Im Sturm des Lebens
zwei Erdnussbuttergläser entgegen, die mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt waren.
»Sieht ziemlich Furcht einflößend aus.« Ty ergriff sie und schwenkte die Flüssigkeit vorsichtig.
»Vielleicht solltest du das heute Abend bei deiner Weinprobe anbieten. Mal sehen, was die Leute sagen.«
»Hmmm.« Tyler konnte sich die Kommentare der Weinsnobs bei einem Schluck von Maddys Küchenwein nur zu gut vorstellen. Unwillkürlich musste er grinsen. »Gute Idee.«
»Willst du mich nicht deiner Freundin vorstellen?« Es war nicht so, dass Margaret Kinder nicht leiden konnte, allerdings sah sie sie lieber aus sicherer Entfernung.
»Oh, Entschuldigung. Margaret Bowers, Maddy Cutter.«
»Oh, du musst Davids kleines Mädchen sein. Dein Vater und ich hatten heute ein paar gemeinsame Konferenzen.«
»Ach was.« Es ärgerte Maddy, als kleines Mädchen bezeichnet zu werden. »Kann ich auch zur Weinprobe kommen?« Sie ignorierte Margaret. »Ich möchte ein bisschen zuschauen und euch beobachten.«
»Sicher.« Ty öffnete ein Glas und roch daran. Seine Augen funkelten erheitert. »Das hier möchte ich selbst gern beobachten.«
»Ty? Wie wäre es mit morgen Abend?«
»Morgen?«
»Zum Abendessen.« Margaret versuchte, beiläufig zu klingen. »Ich möchte gern ausführlicher mit dir über die italienische Produktion reden. Ich hoffe, du kannst mir ein paar Tipps geben und meine Schwächen
ein bisschen ausbügeln. Bei einigen Aspekten bin ich mir noch nicht im Klaren, und ich glaube, es würde mir helfen, wenn ich mit einem erfahrenen Winzer reden könnte, dessen Muttersprache Englisch ist.«
»Natürlich.« Im Moment war Ty wesentlich mehr an Maddys Wein interessiert, deshalb trat er hinter die Bar, um sich ein Glas zu holen.
»Um sieben? Ich habe einen guten Merlot aus Italien mitgebracht.«
»Gut.«
»Bis morgen also. Nett, dich kennen gelernt zu haben, Maddy.«
»Danke.« Maddy schnaubte kurz, als Margaret hinausging. »Du bist so ein Trottel!«
»Wie bitte?«
»Sie ist scharf auf dich, und du merkst es noch nicht mal.«
»Sie ist nicht scharf auf mich, und du solltest nicht so reden.«
»Ist sie doch.« Maddy setzte sich auf einen Hocker an der Bar. »Frauen wissen solche Dinge.«
»Vielleicht, aber du bist noch keine Frau.«
»Ich habe schon meine Tage.«
Er wollte gerade einen Schluck trinken, setzte aber das Glas hastig wieder ab. »Bitte?«
»Es ist eine biologische Funktion. Und wenn ein weibliches Wesen in der Lage ist, schwanger zu werden, dann ist sie körperlich gesehen eine Frau.«
»Gut. Großartig.« Er wollte diese Debatte jetzt nicht vertiefen. Er ließ den Wein auf der Zunge rollen. Er war einfach, um es vorsichtig auszudrücken, hatte viel Säure und war gleichzeitig zu süß, da sie offensichtlich Zucker hinzugefügt hatte. Trotzdem
war es ihr gelungen, Wein zu machen. Schlechten Wein zwar, aber darum ging es nicht.
»Hast du etwas davon getrunken?«
»Hmm.« Sie stellte das andere Glas auf die Theke. »Das ist der Wunderwein. Keine Zusätze. Ich habe gelesen, dass man manchmal Ochsenblut wegen der Farbe hinzugibt, aber ich wusste nicht, wo ich welches herbekommen sollte. Außerdem klingt es eklig.«
»Wir machen das hier auch nicht. Ein bisschen Kalziumkarbonat würde die Säure herausnehmen, aber wir lassen ihn einfach für sich stehen. Im Großen und Ganzen ist es für Schüsselwein kein völliger Fehlschlag. Du hast es geschafft, Kind! Ein guter Versuch.«
Tapfer wie er war, trank er auch einen Schluck von dem Wunderwein. »Interessant. Trüb, unreif und beißend, aber es ist Wein.«
»Liest du meinen Bericht und meine Statistiken, wenn ich fertig bin?«
»Klar.«
»Gut.« Sie klimperte mit den Wimpern. »Ich koche dann auch für dich.«
»Frechdachs.«
»Zumindest ein Mensch«, sagte David, der gerade hereinkam, »der mit mir übereinstimmt.« Er trat zu seiner Tochter und legte ihr den Arm um die Schultern. »Fünf Minuten hatten wir gesagt.«
»Wir wurden aufgehalten. Ty hat gesagt, ich könnte zur Weinprobe kommen.«
»Maddy ...«
»Bitte. Er wird auch meinen Wein anbieten.«
David blickte zu Ty. »Sie sind ein mutiger Mann, MacMillan. Ihr Weinclub könnte Einwände gegen das Programm haben.«
»Richtig.« Der Gedanke gefiel Ty. »Es wird ihren Horizont erweitern.«
»Oder sie vergiften.«
»Bitte, Dad! Es dient der Wissenschaft.«
»Das hast du auch über die verfaulten Eier in deinem Zimmer gesagt. Eigentlich sind wir gar nicht aus beruflichen Gründen aus New
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