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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fasste und hochhob.
    Diese Angewohnheit, die so alt war, wie sie denken konnte, machte sie immer ganz glücklich. »Wenn ich schon die Nase nicht piercen lassen darf, darf ich mir dann vielleicht noch ein Loch ins linke Ohrläppchen machen lassen? Für einen kleinen Knopf?«
    »Wenn du wirklich so fest entschlossen bist, noch mehr Löcher in dich hineinbohren zu lassen, will ich es mir überlegen.« Er blieb an Theos Tür stehen und klopfte mit der freien Hand.
    »Verschwinde, du blöde Schnecke!«
    David blickte Maddy an. »Ich vermute, er meint dich.« Er stieß die Tür auf. Sein Sohn lag auf dem Bett, das Telefon am Ohr, anstatt brav an seinem Schreibtisch zu sitzen und seine Hausaufgaben zu machen.
    David fühlte sich hin und her gerissen. Zum einen ärgerte er sich darüber, dass der Junge seine Aufgaben nicht machte, zum anderen freute er sich, dass David an der neuen Schule schon Freunde gefunden hatte.
    »Ich ruf dich wieder an«, murmelte Theo und legte auf. »Ich habe nur mal eine Pause gemacht.«
    »Ja, den ganzen Monat lang«, kommentierte Maddy.
    »Ihr habt genug zu essen für heute Abend. Die Nummer des Restaurants steht auf dem Block neben dem Telefon, und die Nummer meines Handys habt ihr auch. Ruft nicht an, wenn es nicht unbedingt sein muss. Kein Streit, keine nackten Fremden im Haus, keine alkoholischen Getränke. Macht eure Hausaufgaben, kein Telefon oder Fernsehen, bis ihr damit fertig seid, und steckt das Haus nicht in Brand. Habe ich etwas vergessen?«
    »Kein Blut auf dem Teppich«, warf Maddy ein.
    »Ja. Wenn ihr bluten müsst, blutet auf die Fliesen.«
    Er küsste Maddy auf den Scheitel und ließ sie dann hinunter. »Ich werde gegen Mitternacht wieder zu Hause sein.«
    »Dad, ich brauche ein Auto.«
    »Hmm. Und ich brauche eine Villa in Südfrankreich. Mach dich an die Arbeit. Um elf macht ihr das Licht aus«, fügte er hinzu, während er sich umdrehte.
    »Ich muss einfach vier Räder haben!«, rief Theo hinter ihm her und fluchte leise, weil sein Vater unbeeindruckt
die Treppe hinunterging. »Hier bist du so gut wie gestorben ohne Auto!« Er warf sich wieder aufs Bett und blickte finster an die Decke.
    Maddy schüttelte den Kopf. »Du bist so ein Blödmann, Theo.«
    »Und du bist so hässlich, Maddy.«
    »Wenn du ihn ständig quälst, kriegst du nie ein Auto. Hör zu, wenn ich dir dabei helfe, ein Auto zu bekommen, musst du mich zwölfmal zum Einkaufszentrum fahren, ohne deswegen gemein zu werden.«
    »Wie willst du kleiner Schwachkopf mir denn dabei helfen, ein Auto zu bekommen?« Aber er blickte sie trotzdem nachdenklich an. Maddy bekam fast immer, was sie wollte.
    Sie schlenderte auf einen Sessel zu und machte es sich bequem. »Zuerst die Abmachung. Dann erzähle ich es dir.«
     
    Teresa war nicht der Meinung, dass eine Mutter irgendwann im Leben ihres Kindes zurücktreten und sich schweigend ansehen sollte, was passierte. Eine Mutter würde ja auch nicht am Strand stehen bleiben und zusehen, wie ihr Kind, ganz gleich wie alt es war, in den Wellen ertrank.
    Mutterschaft endete nicht mit der Volljährigkeit des Kindes. Teresas Meinung nach endete sie nie – ob das dem Kind nun gefiel oder nicht.
    Die Tatsache, dass Pilar eine erwachsene Frau mit einem eigenen Kind war, hielt Teresa nicht davon ab, in ihr Zimmer zu gehen. Und es hielt sie gewiss nicht davon ab, ehrlich ihre Meinung zu sagen, während sie zusah, wie Pilar sich für den Abend umzog. Für den Abend mit David Cutter.
    »Die Leute werden darüber reden.«
    Pilar befestigte ihre Ohrringe. »Es ist doch nur ein Abendessen.« Mit einem Mann. Einem attraktiven Mann, der ganz deutlich gemacht hatte, dass er mit ihr schlafen wollte. Dio .
    »Die Leute finden überall etwas zum Klatschen. Und wenn du und David miteinander ausgeht, werden sie über euch reden.«
    Pilar griff nach ihrer Perlenkette. Waren Perlen zu formell? Zu altmodisch? »Beunruhigt dich das, Mama?«
    »Beunruhigt es dich ?«
    »Warum sollte es? Ich habe nichts getan, was irgendjemanden interessieren könnte.« Mit ungeschickten Fingern fummelte sie am Verschluss der Kette herum.
    »Du bist eine Giambelli.« Teresa trat auf sie zu und legte ihr die Kette um. »Das allein reicht. Glaubst du, nur weil du lediglich Hausfrau warst und eine Tochter großgezogen hast, hast du nichts Interessantes getan?«
    »Du bist Hausfrau gewesen, hast eine Tochter großgezogen und dabei noch ein Imperium geführt. Verglichen damit falle ich weit zurück. Das habt ihr mir nur zu

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