stift?«
    »Nein.«
    Sophia trat zu einer Kommode und fand in einer Schublade zwei Füller. Sie reichte Tyler einen und blätterte die Unterschriftenseite in ihrem Vertrag auf. »Vermutlich können wir gegenseitig als Zeuge fungieren.« Sie holte tief Luft. »Auf drei?«
    »Eins, zwei drei.«
    Schweigend unterschrieben sie, schoben sich die Verträge über den Tisch zu und zeichneten beim anderen gegen.
    Sophia füllte ihre Gläser und wartete anschließend darauf, dass Tyler seins hob. »Auf die neue Generation«, sagte sie.
    »Auf eine gute Saison.«
    »Das eine werden wir ohne das andere nicht haben.« Sie blickte ihm unverwandt in die Augen und stieß mit ihm an. »Salute .«

4
    W ie mit tausend feinen Nadeln drang der eiskalte Regen bis auf die Knochen und ins Gemüt. Die dünne Schneedecke wurde in der bleigrauen Dämmerung zu schmutzigem Schlamm.
    Jeder vernünftige Mensch blieb an einem solchen Morgen einfach im Bett oder setzte sich gemütlich mit einer zweiten Tasse Kaffee an den Frühstückstisch.
    Tyler MacMillan, musste Sophia feststellen, war kein vernünftiger Mensch.
    Das Telefon weckte sie. Zögernd streckte sie eine Hand unter der Decke hervor und holte sich den Hörer in die Wärme. »Ja?«
    »Du bist zu spät!«
    »Hä? Bin ich nicht. Es ist doch noch dunkel.«
    »Es ist nicht mehr dunkel, es regnet nur. Steh auf, zieh dich an und komm hierher. Du stiehlst mir die Zeit.«
    »Aber ...« Sophia verzog finster das Gesicht, weil er einfach auflegte. »Mistkerl!«, murrte sie.
    Sie blieb ganz still liegen und lauschte dem Prasseln der Regentropfen. Es klang nach Eisregen. Na, das waren ja tolle Aussichten.
    Gähnend schob sie die Decke zurück und stand auf. Jetzt stehle vielleicht ich ihm die Zeit, dachte sie, aber bald wird es umgekehrt sein.
    Der Regen lief am Schirm von Tys Kappe entlang und

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